Cannabis und ADHS
Cannabis zählt mittlerweile als Wunderheilmittel gegen die verschiedensten Krankheiten und Leiden. Was wissenschaftlich noch nicht belegt ist, weil wissenschaftliche Studien enorm viel Geld kosten, hat bei Patienten schon viel Gutes bewirkt. Cannabis wird zurzeit gegen alles Mögliche genommen. Gegen Migräne, gegen Rückenschmerzen, gegen Fibromyalgie oder auch gegen ADHS. Und um eben jene Korrelationen zwischen Cannabis und ADHS soll es in diesem Artikel gehen.
Was ist ADHS überhaupt?
ADHS ist nicht das „Zappel-Philipp-Syndrom“, keine Modediagnose und auch keine Persönlichkeitsstörung. Denn auch wenn an den Bezeichnungen etwas dran ist – die Begriffe sind mit Vorurteilen besetzt und wirken gegenüber Patienten despektierlich. Unterm Strich heißt ADHS nichts anderes als Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung.
Und was kann man sich darunter vorstellen? Die Seite adhs.de schreibt treffend:
ADHS ist keine Krankheit wie Masern oder Mumps, die man eindeutig nachweisen oder ausschließen kann. ADHS hat eher Ähnlichkeit mit Übergewicht oder Bluthochdruck. Wenn man davon zu viel hat, wird es kritisch.
ADHS äußert sich in unterschiedlichen Symptomen, die bei unterschiedlichen Menschen getrennt voneinander auftreten können. Ein ADHS-Patient kann zum einen rein hyperaktiv-impulsiv sein, also unruhig, zappelig und sehr redselig. Zum anderen kann ein Betroffener auch rein aufmerksamkeitsgestört sein, dabei fällt vor allem häufiges Träumen oder Abschweifen von einer Tätigkeit auf. Dieses Symptom wird häufig missbraucht, um die Smartphone-affine Generation Z „Generation ADHS“ zu nennen. Eine dritte Gruppe vereint die beiden Symptome und ist sowohl aufmerksamkeitsgestört, als auch hyperaktiv.
Es gibt zwei Arten
Die Betroffenen, die nur unter Konzentrations- bzw. Aufmerksamkeitsstörungen leiden, haben je nach Definition kein ADHS, sondern ADS. Also das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom. Dieses wird oftmals nicht erkannt, weil Konzentrationsstörungen in der Gesellschaft nicht als krankheitsbedingt, wohl aber als Schwäche angesehen werden. Eher wird einem Betroffenen unterstellt, er solle sich besser anstrengen oder weniger am Smartphone spielen, um sich besser konzentrieren zu können. Vor allem Kinder leiden unter diesen Fehleinschätzungen, da sie Situationen viel schlechter einschätzen können. Oft leiden sie dann stark unter Kategorisierung und Stigmatisierung und suchen den Fehler bei sich selbst. Das führt häufig zu sozialen Problemen oder Depressionen. Deshalb mein vorzeitiger Appell an alle Eltern da draußen: Wenn sich euer Kind schwer mit den Hausaufgaben herumquält oder nicht lange stillsitzen kann – bitte keine Vorwürfe machen, bis ein Arzt sich der Sache angenommen hat. Denn nur eine genaue Diagnostik kann ergeben, ob das Kind unter ADHS leidet oder einfach nur mehr Bewegung oder Rückzugsorte benötigt.
Jetzt ging es kurz um Kinder, jedoch sei eines gesagt: ADHS ist keine Kinder-Krankheit. Unter ADHS leiden alle Altersschichten. Zwar bildet sich ADHS bei manchen Menschen in der Pubertät zurück, jedoch wird dies oft als falsches Zeichen gesehen. In vielen Fällen wechseln einfach nur die Symptome, erwachsene Betroffene leiden nicht mehr so stark an ungebändigtem Bewegungsdrang, sondern vermehrt an Konzentrationsstörungen. Das zeigt sich häufig in Vergesslichkeit, Schusseligkeit oder Unorganisiertheit.
Was sind die Ursachen für ADHS?
ADHS ist natürlich nicht zu vergleichen mit einem viralen Infekt oder einer Allergie. Für ADHS sind also keine äußeren Einflüsse verantwortlich. Oder doch? Ganz so einfach ist die Sache nicht. Denn obwohl ADHS nicht durch Pollen oder Viren „ausgelöst“ wird, können psychosoziale Einflüsse ADHS in seiner Entwicklung stark beeinflussen. Etwa Familie und Schule können die Entwicklung von ADHS elementar steuern. Stress gilt dabei als großer, negativer Faktor. So wird die Ausprägung von ADHS stark durch Familienstreits oder getrenntlebende Eltern beeinflusst, aber auch durch niedriges Familieneinkommen, häufiges Kritisieren oder inkonsequente Erziehung ohne Regeln.
Ein weiteres Kriterium, welches die Ausprägung von ADHS fördert, ist die Schwangerschaft. Nikotin, Alkohol und andere Drogen fördern vermutlich ADHS. Dies gilt jedoch noch nicht als wissenschaftlich gesichert – was nicht heißt, dass die Sorge unberechtigt wäre!
Laut einigen Studien sollen auch erbliche Faktoren Einfluss auf die Ausbildung von ADHS haben. Bei zweieiigen Zwillingen wiesen zum Beispiel 30% der Test-Pärchen die gleiche Symptomatik auf, bei eineiigen sogar 80%!
Warum hilft Cannabis gegen ADHS?
Um zu verstehen, warum Cannabis gegen ADHS hilft, sei zuerst geklärt, wie ADHS an sich im Körper wirkt. Forscher und Ärzte sind sich heute immer einiger, dass ADHS durch eine Störung der chemischen Signalübermittlung verursacht wird. In einer Studie wurde festgestellt, dass die Hälfte der untersuchten ADHS-Patienten eine Anomalie der Neurotransmitter Noradrenalin und Dopamin aufweisen.
Dopamin-Mangel ist übrigens der Schlüssel zur heilenden Wirkung von Cannabis, aber dazu später mehr.
Aber warum tritt bei ADHS-Patienten dieser Mangel an „Glückshormonen“ auf? Darüber sind sich die Wissenschaftler noch uneinig. Viele Experten nehmen jedoch an, dass ADHS-Patienten zu viele Dopamin-Transporter in bestimmten Gehirnregionen ausbilden. Das führt dazu, dass sich in synaptischen Spalten gelagertes Dopamin schneller entfernt, als bei gesunden Menschen. Deshalb tritt ein doppaminmangel auf.
Doch nicht nur der Dopamin-Mangel ist eine Ursache, zumal er nicht bei allen ADHS-Patienten ausschlaggebend für das Syndrom ist. Deshalb haben einige Forscher untersucht, woran es liegen könnte, dass ADHS-Patienten oft anders bzw. ungewöhnlich auf Belohnungen oder Bestrafungen reagieren. Also wurden die Gehirnareale untersucht, in denen das Motivations- und Belohnungszentrum beherbergt ist. Es hat sich herausgestellt, dass viele der untersuchten Patienten eine besonders geringe Dichte an Dopamin-Rezeptoren in diesen Arealen aufwiesen. Auf Deutsch: Es herrscht kein Dopamin-Mangel, es fehlen schlicht die Andockstellen für das Dopamin.
Diese Anomalie hat zur Folge, dass auch viele nachgelagerte Funktionen beeinträchtigt werden. Zum Beispiel das Defizit an Aufmerksamkeit korreliert direkt mit diesem Sachverhalt.
Cannabis hebt das Glückslevel
So, und jetzt kommt das Cannabis ins Spiel. Noch mal in aller Kürze zusammengefasst, ist das „Glücks-Level“ bei ADHS-Patienten viel weiter unten als bei gesunden Menschen.
Das liegt teilweise am Dopamin-Mangel. Dieses „Glücks-Level“ kann Cannabis bekanntermaßen steigern, denn durch die Aufnahme von THC wird Dopamin freigesetzt. Wer bis jetzt aufgepasst hat, wird sich aber wundern: Denn lag das Problem nicht bei den vielen Dopamin-Transportern und der geringen Dichte an Dopamin-Rezeptoren? Richtig, genau so ist es. Doch Cannabis ist nicht von ungefähr solch ein gehyptes Medikament, wenn es nicht eine Lösung dafür hätte: Das Endocannabinoid-System. Zwar ist das Vorhandensein dieses alternativen Nervensystems kein Verdienst der Pflanze an sich, aber es ist quasi der Schlüssel zum Schloss in unserem Körper.
Das THC der Schlüssel, das Endocannabinoid-System das Schloss.
Trifft THC auf die Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems, so wird für den Zeitraum der Wirkung relativ viel Dopamin freigesetzt. Deshalb sind die meisten Cannabis-Konsumenten ja auch ziemlich glücklich und high beim Kiffen.
Der ADHS-Patient erreicht durch den THC-Konsum jedoch erst einmal das normale Glücks-Level, also das Level, auf dem sich gesunde Menschen nüchtern befinden.
Es ist naheliegend, jedoch noch nicht wissenschaftlich erforscht, dass die nun wieder hergestellte Dopamin-Balance im Gehirn auch die Folgen der geringen Dopamin-Rezeptoren-Dichte im Belohnungszentrum vermindern kann. So konnte in einer Studie festgestellt werden, dass besonders hyperaktive und impulsive Verhaltensmuster beim Cannabis-Konsum zurückgingen.
Was sagt der Cannabis Patient?
Auf der Cannabis Normal! Konferenz habe ich die Gelegenheit genutzt und mich mit einem ADHS-Patienten ausgetauscht. Er bestätigte die Theorie zum Dopamin-Level, auch er braucht einiges an Cannabis für ein akzeptables Wohlfühlklima. Um richtig high zu werden, braucht er schon weitaus mehr Cannabis als beispielsweise ich als Normalo.
Ein weiteres „Problem“ stellt für ihn die große Menge des zu konsumierenden Cannabis dar. Als Lösung dafür hatte er auf der Konferenz leckeres Wachs dabei, welches er mit einem Glätteisen aus dem Pedanios 22/1 extrahiert hat. Apotheken-Dab für Feinschmecker! So kann er sich über den Tag in geringen Dosen medizinieren und muss keine unnötigen Schadstoffe einatmen.
Nach einem langen Streit bekommt er das Cannabis übrigens von der Krankenkasse bezahlt, ADHS-Patienten sollten sich also nicht klein machen – ihr habt das Recht auf eure Medizin abseits von Ritalin!
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Guide: Wie stellt man Wasser-Hasch/Ice-o-lator her?
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Warum Wasser-Hasch?
Wie die Überschrift bereits vermuten lässt, hat diese Methode der Hasch-Herstellung etwas mit Wasser und Eis zu tun. Diese Art der mechanischen Trennung von Trichomen (Harzköpfe) und Pflanze ist laut der meisten Industrieexperten die einfachste Methode. um extrem hochwertiges Wasser-Hasch herzustellen
Zwar sind Dryice-Hasch und Drysift vermeintlich einfacher/simpler herzustellen, da man hier weniger Geräte und Zeit aufwenden muss. Dies ist jedoch bei Betrachtung des großen Ganzen nicht der Fall. Bei Dryice hat man eine extrem schnelle Oxidation des Materials (weniger Terpene/Geruchsstoffe) und eine Verschmutzung des Haschs mit Pflanzenmaterials. Das passiert auf Grund der extrem schnellen Abkühlung durch Trockeneis, welche die Buds/Trim vergleichsweise brüchig macht.
Dann doch lieber Drysift, da braucht man kein Trockeneis! Jein, zwar kann man hier mit wenigen Siftscreens (Nylonsiebe auf einem Rahmen) extrem hochwertiges Hasch herstellen. Jedoch gehört dazu extrem viel Erfahrung (flache Lernkurve), viel Zeit und überragendes Ausgangsmaterial. Wenn man das alles aufwendet, kommt man ungefähr aufs Gleiche raus wie bei Wasser-Hasch, bei dem man viel weniger Aufwand für die gleiche Menge Endprodukt hat.
Deswegen empfehlen Industriegrößen wie Bubbleman (Youtube)Wasser-Hasch für die Herstellung von größeren Mengen an Premium-Harz-Separationen. Hier erhält man die größte Menge an "Fullmelt" im Vergleich zum Ausgangsmaterial. Was Fullmelt ist und vieles mehr, werden wir uns im folgenden Kapitel nun etwas genauer ansehen, damit ihr relativ einfach Wasser-Hasch wie der gute slite23 (Instagram) aus Barcelona herstellen könnt.
Welche Grundprinzipien stecken hinter der Wasser-Hasch-Herstellung?
Grundlagen Hasch-Terminologie
Zuerst wollen wir uns ein paar essentielle Begriffe fürs Hasch machen anschauen.
- Micron: die verwendeten Siebe, bzw. deren Lochgrößen, werden in Micron (Abkürzung: u/μ) angegeben. Das bezieht sich darauf, wieviele Mikrometer die Sieblöcher im Bag groß sind. Ein menschliches Haar ist z.b 50 Micron dick und alles unter 40 Micron ist mit dem bloßen Auge nicht mehr zu erkennen. Dementsprechend ist es wichtig, einen professionellen Hersteller zu finden, welcher die Bags fachgerecht verpackt um Staubablagerungen und andere Verschmutzungen in den Sieblöchern zu vermeiden. Zudem sollte man, falls die Möglichkeit vorhanden ist, die Bags vorher unter einem Mikroskop anschauen. Hier reicht eine Juwelierlupe oder ein Taschenmikroskop oder auch ein Fadenzähler.
- Terpene: Diese reinen Kohlenwasserstoffe sorgen mitunter für den Entourage-Effekt, welcher von Dr. Ethan Russo in seinem Paper "Taming THC: potential cannabis synergy and phytocannabinoid-terpenoid entourage effects" (siehe Quelle 1) beschrieben wird. Terpene sollen einen synergetischen Effekt in Kombination mit Cannabinoiden induzieren. Diese Stoffe alleine haben schon einen leicht psychoaktiven Effekt, riecht man z.B an einem puren Limonene-Extrakt, spürt man deutlich wie einen der Geruch erheitert. Sauer macht lustig, ein Zitronensaft alleine kann den Effekt bereits hervorrufen. Einen psychischen Effekt kennt man unter anderem auch von Linalool, welches man im Lavendel findet und was der Grund ist, warum man mit Lavendelkissen besser schlafen kann. Ähnliche Effekte hat es nun beim Gras auch, vorallem in konzentrierter Form. Super Lemon Haze ist dafür bekannt, ein sehr aktives, fröhliches High zu verschaffen. Durch den "Lemon"-Anteil. Wenn man nun einen extrem "gasigen" Strain wie ChemDawg oder Zkittlez zum Vergleich hernimmt, bekommt man das typische Couchlocklähmungsgefühl. Zwar haben andere Komponenten wie Thiole auch einen Einfluss auf die Wirkung von Cannabis, jedoch wird der Bärenanteil des modulierenden Effekts den Terpenen zugeschrieben. Der Begriff "Terpen" wird häufig mit Terpenoiden gleich gesetzt, was aus chemischer Sicht allerdings falsch ist. Terpene sind, wie oben erwähnt, reine Kohlenwasserstoffe und haben keine funktionellen Gruppen. Diese haben Terpenoide jedoch und dies gibt ihnen spezielle Eigenschaften auf chemischer Ebene. Linanool ist das bekannteste Beispiel aus dieser Kategorie.
- Fullmelt: Dieser Begriff beschreibt die Königsklasse an Qualität bei Wasser-Hasch. Das "Melt" beschreibt, wieviel Rückstand im Banger bleibt wenn man dieses Hasch dabbt. Bei Fullmelt bleibt fast kein Rückstand, welchen man mit einem einzigen Q-Tipp wegwischen kann. Das Extrakt ist so rein, dass es wie oben bereits gezeigt, schon bei Raumtemperatur schmilzt und es fast aussieht wie Rosin. Auf die beiden Ratingsysteme zur Beschreibung der Qualität von Eis-Wasser-Hasch werden wir im Verlauf des Artikels noch genauer eingehen
- Cultivar: Jede Pflanze, welche durch sexuelle Reproduktion geschaffen wurde, unterscheidet sich, genau wie beim Menschen. Diese haben jeweilige spezifische Eigenschaften, welche für bestimmte Zwecke von Vorteil oder Nachteil sein können. Je nachdem für welche Merkmale man selektiert bzw was man von einer Pflanze erwartet, kann es schwierig sein, den besten Cultivar zu finden. Der Begriff bezieht hierbei dann genau auf den Genotypen (DNA-Zusammensetzung) der Pflanze und die phenotypische Expression in der Selektionsumwelt (In welcher Umwelt hat die Pflanze die entsprechenden Merkmale gezeigt). Deshalb lohnt es sich, von solchen "Outliern" (besonderen Exemplaren) Mutterpflanzen zu nehmen, um diesen Cultivar exakt kopieren zu können mithilfe von Stecklingen
- Contaminants: Hierbei handelt sich einfach um den englischen Begriff für Verschmutzungen in unserem Hasch. Der Ausdruck umfasst relativ viele Schmutzarten wie Haare, Hautschuppen und vorallem Pflanzenteile wie Chlorophyll. Diese können von vielen unterschiedlichen Quellen, auch Vektoren genannt, verbreitet werden wie dem Menschen selbst oder unsaubere Arbeitsweise. Wie genau man diese vermeidet, werden wir uns im Kapitel zum Arbeitsvorgang und Hygiene anschauen.
- Flowrate: Wie beim Kaffeebrauen kann man mit der Durchflussrate durch die Bubblebags das Ergebnis beeinflussen. Bei einer zu niedrigen Rate bleibt relativ viel Verschmutzung im Bubblebag liegen, was sich aber mit einem Sprüher beheben lässt, indem man nachspült. Trifft man genau die richtige Geschwindigkeit bzw. Durchflussrate, bleiben alle Trichome erhalten und ein Großteil des Drecks wird durch die Bags gespült. Jagt man jedoch mit zu hohem Druck durch die Bags (mit einer Pumpe bspw.), können Trichome und vor allem Terpene durchgespült bzw. degradiert werden.
- RO-Wasser: Der ein oder andere wird es bereits vom Growen kennen und schätzen. Das Reverse-Osmosis-Wasser, welches das gegenteilige Prinzip zur Osmose darstellt. Hierbei wird mit Druck eine mit Partikeln kontaminierte Lösung (Wasser mit Ionen/Mineralien) durch einen halbdurchlässigen (semipermeablen) Filter gedrückt. Dabei bleiben die Teilchen im Filter hängen und man erhält sehr reines Wasser. Viele Hasch-Maker schwören auf den Einsatz von Osmosewasser während des Prozesses, da das Endprodukt dann einen "reineren" Geschmack ergibt.
Der Separierungsprozess
Wie trennt man nun seine Trichome von der Blüte ohne diese zu beschädigen und das mit ordentlicher Arbeitsgeschwindigkeit? Dazu brauchen wir ein bisschen Physik. Trichome sind Drüsenhaare mit einem "Ölbehälter" dran. Dieser ist mit einer Lipidschicht/Fettschicht eingeschlossen, sodass nicht alles sofort ausläuft und die Pflanze sich langfristig vor Fressfeinden und abiotischem Stress (UV-Strahlung) schützen kann. Wir wissen aus dem Chemieunterricht von früher, dass Wasser keine lipophile Substanz ist, daraus folgt, dass Trichome sich nicht mit Wasser verbinden und die Trichome im Wasser treiben.
Das Abbrechen der hier dargestellten Trichomköpfe vom Stiel ist eine Aufgabe für sich. Man muss sie brüchig bekommen, aber auch nicht so brüchig, dass die Köpfchen aufreissen. Hier hilft unser Wahlmedium Wasser uns immens, indem es in Verbindung mit Eiswürfeln die Umgebungstemperatur des Pflanzenmaterials bei um die 0°C hält. Hierdurch bleibt die Form der Trichome erhalten und es wird möglichst wenig beschädigt.
Haben wir die Trichome nun brüchig, fangen wir an zu rühren. Der Wasserstrudel und die damit verbundene Reibung löst unsere gewünschten Trichome nun von der Pflanze ab. Durch ihre relativ hohe Dichte sinken die Trichome nun auf den Boden. Wenn wir aufhören zu rühren, kann man die Trichome "ernten". Wie dieser Prozess im Detail funktioniert und was man alles beachten muss, werden wir jetzt näher beleuchten.
Das Sammeln der Trichome aus dem Eiswasser
Wenn man die Trichome nun weitestgehend vom Pflanzenmaterial getrennt hat, muss man sie aus dem Wasser entfernen. Dies erreicht man, indem man das Mischwasser durch Siebsäcke (Bubblebags) mit verschiedenen Lochgrößen (Mikron) schüttet. So trennt sich das gewünschte reine Hasch vom restlichen, sehr kleinen Pflanzenmaterial.
Bubblebags haben verschiedene Öffnungsgrößen. Da die Trichome unterschiedlich groß sind, kann man in den jeweiligen Säcken verschiedene Qualitäten abschöpfen. Die Crème de la Crème findet man meistens in der Microngröße von 90-120. Jedoch ist dies sehr stark abhängig vom Cultivar und dessen Trichomeigenschaften. Generell gesagt, eignen sich nur wenige Cannabis-Genetiken RICHTIG gut zum Wasser-Hasch machen. Bei einem guten Sour Diesel Cut findet man teilweise sehr gutes Hasch bis in Bereiche über 150 Micron. Neben den normalen Bags gibt es auch noch "Fullmesh-Bags", welche komplett aus Siebstoff bestehen. Mit diesen hat man eine bessere Durchflussrate des Wassers und muss deshalb nicht so schwer heben beim Abschöpfen des Wassers aus dem Bag.
Eine weitere Möglichkeit zum Trennen von Pflanzenmaterial und Trichomen ist, dass man das zu waschende Material bereits beim Rühren in einen solchen Bag packt. Hierfür verwendet man meist ein 220Micron-Fullmesh-Bag. Für eine bessere Übersicht haben wir euch eine kleine Liste mit den einzelnen Baggrößen aufbereitet:
- 220μ = Filter/Workbag: hier sammelt sich hauptsächlich Pflanzenmaterial und Staub. Der Inhalt sollte analysiert werden ob Wirkstoff enthalten ist aber in 99% der Fälle handelt es sich hier um fast ausschließlich um nicht verwendbares Material
- 190μ = Clean-Bag: diese Größe findet man nicht oft in typischen Bagssets, da sie nicht essentiell ist. Allerdings nimmt diese zweite Filterstufe nochmal ein wenig Verschmutzung aus dem Material. Hier sollte man Versuche machen und gegenrechnen, ob sich der Ertragsverlust mit dem Qualitätsgewinn ausgleicht.
- 160μ = Foodgrade: jetzt kommen wir zu den ersten nutzbaren Siebgrößen fürs Endprodukt. In diesem Bag sammeln sich sehr große Trichomköpfe und Pflanzenmaterial. Dieser Bag eignet sich für kommerzielles Hasch wie man es aus Marokko kennt. Jedoch ist aus Cannasseur-Sicht davon abzuraten, da es nicht besonders gut schmeckt beim rauchen. Für Edibles/RSO eignet es sich hervorragend, da man hier eine gute Menge Wirkstoff bekommt und das Pflanzenmaterial hier keine Qualitätsminderung mit sich bringt.
- 120μ = gute Qualität: hier kommen wir in den lecker rauchbaren Bereich. Abhängig vom Ausgangsmaterial/Verarbeitungsqualität haben wir hier bereits Fullmelt oder zumindest sehr hochwertiges Wasser-Hasch. Dieses Konzentrat kann man entweder direkt dabben oder Rosin daraus herstellen. Dieses hochwertige Material erreicht bei passender Verarbeitung die höchsten Preise auf dem Markt.
- 90μ = überragende Qualität: die beste Siebung ist bei den meisten Cultivaren in diesem Micronbereich zu finden. Reiner Fullmelt, welcher wenig bis gar keine Rückstände im Banger hinterlässt. Pur oder zu Rosin verarbeitet erreicht man mit diesem Produkt astronomische Endverkäuferpreise, welche je nach Gebiet/Haschmaker/Qualität bis zu 150€/G betragen können.
- 70μ: Diese noch feinere Siebung ist optional. Die meisten Hersteller nutzen entweder 90μ oder 70μ. In diese Entscheidung fließen viele Faktoren ein. Man sollte eine Testwaschung mit beiden machen und schauen wie sich der Cultivar verhält. Verwendet wird diese Siebung auch wieder für Hasch Rosin oder direkt Fullmelt. Anzumerken ist, dass viele Trichom-Köpfe Durchmesser grösser 70μ aufweisen und deshalb nicht in dieses Bag durchrutschen.
- 45-25μ: In diesem Bereich finden wir wieder Ediblequalität. Man kann es mit dem 160ger mischen und hat somit ein breiteres Wirkspektrum
- "Full-Spectrum" = dieser Begriff beschreibt die Mischung von Wasser-Hasch aus verschiedenen Microngrößen-Bags. Dies kann man erreichen, indem man z.b das Hasch aus dem 45μ, 90μ und 120μ mischt oder man nur die Filtersiebe (160μ/220μ) und das 45μ zum Sammeln verwendet. Jedoch ist der Begriff "Full-Spectrum" nicht wirklich zutreffend, da im Wasser-Hasch technisch bedingt nicht das komplette Spektrum der Wirkstoffe enthalten ist. Wirkliches Full-Spectrum bekommt man nur bei Gasextraktionen.
Was kommt danach?
Hat man nun die Trichome gesammelt, muss man sie trocknen, da sich sonst Schimmel bilden kann. Wie man das macht, beleuchten im Folgenden. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, seine Haschmasse vom Wasser zu trennen. Als günstigste Methode wird das Lufttrocknen gewählt. Hierbei breitet man das Hasch sehr fein auf einer Oberfläche aus und lässt das Wasser evaporieren.
Eine weitere Möglichkeit ist das trocknen bei Raumtemperatur und Vakuumdruck, welcher die Verdunstungstemperatur runtersetzt, wodurch man sich einiges an Zeit spart.
Die in der Profi-Industrie verwendete Variante ist die Trocknung mittels Gefriertrockner. Hierbei wird die Temperatur auf ein sehr niedriges Niveau runtergesetzt und ein starker Unterdruck appliziert. Hierbei befinden wir uns dann an dem Punkt, an dem Wasser direkt von Eis in Gasform übertritt und somit viel weniger Terpene ausgelöst werden. Das ganze dauert auch je nach Füllstand des "Freeze Dryers" nur 16-24 Stunden, bis man fertigen Ice-o-lator hat. Wie man das ganze aufbaut und wie ein Freeze Dryer genau funktioniert, schauen wir uns im entsprechenden Kapitel auch nochmal genauer an. Für kommerzielle Anwendungen ist dies mittlerweile der Industriestandard und andere Methoden rechnen sich nicht mehr, wenn man größere Mengen absetzt.
Die Vorbereitung
Jetzt würde man gerne direkt anfangen, seine Buds ins Wasser zu schmeißen und Hasch zu waschen. Davor haben wir jedoch noch einiges zu erledigen. Fangen wir nämlich direkt an, werden wir wahrscheinlich enttäuscht werden, denn abgesehen von der Verarbeitungstechnik gehen noch einige Faktoren mehr mit in Ertrag/Qualität mit ein.
Frische vs. getrocknete Blüten zum Wasser-Hasch machen
Die nächste Wahl, die wir treffen müssen, ist die zwischen Live und Cured Water Hasch. Wie man aus der Überschrift schließen kann, geht es hier darum, ob man die Pflanzen direkt nach der Ernte grob trimmt einfriert und zu Hasch verarbeitet oder ob man die Blüten auf herkömmliche Art erst an der Luft trocknet und danach zu Hasch macht. Bei der ersten Variante ist es extrem wichtig, den Gefrierschrank sauber zu halten, sodass das Material weder beschädigt noch verschmutzt wird. Ich empfehle einen extra Gefrierschrank für diesen Zweck zu nutzen bei entsprechender Aufwandsmenge.
Für den kleinen Haschmaker zuhause reichen große Tupperboxen, in die man die vom Stamm entfernten Buds lagern kann. Luft- und lichtdichte Gefäße sind hier zu bevorzugen, da weniger Sauerstoffeinwirkung (Oxidation) stattfinden kann. Durch den minimierten Zeitraum zwischen Ernte und Verarbeitung gleicht der Geschmack mehr dem Geruch der lebenden Pflanze und ist die beste Repräsentation des Geruchsprofils. "Live Öle" haben meist ein intensiveres, "stechenderes" Terpenprofil, da mehr der flüchtigen Stoffe (vorallem Monoterpene) besser erhalten bleiben. Auch die Farbe wird durch den Ernte- bzw Verarbeitungszeitpunkt beeinflusst. Der Begriff, den man oft lesen wird, wenn man solche Konzentrate kauft, ist "Fresh Frozen", was sich auf den Einfrierungsprozess direkt nach der Ernte bezieht.
Doch was heißt "WPFF"? Das Kürzel steht für "Whole Plant Fresh Frozen", der kleine Anhängsel zum Fresh Frozen steht nur dafür, dass die Buds nicht weiter verarbeitet wurden vor dem Waschvorgang (drysifting, starkes Trimmen etc). Live Extrakte sind wie oben bereits erwähnt teilweise etwas heller, da weniger Abbauprodukte enthalten sind. Die Farbe des fertigen Extraktes hängt allerdings noch von anderen Faktoren ab, worauf ich im Kapitel "Was sagt Farbe über mein Produkt aus?" näher eingehen werde.
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Cured rosin by Mammoth Melts from Rhode Island (Quelle 8) -
Sour Diesel live Rosin
Cured Hasch hat meist eine etwas dunklere Farbe und einen "runderen" Geschmack, da die kratzenden, sehr schnell lösenden Monoterpene oft bereits "abgedampft" sind. Dies ist jedoch nicht unbedingt ein Nachteil und kommt auf die persönlichen Präferenzen des Konsumenten an Geschmack und Textur an. Wasser-Hasch Profis wie Frenchy Cannoli argumentieren, dass es sich mit Resin wie mit Wein verhält und der Genussstoff erst reifen muss. Das ist wieder mal eher auf persönlicher Präferenzbasis, da das Live Extrakt, chemisch gesehen, die Pflanze genauer abbildet.
Wie muss mein Ausgangsmaterial aussehen?
Das wichtigste am Hasch machen ist das Ausgangsmaterial. Ohne sind wir nichts und das Endprodukt wird sich weder aus wirtschaftlicher noch aus fachlicher Sicht lohnen. Ein guter Spruch aus den USA ist: "Fire in, Fire out". Um genug Ertrag zu bekommen, müssen wir uns anschauen was genau wir eigentlich separieren. Wir gehen beim Trichomsammeln auf die mit Öl gefüllten Köpfe, da hier der Großteil der Wirkstoffe erhalten ist. Die Stiele oder reinen Drüßenhaare ohne Kopf sind unerwünscht.
Dementsprechend sollte man seine Ausgangsblüten selektieren. Vorallem Haze Sorten und "Sativas" (morphologisch betrachtet) eignen sich nicht für Hasch Rosin, da ihre Trichomköpfe relativ klein und mit sehr dicker Cuticula (Trichom-Wachs-Membran) ausgestattet sind. Diese Sorten/Cultivare eignen sich besser für die Extraktion mit Alkanen (BHO) oder Alkohol.
Ein weiteres ungünstiges Merkmal für die Herstellung von Wasserhash sind Sorten mit sehr langen Trichomenstängeln, kleinen Köpfen und einer dicken wachsartigen Kutikula, da sie nicht viele aktive Wirkstoffe enthalten. Auch diese Sorten sind wertvoll, aber nicht für Wasserhash.
Versteht mich nicht falsch, wenn ihr einen guten Cut wählt, kann es klappen, aber ihr müsstet durch eine Menge von Seeds gehen, um eine zu finden. Ich empfehle 20-50 reguläre Samen, je nach Züchter. Man kann auch kleinere Mengen anstreben, aber die Wahrscheinlichkeit, eine Sorte zu finden, die sowohl die qualitativen als auch die quantitativen Aspekte erfüllt, ist ziemlich gering.
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Welche Sorten und Breeder eignen sich?
Vorallem Linien in die Richtung GMO, Sour Diesel, Chem Dawg, Pie-Strains oder Cookies waschen sich sehr gut. Manche Breeder haben sich sogar auf solche Züchtungen spezialisiert. Einige Beispiele sind unten aufgelistet und bilden ein relativ breites Spektrum ab. Es gibt noch viele weitere, die wir aber nicht alle auflisten konnten. Masonic Smoker, Karma Genetics, Truecannabliss und Cannarado sind auch noch gute Samenbanken für diesen Zweck.
Nun haben wir gute Genetiken und diese nach bestem Wissen und Gewissen ausgegrowt. Doch wie bestimme ich jetzt an echtem Pflanzenmaterial, ob sich das Waschen lohnt? Dieser Skill ist ziemlich wichtig, da man sonst ein böses Erwachen haben kann. Fälle, dass aus einem halben Kilo Material nur ein paar Gramm Hasch rausgekommen sind, sind nicht selten und können nie zu 1000% vermieden werden. Jedoch kann man die Wahrscheinlichkeit deutlich reduzieren, indem man mit einem Mikroskop (über 60x) seine Harzköpfe betrachtet und danach urteilt.
Am besten sind wie vorher besprochen dicke Köpfe mit kleinen/kurzen Stielen geeignet und am besten verengt sich dieser Stiel zum Köpfchen hin ein wenig, wodurch er leichter abbricht. Dadurch brauchen wir weniger Kraft beim Waschen und bekommen dementsprechend weniger Contaminants (Verschmutzungen) in unser Wasser-Hasch. In der Abbildung unten ist eine Gegenüberstellung der Trichomarten zu sehen und welche sich am besten eignen um Hasch daraus herzustellen
Jedoch ist ein Seedpack immer nur ein Startpunkt, denn um jedes mal ein perfektes Ergebnis zu haben, sollte man seine Genetiken stets auf die besten Wasser-Hasch-Eigenschaften selektieren. Diese sind: Ertrag von Blüte zu Hasch bzw Hasch-Rosin, Terpengehalt, Terpenzusammensetzung, Waschverhalten (Wird in Kapitel "Vorgangsweise" behandelt), Trichomgröße, Harz-Qualität. Der letzte Punkt ist besonders wichtig, da sich hier die Erfahrung des Kosumenten festlegt. Zwar ist der Trend zu sehr hellen/durchsichtigem Rosin mittlerweile auch voll angekommen, allerdings geht das bei manchen Sorten auf Kosten des Wirkstoffs bzw. der Terpene. Denn viele Grower bzw. Haschmaker ernten zu diesem Zweck ihr Material früher als die Trichome voll ausgereift sind (höchster Wirkstoffgehalt), um somit den geringsten Anteil an CBN und anderen "Degrationsprodukten" zu haben, welcher den Farbgehalt beeinflusst.
Welche Trichomgröße ist am meisten vertreten?
Unter den Begriff Trichomgröße fällt auch das Attribut der Größenverteilung, d.h. wieviel Ertrag im spezifischen Bag (welche Mikron) erreicht wird. Manche Strains wie Sour Diesel können bei richtigem Anbau sogar im 160u Bag Fullmelt geben. Andere haben ihren Hauptanteil im 90u Bag - also relativ unterschiedlich zwischen unterschiedlichen Cultivaren bzw. Strains.
Der wichtigste Punkt bei der Selektion von Haschgeeigneten Pflanzen ist, um kurz darauf einzugehen, dass man ein Datenbuch führt und Vergleiche ziehen kann, um sich kontinuierlich zu verbessern. Ein Eintrag in diesem Buch könnte wie folgt aussehen:
- Gesamtertrag (live vs cured)
- Terpenprofil bevor vs nach dem Waschen
- Pflanzenverhalten (wie leicht/anspruchsvoll war die Kultur)
- Kulturdauer (Wieviel Hasch/Monat Anbauzeit)
- (Rosinertrag)
- Trichomverteilung
Weitere Testmöglichkeiten vor dem Waschen?
Die perfekte Zusammensetzung für unsere Zwecke in einer Pflanze zu finden sind relativ selten. Deshalb lohnt es sich hier besonders den Cultivar zu bewahren und Backup-Pflanzen zu behalten. Hochproduktive Klone werden in legalen Ländern zu hohen Preisen, wenn überhaupt, gehandelt.
Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man sein Ausgangsmaterial in einem Labor auf Cannabinoid/Terpengehalt testen lassen und das Endprodukt auch. So kann man anhand des Hasch-Ertrags messen, ob man alles aus dem Material separiert hat oder ob noch etwas enthalten ist. Dann kann man seinen Waschvorgang verbessern und Material mit Restwirkstoff nochmals waschen oder anders extrahieren, um das volle Potential zu nutzen. Diese Tests bezahlen sich somit selbst und man sollte sie mindestens einmal pro Cultivar durchführen, um einen Benchmarkwert zu haben. Dies gewährt einem auch einen besseren Überblick über zukünftige Gewinne und eventuelle andere Spartenmöglichkeiten, in die man mit Resteverwertung expandieren kann (Edibles, RSO, Distilate) .
Neben den Genetiken hat auch die Anbaumethode einen großen Einfluss auf die zu erreichende Qualität des Wasser-Haschs. Kamen Pflanzenschutzmittel (auch biologische wie Neem!) nach der ersten Blütewoche zum Einsatz oder befinden sich noch Rückstände auf der Pflanze, sollten diese unter keinen Umständen verarbeitet werden. Oft sind PSMs nämlich für Food-Crops ausgelegt, nicht für rauchbare Güter und vorallem nicht für Konzentrate.
Viele amerikanische, kanadische und spanische Größen im Hasch-Game schwören auf organic grown insbesondere true living organics (Living soil/Aquaponic), da diese Methode das volle Potential der Pflanze ausschöpft und bei selektierten Cultivaren nicht selten der 5% Terpengehalt geknackt wird. Allerdings ist ein gut eingestellter Mineralgrow auch nicht zu unterschätzen. Hier ist der Aufwand höher, das Maximale aus der Pflanze zu bekommen, da alle Nährstofflevel genau auf den Verbrauch des Cultivars angepasst sein müssen. Ist dies jedoch der Fall, kommt es nicht selten vor, dass der Cannabinoidgehalt sehr hoch ist oder sogar höher als im biologisch angebauten Pflanzenmaterial.
Welches Equipment brauche ich, um Ice-o-lator Hasch herzustellen?
Bevor wir hier anfangen können mit einer Materialliste, sollte überlegt werden, ob man eine Maschine benutzt oder per Hand wäscht. Damit es euch leichter fällt, diese Entscheidung zu treffen, haben wir hier eine kleine Pro/Contra Liste von beidem aufgestellt. Zuerst betrachten wir die Waschung mit einer Maschine:
Pro Waschmaschine:
- mehrere Maschinen gleichzeitig nutzbar -> mehr Material/Zeit
- körperlich um einiges weniger anstrengend
- einfachere Erstellung von SOPs (standard operating procedure) für Angestellte mit weniger Erfahrung
- Anfängerfreundlich
Contra Waschmaschine:
- hohe Anschaffungskosten
- bei Standardmaschinen (Plastik) muss häufig der Ablassschlauch getauscht werden
- sehr aufwendige Reinigung nach fast jedem Waschgang erforderlich
- leichteres Durchfallen bei microbial tests da immer kleine Nischen vorhanden
- meist nicht einstellbar auf Cultivar
Pro Handwash:
- niedrigere Anschaffungskosten
- leichtere Reinigung, da Edelstahlkessel verwendet werden kann
- individuelle Anpassung der Stärke/Dauer durch Arbeiter
- mehr Material/Durchlauf bei handelsüblichen Mengen
Contra Handwash:
- arbeitsintensiv durch manuelles Rühren
- nur ein Durchlauf gleichzeitig pro Person möglich
- benötigt Erfahrung für maximalen Ertrag
Jetzt haben wir uns für eine der beiden Varianten entschieden und können mit dem Einkauf beginnen. Zwar gibt es noch den Trocknungsaspekt, allerdings gehe ich darauf später noch genauer ein und kann vorab schon sagen, dass ein Gefriertrockner hier mittlerweile Industriestandard ist. Er verringert die Trocknungszeit, die Chance auf Schimmel und erhält mehr Terpene. Der einzige Nachteil ist der hohe Preis für gute Geräte, das ist auch der einzige Grund, warum man Wasser-Hasch in kleinen Mengen lufttrocknen sollte. Das Investment eines Freeze Dryers sollte dann jedoch zum nächsten Durchgang gemacht werden, denn dieses amortisiert sich bereits nach einem Durchgang wegen der höheren Endverkaufspreise, welche zu erreichen sind. Um dieses Kapitel etwas kürzer zu halten habe ich eine kleine Liste mit Sachen aufgeschrieben, die in jedem Hasch-Labor vorhanden sein sollten:
Werkzeugliste zum Wasser-Hasch machen:
- Bubblebag Set
- RO-Wasser (gefiltertes Wasser)
- Eiswürfel (am besten selbstgemacht aus RO-Wasser)
- Waschmaschine bzw Edelstahlbottich/Braukessel (Regentonne)
- Desinfizierbares Rührwerkzeug (Edelstahlpaddel/--> nur bei Handwash)
- Abgießbottich, in den man die Bags einhängen kann
- Thermometer (vorzugsweise Infrarot)
- Trocknungswerkzeug (siehe Luftgetrocknet/Freezedryer Kapitel)
- Extrem saubere Arbeitsumwelt (bestenfalls abkühlbar auf unter 10°C)
- Desinfektionsmittel (Isopropanol >70%vol.)
- Sprühflasche mit Osmosewasser (keine Putzmittelflaschen sondern unbenutzte Gartensprüher mit gewissem Druck)
- Esslöffel zum abkratzen des Haschs aus den Bags (vor Benutzung ins Eisfach legen)
- 220 Fullmesh Workbag ( besteht nur aus Siebfläche/-->optional )
Wie muss ich mein Werkzeug vorbereiten?
Das wichtigste bei konzentrierten Produkten ist Sauberkeit. Denn alles, was sich auf den Werkzeugen befindet, wird sich im Endprodukt potenzieren. Arbeitet man mit Waschmaschinen, muss man diese nach jedem kompletten Durchgang putzen, denn die meisten Verschmutzungsherde sind nicht offen sichtbar. Desweiteren sollten die Abflussschläuche bei Waschmaschinen, welche meist gerippt sind, in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden. Hier lagern sich nämlich auch Unreinheiten an. Am Vorabend wäscht man die Bags (auch wenn sie frisch sind!) mit Iso und Wasser, sodass die Filterwirkung des Netzes nicht gehemmt wird. Das Material an sich sollte man auch 24h vorher geschützt in die Tiefkühltruhe packen und auch die Eiswürfel vorbereiten.
Am besten eignen sich runde Eiswürfel oder halbrunde, da somit die minimale Oberfläche erreicht wird und das Eis nicht so schnell schmilzt. Außerdem hat man weniger harte/scharfe Kanten, wodurch das Blütenmaterial und die Trichome weniger beschädigt werden. Wie vorher erwähnt, sollte man für den ganzen Prozess RO-Wasser (reverse Osmosis) oder destilliertes Wasser verwenden. Als nächstes bereitet man den Abgießbottich mit den Bags vor. Dieser hat vorzugsweise eine mit den Bags übereinstimmende Öffnung, sodass man sie einfach überstülpen kann. Hier geht man von der kleinsten zur größten Microngröße.
Welche Hygienemaßnahmen muss ich treffen?
Ein sehr wichtiger Aspekt bei der Herstellung unserer Medizin ist das saubere Arbeiten. Wie in jedem anderen Beruf muss die Arbeit korrekt und sauber ausgeführt werden, speziell da es sich hier um konsumierbare Produkte handelt. Ich empfehle die standard PPE (Personal protection equipment), wie man sie in den meisten Lebensmittellaboren findet. Hierzu zählen Nitrilhandschuhe, Haarnetze/Bartnetze, Masken um Speichelverschmutzung zu vermeiden und am besten ein Tyvek Anzug um jegliche Staubkontamination zu vermeiden.
Nicht nur um Staub geht es, sondern auch um Schimmelsporen und andere Pilzsporen, welche Mycotoxine enthalten. Diese sind oft giftig, vorallem geraucht. Deshalb sollten Räume in denen Essbares gelagert/zubereitet wird, vermieden werden. Jetzt kann man auch schon das Wasser vorkühlen damit der Eis/Wassermix länger kalt bleibt und man während des Vorgangs kein Eis nachfüllen muss.
Wie muss mein Coldroom fürs Wasser-Hasch machen aufgebaut sein?
Nun haben wir uns selbst und das Hasch vorerst geschützt, doch Schmutz/Staub lauert überall. Es gibt den Ausdruck, dass Grower und vor allem Haschmaker nur glorifizierte Hausmeister sind und da ist was dran. Denn um ein 1a Spitzenprodukt zu erstellen, muss der Verarbeitungsraum penibelst sauber sein.
Um dies zu vereinfachen, kann man entweder einen richtigen Coldroom bauen mit Edelstahlverkleidung und -Oberflächen. Dies ist jedoch sehr kostspielig. Abhilfe hierfür schafft Malerfolie. Dies ist zwar nicht die beste Lösung, aber immernoch um Welten besser als ein normaler unverkleideter Raum. Hierfür klebt man die Malerfolie an die Kante zwischen Wand und Decke (Wände halten auch meist viel Staub, ob mans glaubt oder nicht) und führt diese bis zum Boden, sodass keine Ausbuchtungen vorliegen. Nun noch den Boden bedecken und schon kann das Equipment eingerichtet werden. Diese Version ist auch leichter wieder zu entfernen, falls man einmal Probleme hat und das Labor kurzfristig verschwinden muss.
Jetzt haben wir die Grundlagen durch und können uns mit detaillierten Fragen auseinandersetzen. Der größte Aufwand beim Wasser-Hasch herstellen ist wahrscheinlich der Aufbau und die Konzipierung eines Coldrooms. Hier gibt es viele Sachen zu beachten, um die optimalen Bedingungen herzustellen.
Arbeitsoberflächen zum Wasser-Hasch machen
Beginnen wir mit der am leichtesten umsetzbaren Aktion, der Schaffung von professionellen Arbeitsflächen. Hier tricksen wir ein bisschen und schauen uns was von der Gastro-Branche ab. Wenn man in Großküchen kommt, blitzen einem die Edelstahloberflächen meist schon entgegen. Dies hat viele Gründe, aber vorallem sind sie sehr leicht zu reinigen und man sieht sofort, wenn sich Schmutz darauf befindet. Desweiteren ist es hart für Bakterien und Pilze, sich hierauf festzusetzen. Alle Flächen, welche mit Hasch in Verbindung kommen, sollten somit aus Edelstahl bestehen bzw. verkleidet werden. Am besten wäre es den ganzen Raum auszukleiden. Ein weiterer Vorteil des Edelstahls/Metalls ist, dass es eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit hat. D.h. der Raum wird schneller kalt und bleibt auch länger kalt. Damit spart man sich einiges an Klimaanlagenkosten. Die Wände sollten hinter der Verkleidung außerdem noch gut gedämmt sein, das spart auch wieder Energieaufwand zur Klimatisierung. In diesem kleinen Video zeigen wir einen beispielhaften Aufbau eines Coldrooms:
Im Video sehen wir bereits die eingebaute Klimaanlage, welche eines der wichtigsten Utensilien im Raum ist. Welche man braucht und wie groß diese sein muss, zeigen wir im folgenden Kapitel
Temperaturkontrolle
Eines der wichtigsten Themen bei der Einrichtung eines Raumes ist die Schaffung des richtigen Klimas, denn bei 10°C aufwärts wird das Hasch schmierig (greasy). Dadurch lässt es sich sehr schlecht aufsammeln und generell nutzen. Das ist auch der Grund, warum man alle Werkzeuge vorher kalt stellen sollte. Am besten positioniert ihr den Raum in einem Keller oder an einem Ort der standardmäßig kühler ist. Dann solltet ihr eine Klimaanlage installieren, welche groß genug für den Raum ist. Dies ist meist einer der teureren Punkte für ein Setup zum Wasser-Hasch machen. Doch welche Klima-Anlage nimmt man jetzt? Es gibt hunderte verschiedene Modelle und Varianten auf dem Markt. Deswegen gliedern wir dies wieder in einzelne Schritte auf um die Entscheidung zu erleichtern.
Klimageräte für den kleinen Geldbeutel
Als erstes sollte man sich anschauen, welche verschiedenen Arten es gibt. Es gibt Fenstereinheiten (beginnen bei 200€), Wandeinheiten welche durch die Wand von außen Luft benutzen (ab 500€), Portable Einheiten (ab 500€), die sich vorallem für kleinere Setups eignen und auch gleichzeitig im Grow verwendet werden können.
Große Klimaanlagen für die professionelle Wasser-Hasch-Herstellung
Schlauchlose Minisplits (empfehlenswert), beginnend ab 800€, diese haben die meiste Power und kühlen einen Raum ruckzuck. Allerdings muss hier regelmäßig gewartet werden und die Installation sollte von einem ausgebildeten Techniker durchgeführt werden, da hier große Mengen Strom gebraucht werden. Bei Fehlinstallation kann es zu Kabelbränden und Schmorbränden kommen. Diese Modelle splitten sich in zwei Einheiten auf, einmal die Einheit im Haus in Bild 1, welches den Raum kühlt und in die Außeneinheit.
Zum Schluss gibt es dann noch die richtig großen Einheiten, welche für große kommerzielle Wasser-Hasch-Operationen verwendet werden. Diese zentralen Air Conditioners sind für ganze Häuser gedacht und haben einen dementsprechenden Energiebedarf. Auch hier ist professionelle Installation ein Muss, um eventuelle Fehler zu vermeiden. Wenn man unauffällig bleiben möchte, sollte man sich überlegen, seinen eigenen Strom über Solarpanels für solche Einheiten herzustellen, da sie meist 800 Watt aufwärts verbrauchen und relativ lange am Stück laufen.
Welches Klimageräte brauche ich nun?
Nun, da wir alle Arten beleuchtet haben, sollte man sich auch Gedanken darüber machen, die richtige Größe einer Klimaanlage für den Raum zu kaufen. Denn nicht nur zu schwache, sondern auch zu starke ACs sind problematisch. Bei zu viel Power spart man zwar etwas Strom, bekommt aber eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit als Resultat. Dann wird auch wieder ein Entfeuchter nötig => mehr Kosten. Doch wie wählt man die richtige AC jetzt aus? Das ganze berechnen wir dann entweder in BTU/h oder Watt/std. "BTU" ist die Abkürzung für British Thermal Unit. Sie beschreibt die Wärmeenergie, die es benötigt, um ein (britisches) Pfund Wasser um ein Grad Fahrenheit zu erhitzen. Allerdings werden die meisten Anlagen in Europa in Watt gemessen, 1.000 BTU/h entsprechen hier 293,71 Watt. Ihr könnt also von den Wattzahlen auf den BTU-Wert – und umgekehrt – schließen." (siehe Quelle 6). Hat man allerdings ein Tabellenwerk zur Hand, kann man einfach ablesen, welche Größe benötigt wird.
Raumfläche | Benötigte Wattzahl |
Bis 30m2 | 2350 |
30-37,5m2 | 2500 |
37,5-42,5m2 | 3000 |
42,5-50m2 | 3500 |
50-60m2 | 4000 |
Man sollte für Hasch eher am oberen Ende des angegeben Spektrums kaufen, da man es wirklich kalt braucht. Es gilt auch wieder der Spruch: "Wer billig kauft, kauft doppelt".
Die Raumeinteilung für ein Wasser-Hasch-Labor
Wir haben oben im Video bereits gesehen, wie der ungefähre Raumaufbau aussehen sollte und müssen ihn nun noch weiter einrichten und unterteilen. Dies variiert je nach Intensität der Produktion (wieviel Hasch pro Tag soll gewaschen werden) und Investitionshöhe. Da dies ein Guide für die kommerzielle Nutzung in legalen Staaten ist, beziehen wir uns hier erstmal auf einen mittelmäßig großen Ausbau. Mit diesem Setup braucht man keine 30kg Blütenmaterial pro Tag waschen, kann aber auch eine kontinuierliche Produktionskette erschaffen und skalieren. Wie man das Packaging am besten in eine „stream-lined-production“ erschafft, behandeln wir in einem kommenden Artikel zur Logistik.
Raumvorbereitung und Arbeitsverteilung
Gehen wir nun davon aus, dass wir einen isolierten, mit Edelstahl verkleideten Raum zur Verfügung haben, der entsprechend klimatisiert ist: Da wir auch schon alle Werkzeuge beisammen haben und uns für den Moment für Handwaschen entschieden haben, können wir einräumen.
Als erstes schalten wir die Klimaanlage und den Luftreiniger ein, bis der Raum auf Arbeitsklima ist. Danach machen wir uns Gedanken, wie wir das ganze hinkriegen, sodass zwei Leute gleichzeitig arbeiten können, ohne sich im Weg zu stehen. Der erste Mitarbeiter hat seinen Arbeitsplatz beginnend an der Kühltruhe und der Materialvorbereitung, während der zweite die Waschbags und das Eis vorbereitet.
Wenn das Material fertig und am Waschen ist, kann der, der grade an der Kühltruhe war, schonmal die Bleche für den Gefriertrockner herrichten, Einstellungen vorbereiten und danach noch Werkzeuge usw. putzen. Ist dieser vor dem Waschgang fertig, kann er weitere Blüten klein machen oder dem Wäscher zur Hand gehen.
Die Tür sollte während des ganzen Prozesses nicht geöffnet werden, da hier Contaminants (Verunreinigungen) und warme Luft eintreten, was für uns kontraproduktiv ist. Des Weiteren blockiert man den Wasch- bzw Materialvorbereitungsbereich. Wenn man nun wirklich auf die optimale Produktivität abzielt, kann man die einzelnen Vorgänge mit einer Stoppuhr messen und das ganze dann auf einen Tag hochrechnen. Somit kann man genauer einkaufen und hat keinen Mangel an Ausgangsmaterial.
Wie sieht mein Arbeitsvorgang beim Wasser-Hasch machen nun aus?
Hat man nun gutes Startmaterial, geht es an die Vorbereitung. Große Blätter und Blätter ohne Harz sollten entfernt werden, da diese nur Verschmutzungen einbringen. Danach sollte man die Blüten in etwas kleinere Stücke als Daumengröße aufbrechen. Dabei sollte man vorsichtig vorgehen und die Berührungen minimieren. Jedes festere Anpacken/Fallenlassen hat zur Folge, dass man Ertrag einbüßt. Stängel und pulvriges/zu kleines Material sollten auch vermieden werden, da diese die Bags verstopfen.
Man befüllt dann seinen Waschbehälter abwechselnd mit Eis und Wasser bis er möglichst voll ist, aber beim rühren kein Wasser überschwappt. Das Verhältnis ist persönliche Präferenz jedoch ist eine Faustregel, dass man so wenig Eis wie möglich aber so viel wie nötig reinpackt. Was heißt das jetzt? Wie im Anfangskapitel bereits beschrieben, ist der tragende Prozess zur Trichomentfernung das Abreiben mithilfe des Wasserstrudels (Vortex), und nicht das Zermalmen mit Eiswürfeln. Deswegen sollte man nach Möglichkeit runde Eiswürfel nehmen, da diese keine "scharfen" Kanten haben. Da man jedoch auch die Wassertemperatur so gering wie möglich halten sollte, muss ein gewisser Teil Eis mit rein.
Persönlich würde ich mit 40% Eismasse starten, da ein gewisser Teil ohnehin schmilzt. Man füllt den Behälter mit Eis und Wasser, lässt die Mischung abkühlen auf unter 10°C und kann nebenher sein Material vorbereiten. Wenn man ein Fullmesh Workbag nutzt, füllt man diesen nun maximal zur Hälfte mit Material (Blüten/Trimm) und verschließt es mit einem Kabelbinder o.Ä. Bei mehr Material wird dieses zu dicht gepresst und die Trichome können nicht aus dem Sack hinaus. Dabei bekommt man zwar die äußeren am Rande, aber die nichtgelösten Reste in der Mitte des Bags sind noch hochpotent. Man kann diese Reste zwar zu BHO/Edibles/EHO machen, jedoch ist dies weit weniger lukrativ und kann auch mit Trimm gemacht werden anstatt mit guten Ausgangsblüten.
Bevor ihr nun startet solltet ihr das Material erst etwas Wasser ansaugen lassen, um Verschmutzungen durch brüchiges Pflanzenmaterial entgegen zu wirken. Die Einwirkungszeit ist abhängig davon wie trocken euer Ausgangsmaterial ist. Bei frisch gefrorenem empfehle ich 4-5min und bei trockenem 7-10min. Dies ist aber auch Erfahrungs- bzw. Gefühlssache und ihr werdet mit vermehrter Übung besser darin werden den perfekten Punkt zu finden.
Rühren solltet ihr vorsichtig, da wir nur die Trichome wollen. Ihr solltet mit kreisenden Bewegungen starten und dann in "paddel" Bewegungen übergehen. Bei der ersten Waschung solltet ihr 5-10min rühren je nach Trichomentfernungsgeschwindigkeit. Jetzt geht es an den besten Part, nämlich das Aufsammeln des Hasches. Hat man alles richtig gemacht, kann man bereits teilweise im 160u Bag beginnen, sehr gut schmelzendes/blubberndes Hasch zu sammeln. Das wahre Gold kommt jedoch erst ab 120u, wie hier bei Nikka-T, einem der besten Haschmaker in der Szene sehen kann.
Hierfür nimmt man einen zweiten Eimer, auf den das jeweilige Bag passt und zieht es so weit runter, dass die Siebfläche mit dem Hasch fest gespannt ist. Dies erleichtert das Aufsammeln enorm. Achtet darauf, dies nicht zu ruckartig zu machen, da sich das mühsam gesammelte Hasch überall verteilt. Die allerbeste Methode wäre ein Metallzylinder, der kalt ist und über den man das Bag überstülpen kann. Hierfür kann man einen passenden Topf umdrehen, auf Trockeneis legen und muss gut lüften. Das Hasch sollte aber unter keinen Umständen das Trockeneis berühren, da man sonst wieder die erhöhte Oxidation bei den Terpenen hat - Qualitätsverlust. Nun kann man die Ränder der Bags, an denen noch Trichome kleben, mit dem Sprüher in die Mitte zusammenspülen und 1-2 Mal mit dem Strahl drübergehen. So werden durch den Wasserdruck restliche Contaminants durchgedrückt, wobei die Trichome wegen ihrer Größe nicht durchfallen können (im amerikanischen: „Rinsing“)
Das aufgesammelte Material ist nun fertig zum Trocknen. Wie man effizient die Feuchtigkeit aus dem Hasch entfernt, wird im nächsten Kapitel erklärt. Das gewaschene Material sollte man unter keinen Umständen direkt entsorgen, denn oft hängt noch eine Menge Wirkstoff in der Blütenmasse. Dies kann durch wiederholtes Waschen oder Verarbeitung in andere Medizinalprodukte (RSO; Kokosfett) verwertet werden. Oft macht dieser Restprozentsatz den Unterschied, um seinen Break-Even zu erreichen. Um das Wasser hieraus zu entfernen, kann man die Reste aus dem Wasser sieben, leicht ausdrücken und im Gefriertrockner, wenn noch Platz ist, trocknen. So kann man es direkt für Edibles nutzen, ohne sich über das Wasser Gedanken machen zu müssen.
Wie trockne ich mein nasses Hasch?
Was ist ein Gefriertrockner?
Man hat nun sein nasses Hasch, aber um es konsumierbar und haltbar zu machen, muss noch die Restfeuchte entfernt werden. Es gibt dafür verschiedene Möglichkeiten. Die zwei wichtigsten Arten haben wir hier einmal genauer beleuchtet, um euch die Entscheidung zu vereinfachen. Als erstes betrachten wir den Gefriertrockner, welcher mittlerweile das go-to Werkzeug zum Wasser-Hasch-Trocknen ist. Dafür braucht man das nötige Kleingeld. Diese eigentlich im Pharmabereich verwendete Konstruktion funktioniert über schnelles Abkühlen des Materials (nasses Hasch) auf -40°C, erzeugen eines Vakuums und leichtes Erhitzen der Auflagebleche. Hier das ganze nochmal in etwas anschaulicher von einem der großen Haschmaker dargestellt:
Dieser Prozess sorgt dafür, dass der Großteil der Terpene erhalten bleibt und die Gefahr für Schimmel bzw. "muffigen" Geruch drastisch reduziert wird. Zudem braucht man nichtmehr einen relativ großen Raum mit Klimasteuerung, um das Produkt in großem Maß zu trockenen. Man benötigt auch nur noch 18-24h für einen kompletten Trocknungsvorgang einer Charge. Das einzige Manko an diesen Geräten ist der hohe Anschaffungspreis. Für ein ordentliches Modell zahlt man oftmals 2500€ aufwärts. Wenn man handwerklich begabt ist, kann man sich ein solches Gerät auch selbst bauen. Dies ist nur für den Heimgebrauch ausreichend, da Hygiene/Verarbeitungsstandards nicht eingehalten werden können.
Wie benutzt man einen Gefriertrockner?
Hat man sich nun den Luxus eines solchen Gerät gegönnt, sollte man vor Benutzung einmal komplett durchchecken. Die Maschine sollte erhöht aufgestellt werden, da man nach jedem Durchgang sein gesammeltes Wasser ablassen sollte. Dies bringt uns auch zum ersten Punkt der vor der Inbetriebnahme jedes mal überprüft werden sollte. Der Verschlusshahn beim Ablassschlauch sollte stets geschlossen bleiben, um die Vakuumleistung zu gewährleisten. Als nächstes schließt man die mitgelieferte Pumpe am entsprechenden Anschluss an der Seite des Geräts an. Die Wartung der Vakuumpumpe unterscheidet sich zwischen einer ölbetriebenen und einer öllosen Variante. Bei der ölnutzenden Pumpe muss man das Öl alle 2-3 Zyklen austauschen, damit sich hier keine Ablagerungen bilden. Die öllose Version macht es deutlich einfacher, da man nur darauf achten muss die Pumpe sauber zu halten und keine Flüssigkeiten drüber zu schütten. Allerdings ist diese auch um das 4-5fache teurer als die ölbetriebene Pumpe
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Ölfreie Vakuumpumpe von Harvestright -
Öl-Vakuumpumpe von Harvestright
Nun können wir die Maschine einschalten, dafür brauchen wir noch Strom, welcher aber einfach mithilfe eines Kabels bereitgestellt werden kann. Danach sollte der Bildschirm aufleuchten und die Einstellungsoptionen erscheinen. Man kann hier für Wasser-Hasch die Standardeinstellung ohne Probleme nutzen, wenn man sein Material gleichmäßig vorbereitet hat. Doch was heißt das jetzt? Ihr solltet die Schalen, welche man mitgeliefert bekommt, gleichmäßig passend mit Backpapier auskleiden und diese 1-2cm hoch mit nassem Hasch beladen. Bedenkt jedoch, dass je mehr Material und vorallem je dicker eure Schicht ist, die Trocknungsdauer zunimmt. D.h wenn ihr eueren Trockner überladet kann es sein, dass die Standardeinstellung nichtmehr ausreichend sind.
Nach dem Einlegen in den Gefriertrockner schließen wir die Tür und schauen, ob diese gleichmäßig an der Maschine anliegt. Ist dies nicht der Fall, kann man es an den Befestigungsschrauben der Tür nachjustieren. Dann ist man eigentlich auch schon fertig, nur noch start drücken und warten. Nach der Wartezeit von ca 24-32std, bei einer vollgeladenen Maschine, kann man das trockene Hasch rausnehmen und überprüfen. Es sollte eine sandige Struktur ohne feste, größere Stücke sein, welche man leicht mit einer Karte ausstreichen kann.
Wie trockne ich mein Wasser-Hasch ohne Gefriertrockner?
Es gibt es eine günstigere, aber riskantere Variante, zum Gefriertrockner, nämlich das Lufttrocknen. Die noch nasse Trichommasse wird erst mit einem 25Micron Siebsack so gut wie möglich "ausgedrückt", um einen Großteil des Wassers zu entfernen. Nach diesem Vorgang wird es an einem kühlen, dunklen Ort 12h zwischengelagert.
Dies sorgt für eine optimale Verteilung der Feuchte, da das Hasch sonst "caked" und man es nicht ordentlich aufreiben kann. Die 12h sind eine ungefähre Angabe und sind Material/Feuchte abhängig. Danach wird es in einer sauberen Verpackung (Glasschale mit Verschluss z.B.) gefroren, bis es ein fester Block ist. Nun kann man entweder mit einer Käsereibe (Microplaning) oder einem robusten Küchensieb (Sieving) die Masse auf Backpapier zu einem feinen Pulver zerreiben. Diese sollte so dünn wie möglich verteilt werden und das Papier auf einer festen Oberfläche (Blech) befestigt werden .
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Jetzt heißt es vorsichtig sein. Die größte Gefahr ist, dass sich Schimmelsporen auf dem Material absetzen und sich Schimmel bildet. Diese Sporen sind fast überall, wo Lebensmittel verarbeitet/gegessen werden. Ein Luftreiniger lohnt sich hier definitiv. Hat man nun seine Bleche fertig, stellt man sie in einen Raum mit guter Umluft, niedrigen Temperaturen (10-15°C) und einer möglichst geringen Luftfeuchte. Das Ganze lässt man dann mindestens 3-4 Tage trocknen, bevor man es in einem Glas "cured". Bei jeder Ladung sollte nochmal überprüft werden, ob das Wasser-Hasch wirklich trocken ist. Schon geringe Restfeuchte kann bereits zu Schimmel und somit Microbialtestversagen führen.
Die Pizzaschachtel Technik
Eine weitere Technik ist, dass man eine Kartonschachtel (unbenutzte Pizzakartons eignen sich hierfür besonders gut) mit Backpapier auskleidet. Man macht sich die wassersaugenden Eigenschaft des Kartons zu nutze, jedoch sollte man keinen Karton zwei mal benutzen, da diese sonst auch Schimmelrisiko bergen. Ist das Wasser-Hasch trocken und "gecured", ist es bereit zum Rauchen. Wenn man einen guten Job gemacht hat und ausreichend getrocknet hat, erhält man diese wunderschöne, fast weiße Fullmeltkonsistenz. Diese kann teilweise schon, ohne es zu pressen, aussehen wie hochwertiges Hasch-Rosin. Wenn man genauer hinsieht, kann man auch die granularen Trichomköpfe in der Masse erkennen. Diese sind jedoch so fein, dass sie beim dabben mit im Banger schmelzen.
TIPP: Fullmelt (generell Hasch) sollte nie auf sehr heißen Temperaturen gedabbt werden, da dies den kompletten Geschmack, noch stärker als bei Rosin, zerstört
Wer sich noch tiefergehend für die Herstellung bzw Verarbeitung und deren einzelne Schritte interessiert, sollte bei unserem guten Freund TheHashishInn vorbeischauen. Hier werden die Stars der Szene interviewt und geben tiefe Einblicke in sowohl Technik als auch die Kultur der Hasch-Szene
Wie berechne ich meinen Ertrag?
Je nachdem, mit welchem Ausgangsmaterial ihr gestartet habt (frisch/trocken), gibt es ungefähre Richtwerte an denen man die Produktivität eines Cultivars berechnen kann. Da bei frischen Blüten noch das Wassergewicht am Anfang mit eingerechnet ist, startet man mit diesem Gewicht und vergleicht ihn mit seinem Wasser-Hasch-Gewicht am Ende. Typische Werte bei sehr produktiven Phänotypen belaufen sich auf 5-8%, wobei dies nur durch speziell auf diesen Zweck selektierte Pflanzen zu erreichen ist. Man kann zwar Glück haben mit einem Winner-Phänotypen, der diese Zahlen erreicht, jedoch ist dies recht ungewöhnlich. Zuhause bei Standardgenetiken werdet ihr wahrscheinlich auf 3-4% kommen, wenn ihr alles richtig macht. Fassen wir das in einer kleinen Rechnung nun zusammen: Wenn wir mit 1kg frischer Blütenmasse (200-250g trocken) beginnen und einen Ertrag von 4% erwarten, kommen wir auf: 1000g x 0,04 = 40g reine Haschmasse
Man kann zwar mit mehr Bearbeitung „noch was rausholen“, dies trägt allerdings meist nur zur Verschmutzung bei.
Da trockene Blüten ungefähr 75-80% Wasser verloren haben, bekommt man hier relativ gesehen mehr Ertrag pro eingesetzter Menge. Typische Werte reichen hier von 15-25% des Ausgangswertes, also bei 1kg Blüten sind das ca. 200g Hasch-Ertrag. Manchmal können die Werte auch höher sein, allerdings liegt dies dann entweder an sehr aussergewöhnlichem Material, oder Verunreinigungen die durch unsachgemäßes Waschen entstehen.
Im Gegensatz dazu kann es sein, dass wenn die Menge des Wasser-Haschs nicht den Laborwerten bzw. Schätzwerten entspricht, und man auch mit mehreren Waschgängen den Rest nicht rausholen kann, dass die Trichome bzw. das Öl in der Blüte „feststecken“. Hier sollte man das Material trocknen (Luft/Gefriertrockner) und es dann weiter verwerten. Typische Anwendungen wären hier Edibles, RSO und BHO, da diese jeden Rest Wirkstoff aus dem Pflanzenmaterial herausholen. Bei BHO sollte man jedoch auf einen sicheren Arbeitsplatz bzw hochwertiges Equipment achten, da man sich hier leicht verletzen kann.
Was sagt die Farbe über mein Produkt aus?
Eine populäre Diskussion rankt sich um die Farbe des Wasser-Haschs. Doch an was liegt es, dass manch dunkles Hasch, trotz der Anfangsvermutung der Verschmutzung, sich als wahres Geschmackserlebnis entpuppt?
Hier spielen sehr viele Faktoren eine Rolle, jedoch sind die zwei Hauptursachen beim Erntezeitpunkt und der Beleuchtung zu finden. Oxidierte Komponenten, seien es Terpene oder Cannabinoide, haben meist eine leichte Braunfärbung. Insbesondere das Zerfallsprodukt von THC(A) - CBN - ist relativ dunkel. Allerdings ist dies nicht wie die meisten behaupten, der einzige Grund oder etwas schlechtes, denn es gibt unterschiedliche Stoffe, die zerfallen. Dieser Vorgang wird durch starkes UV-Licht zusätzlich verstärkt, wodurch man bei Full-Term-Outdoor-Cannabis meist ein dunkleres Hasch herausbekommt.
Lufttrocknen sorgt außerdem durch eine erhöhte Oberfläche/Expositionszeit für mehr Wirkungsfläche des Sauerstoffs, was auch zu einer Einfärbung führt Diese bernsteinartige Farbe ist jedoch nicht mit Kontaminationen zu verwechseln, bei denen es sich um Pflanzenmaterial handelt. Hier bekommt es eher schon ein fast schwarz/undurchsichtiges Aussehen. Das schmeckt man dann aber auch gleich, wenn man bei einem Low-Temp-Dab sehr stark husten muss. Dieser Test kann aber nur bei erfahrenen Dabbern verwendet werden und man sollte nicht zu viele verschiedene Samples auf einmal testen.
Was ist das Star Rating System?
Je nachdem, wie gut das Ausgangsmaterial und der Haschmaker sind, kann man das Endprodukt in verschiedene Kategorien einstufen. Dieses Rating System basiert auf Sternbewertung von 1-6 und soll das gesamte Spektrum abbilden. Viele kritisieren es allerdings, da es eine relativ subjektive Einteilung ist
1-2 Star
Hier finden wir Hasch was fast nicht schmilzt und relativ "dreckig" ist. Dieses wird für Edibles und RSO verwendet. Erkennbar ist es anhand seiner sehr dunklen/grünen Färbung.
3-4 Star
Das Mittelfeld ist sehr solide, um Rosin daraus zu machen für den mittelpreisigen Markt. Auch hochklassige Edibles können hiermit gemacht werden
5-6 Star
Der Premiumbereich ist ausschließlich für rauchbares Wasser-Hasch reserviert, da es ein Frevel wäre, es zu Edibles zu verarbeiten. Dies ist eine persönliche Meinung, welche sich aber alleine aus den Preisunterschieden und höheren Margen bei Fullmelt/Hasch-Rosin ergibt. Viele sagen des Weiteren, dass es ein Sakrileg sei, seinen Fullmelt zu pressen. Das ist aber jedem selbst überlassen und man sollte sich hier an den Kundenwünschen orientieren
Melt-Test als alternatives Wasser-Hasch-Rating?
Der Melttest, der von Flechter von Archive Seedbank eingeführt wurde, ist hier etwas genauer und lässt einen die Qualität des Material quantifizieren.
Hierfür nimmt man ein 10-20 micron weites Sieb, wiegt es und platziert genau 0,1g des gewünschten Materials darauf. Danach schmilzt man das ganze bei ca 300 Grad und lässt es so lange blubbern, bis nur noch Reststoffe und kein Öl mehr übrig sind. Danach wiegt man nochmal und berechnet die Differenz.. Hiermit kann der Melt-%-Satz gut quantifiziert werden
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Was mache ich jetzt mit meinem Wasser-Hasch?
Das schöne am Hasch ist die vielseitige Einsetzbarkeit. Man kann durch seine konzentrierte Form und die Absenz von Pflanzenmaterial jegliche Form von Edibles damit machen. Dies eignet sich besonders gut, da sich eine sehr homogene Butter/Öl etc. machen lässt. Für diese Zwecke würde ich das 180ger und das 45ger Sieb verwenden. Den 3-4 Star Wasser-Hasch würde ich zu Rosin pressen, um den Wert um das 2-3 fache zu steigern und einfach ein reineres Produkt zu bekommen. Die höchste Qualität, also den Fullmelt, sollte man so belassen, wie er ist. Man kann ihn zwar zu Rosin verwenden, dies wird von vielen jedoch als Frevel gewertet, da er auch so dabbar ist und weitere Exposition gegenüber Hitze/Oxidation nicht nötig ist.
Damit sollte fast alles zum Thema professionelles Wasser-Hasch herstellen zusammengefasst sein. Falls Fragen bestehen, könnt ihr diese gerne in die Kommentare schreiben.
Quellen
- Dr. Ethan B Russo; "Taming THC: potential cannabis synergy and phytocannabinoid-terpenoid entourage effects"; (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3165946/)
- Analytical 360; „Bubble Gum Hash Rosin“ 16.06.2016 http://archive.analytical360.com/m/concentrates/565901I
- Iceextract; ICExtract Bag Singles and Kits 5Gal V3 https://icextract.com/icextract-bag-singles-and-kits-5gal-v3/
- Pollonator/Mila Jansen; MEDIUM ICE-O-LATOR® 7 BAG SET; https://pollinator.nl/product/medium-ice-o-lator-7-bag-set/
- GoPurePressure; Bubble Now 220 Micron Work Bag https://gopurepressure.com/collections/bubble-bags-machines-bubblehash/products/bubble-hash-bubble-now-220-micron-work-bag
- homeairguides.com; How To Choose An Air Conditioner (Step-By-Step Guide On Picking The Right AC Unit; https://homeairguides.com/air-cooling/how-to-choose-an-air-conditioner-guide-on-picking-the-right-ac-unit/
- Deborah Hucht; Kühlleistung berechnen: Welche Klimaanlage eignet sich für welche Raumgröße?; Kühlleistung berechnen: Welche Klimaanlage eignet sich für welche Raumgröße?
- Ab Hanna; "Hash Rosin 101: Lessons from Experienced Solventless Extractors"; https://hightimes.com/guides/hash-rosin-101-lessons-from-experienced-solventless-extractors/
- PurePressure; Andrew Ward; "How Bubble Hash is Rated (1* to 6*)"; https://gopurepressure.com/blogs/rosin-education/how-bubble-hash-is-rated-1-to-6
- Titelbild: CubanGrower/https://www.instagram.com/cubangrower/ / https://www.instagram.com/_thevillage/
- "HOW DO REVERSE OSMOSIS SYSTEMS WORK?"; (https://kraaiwelldrilling.com/how-do-reverse-osmosis-systems-work/)
- "Different Types of Terpenes in Cannabis"; (https://tetrahorizon.com/2020/07/10/different-types-of-terpenes-in-cannabis/), TheProfessor
Disclaimer: Dieser Artikel ist für meine deutschsprachigen Kollegen in Ländern in denen Cannabis legal ist gedacht. Wir unterstützen keinerlei illegale Aktivitäten in Deutschland oder anderen Staaten, in denen Cannabis illegal ist.
Dänemark: Grünes Licht für permanente Medizinische Cannabis-Produktion
Am 25. Mai 2021 hat sich das Dänische Parlament, auch «Folketing» genannt, darauf geeinigt, den Anbau von Medizinal-Cannabis nachhaltig zu erlauben. Wie der dänischen Zeitung fyens.dk zu entnehmen ist, folgt dieser Schritt auf ein vierjähriges Pilot-Projekt, welches seit 2018 läuft.
Interessant: Im Rahmen des Pilot-Projektes sollte vor allem der Zugang von Patienten zu Medizinal-Cannabis erprobt werden. Jedoch wurden bisher lediglich vier ausländische Cannabis-Produkte von der dänischen Arzneimittelbehörde zugelassen und keine Produkte aus dänischer Produktion. Das Paradoxe daran ist, dass im Rahmen des Pilot-Projektes neben der Abgabe an Patienten auch der Grundstein für die heimische Produktion von medizinischem Cannabis in Dänemark gelegt wurde. Der bekannteste Akteur in dem Bereich ist Aurora Nordic, eine Tochterfirma der kanadischen Aurora, die ein Joint Venture mit der dänischen Tomaten-Gärtnerei Pedersen & Søn eingegangen ist.
In diesem Rahmen wurde auf der Insel Fünen ein fast 10.000m2 großes Gewächshaus für die Produktion von medizinischem Cannabis ausgestattet, was einem jährlichen Ertrag von 10.000 kg medizinischem Cannabis pro Jahr entspricht. Mit dieser Menge plus Importen aus Kanada prognostiziert Aurora laut Krautinvest.de den gesamten Europäischen Bedarf für die nächsten Jahre decken zu können.
Paradox erscheint die Sache vor dem Hintergrund, dass in Dänemark nun die größte Produktions-Stätte für medizinisches Cannabis in Europa entstanden ist, welche vor allem genutzt wird, um den Bedarf an medizinischem Cannabis im restlichen Europa sicherzustellen. Jedoch gibt es für die in Dänemark produzierten Medizinal-Cannabis-Blüten noch keine Zulassung auf dem heimischen Markt, wie Jane Heitmann von der Liberalen Partei mit Ärgernis mitteilt.
Verlängerung des Modell-Projektes für Patienten um 4 Jahre
Der Zeitraum für die Erprobung der Abgabe von Medizinischem Cannabis in Dänemark wird mit dem neuen Beschluss um weitere 4 Jahre verlängert. Der Anbau von Medizinischem Cannabis jedoch wurde mit der Parlaments-Abstimmung auf unbegrenzte Dauer erlaubt. Man könnte also fast darauf schließen, dass Dänemark aus dem Zukunftsmarkt Cannabis vorerst vor allem wirtschaftliche Vorteile zieht. Denn Auroras Aktivitäten in Odense auf der Insel Fünen stellen vor allem Arbeitsplätze sicher und stärken die lokale Wirtschaft durch Steuereinnahmen.
Wie groß der Fokus auf das Patienten-Wohl ist, kann momentan nur gemutmaßt werden. Es bleibt zu hoffen, dass bald auch die heimisch produzierten Cannabis-Produkte in Dänemark verkauft werden dürfen. Schließlich gibt es die dort produzierten medizinischen Cannabis-Blüten auch schon in Deutschland und vier anderen europäischen Ländern zu kaufen. Während also der Modellprojekt-Part mit dem Anbau bereits ein sehr positives Ergebnis für das Land Dänemark und die Ausländischen Investoren hervorgebracht hat, ist für die heimischen Patienten noch lange kein akzeptabler Stand erreicht, resümiert fyens.dk.
Warum Tabak-Joints (biochemisch) absolut keinen Sinn machen
Im Herzen sind die verschiedenen Cannabis-Kulturen weltweit vereint, in der Konsumkultur herrschen jedoch gewaltige Unterschiede. Bedingt durch unterschiedlich stark ausgeprägte Angebotsmärkte, spaltet vor allem ein Thema Cannabis-Konsumenten weltweit: Gehört Tabak in den Joint oder nicht? Heute möchte ich euch mitnehmen auf eine Reise durch die Rauchkulturen und aufzeigen, warum Tabakjoints 2021 einfach nicht mehr zeitgemäß sind.
Zuerst zu den momentanen geografischen Unterschieden beim Cannabis-Tabak-Genuss
Der Atlantik fungiert als natürliche Grenze zwischen dem US-Amerikanischen «Pur-Genuss» und dem Europäischen «Tabakjoint». Traditionell werden in Mexiko und Kalifornien seit einem halben Jahrhundert massive Mengen an Cannabis produziert – genug, um alle leidenschaftlichen Cannabis-Konsumenten in den nordamerikanischen Zielmärkten mit ausreichend Cannabis-Blüten zu versorgen. Es ist die Rede von Überfluss, großem Konkurrenz-Kampf und damit attraktiven Preisen für den Endkonsumenten. Deshalb wird in den Cannabis-Hype-Nationen USA und Kanada Cannabis vorwiegend pur konsumiert. Zigaretten haben es in den nordamerikanischen Gesellschaften allgemein schwer. Losen Tabak findet man nur sehr selten, und wenn zu horrenden Preisen. Die einzige Ausnahme bilden Blunts, also in Tabakblätter eingerollte Cannabis-Blüten. Die Tabakblätter, welche das Papier ersetzen, enthalten natürlich auch Nikotin – jedoch in deutlich geringeren Mengen, als unsere Europäischen Freunde in ihren Joints rauchen.
Tabak-Hochkultur Europa
Und damit werfen wir einen Blick nach Europa. Auf dem Kontinent jahrtausendealter Hochkultur, wo die Römer die Zahnfüllungen erfunden haben oder Isaac Newton die Schwerkraft entdeckt hat oder Michelangelo den David in Stein gemeiselt hat, wird Cannabis traditionell mit Tabak konsumiert. Und dabei wird Tabak in Europa kaum angebaut – muss es auch nicht, denn Tabak ist eines der ältesten Import-Güter und Europa hat den Kolonialismus ja quasi erfunden.
Auch das Rauchen von Zigaretten ist in Europa deutlich verbreiteter als in Nordamerika, was diese Beobachtungen einiger Nutzer des beliebten Expat-Social-Networks Quora erahnen lassen. Auch meine Erfahrungen nach Wohnsitzen in Deutschland, Spanien und der Schweiz zeigen mir, dass in Europa viel mehr Zigaretten und Tabak im Allgemeinen geraucht wird. In Europa gehört der Tabak im Joint damit einfach zum guten Ton und viele Konsumenten wie mein damaliger Blogger-Kollege Daniel von Cannabis-Rausch.de zeigen mit ihren Erzählungen auf, dass sie oft eine gewisse Hassliebe mit Tabak verbinden. Er hat zahlreiche Artikel mit der Überschrift «Fuck you Tabak-Joint» geschrieben, in denen er immer wieder von seinen Anstrengungen berichtete, mit dem Rauchen von Tabak aufzuhören. Immer wieder Rückschläge, verfehlte Ziele und schlussendlich die Kapitulation vor seiner Nikotin-Sucht.
Tabaksucht durch Cannabis-Konzentrate wie Haschisch
Ich selbst war in meinen Anfängen als Cannabis-Patient nie ein Tabak-Raucher, habe in meiner Zeit in Spanien jedoch auch die «Liebe» zum Tabak für mich entdeckt. In einem Umfeld, wo gutes Hasch den Angebotsmarkt dominiert hat, fand ich keinen anderen Weg der Cannabis-Medikation, als das Hasch gemeinsam mit leicht entzündlichem Tabak in Joints zu rollen. Davor habe ich mich in Deutschland aufgehalten, auch hier herrschte der Konsum von Tabak-Joints vor. In Deutschland jedoch eher gemischt mit Cannabis-Blüten statt Cannabis-Hasch.
Wer einmal in Berlin war und das Berliner Amnesia Haze geraucht hat, weiß, dass Cannabis in Europa sehr hohe Wirkstoff-Gehälter enthalten kann. Da in Europa, besonders in Deutschland, Schweden oder Frankreich, Cannabis-Besitz mit hohen Strafen belegt ist, gibt es auch sehr gute Gründe für hochpotentes Gras oder Hasch. Denn für einen Joint gleicher Wirkung benötigt man deutlich weniger der früher illegalen Cannabis-Blüten, wenn sie eine hohe Potenz haben, als wenn die Wirkstoff-Konzentration gering ist. Heißt, es müssen auch nur geringere Mengen transportiert werden und die Strafen fallen beim Erwischt werden geringer aus. Um als Konsument von den hohen Wirkstoffgehältern nicht total überfordert zu sein, hat sich das Mischen mit Tabak zur «Verdünnung» der THC-Konzentration als Lösungsansatz durchgesetzt.
Doch sind Tabak-Joints wirklich die Lösung für ein angenehmeres High?
Tabak-Joints, weil «Ich kann mir pur rauchen nicht leisten» = man belügt sich selbst
Bevor ich aus Deutschland ausgewandert bin, habe ich in meinen Cannabis-positiven Freundeskreisen schnell gemerkt, dass der Tabak im Joint ein wahnsinniger Konsum-Motor ist. Tabak spielt vor allem den Verkäufern von Cannabis-Blüten in die Karten, denn Konsumenten von Tabak-Joints konsumieren Nikotin. Über kurz oder lang entwickeln Tabak-Joint-Konsumenten eine Nikotin-Abhängigkeit, die vom Konsumenten zu allem Überfluss jedoch auch mit der Inhalation von Cannabinoiden assoziiert wird. Das führt dazu, dass nach dem Abflauen des gerade gerauchten Joints, durch das Nikotin, schnell das Bedürfnis nach dem nächsten Joint geweckt wird.
Tabak-Joint-Raucher, die keine Zigaretten rauchen, haben die höchsten Kosten
Denn oftmals ist der aufkommende Suchtdruck nach dem nächsten Joint in Wahrheit die Sehnsucht nach der nächsten Ladung Nikotin. Denn Nikotin als sehr schnell wirkendes Nervengift hat das Potential, im Körper und Kopf eine nahezu sofort einsetzende Wirkung auszulösen. Sie reicht von einem kurzen aktivierenden «Kick» bis zu einem Moment der Entspannung, je nach Situation. Dieses Verlangen nach Nikotin könnte jedoch auch mit einer Zigarette, einem IQOS oder eine E-Zigarette befriedigt werden, was in vielen Fällen die deutlich günstigere Variante als ein neuer Tabak-Joint darstellt.
Über dieses Thema habe ich in letzter Zeit mit vielen Menschen gesprochen; Viele, die auch erst seit kurzer Zeit mit dem Tabak-Konsum aufgehört haben. Eine Beobachtung teilen wir dabei alle: Am Ende des Tages rauchen Tabak-Joint-Raucher deutlich mehr Cannabis, als Pur-Raucher. Das hat mehrere Gründe.
Wie diese peer reviewed Studie beispielsweise belegt, hemmt der regelmäßige Nikotin-Konsum die Belohnungsfunktion in unserem Gehirn, wenn gerade Nikotin-Entzug herrscht, also gerade kein Tabak geraucht wird.
The decrease in brain reward function experienced during nicotine withdrawal is an essential component of nicotine addiction and a key barrier to abstinence.
Das hat zur Folge, dass die Belohnungs-Funktion des Gehirns nur bedingt zur Verfügung steht, wenn ein regelmäßiger Tabak-Konsument einen puren Cannabis-Joint raucht. Dadurch, dass Nikotin im Gegensatz zu THC oder anderen Cannabinoiden seine Wirkung sehr schnell entfaltet und auch sehr schnell wieder abklingt, wird kurzzeitig eine große zur Verfügung stehende Menge Dopamin freigesetzt. Das THC, welches deutlich länger für die Freisetzung von Dopamin im Körper zur Verfügung steht, kann dann keine ausreichenden Mengen Dopamin mehr freisetzen, welche zur Überschreitung der Belohnungs-Schwelle im Gehirn nötig wären.
Und wenn wir uns noch einmal auf oberes Zitat besinnen, stellen wir zu allem Überfluss fest, dass die Schwelle der Belohnung bei nikotin-abhängigen Menschen im Entzugs-Zustand zusätzlich noch deutlich höher ist als bei Menschen ohne Nikotin-Sucht - es braucht also umso mehr belohnungsfördernder Substanzen wie beispielsweise THC, um die Schwelle zum gefühlten Glück zu überschreiten.
Fazit: Tabak hat in Cannabis-Produkten nichts zu suchen, auch wenn es den Cannabis-Verbrauch lukrativ ankurbelt
Auch wenn das Verlangen nach dem nächsten Joint in Verbindung mit Tabak ungleich höher ist als beim Rauchen purer Joints, sollte dieser Zusammenhang nicht von der Industrie ausgenutzt werden. In der Schweiz gibt es mit den beliebten Heimatzigaretten zum Beispiel so ein Produkt, worin sich 20% CBD-Cannabis-Blüten und 80% Tabak-Verschnitt befinden. Der Konsument wird durch das Produkt körperlich abhängig gemacht und sehnt sich nach immer neuen Tabak-Joints, um sein Verlangen zu befriedigen.
Im Sinne der Gesundheit des Konsumenten und Kunden sind pure Joints damit die vergleichsweise gesündere Option. Denn bei jedem Rauchvorgang, egal ob mit oder ohne Tabak, werden jede Menge giftige und krebserregende Stoffe frei, wie bspw. Benzol. Wenn es also schon die Möglichkeit des Rauch-Konsums gibt, sollte das Rauchen zumindest minimiert werden, um die Gesundheit zu schützen. Während CBD beispielsweise den Suchtdruck sogar senkt und somit der Griff zum nächsten Joint sogar verzögert wird, baut Nikotin ein unnötig hohes Suchtpotential auf.
Natürlich ist es aus Konsumenten-Sicht sehr schwer, sich das Rauchen von Nikotin abzugewöhnen. Jedoch kann der Konsum von purem CBD eine Hilfe beim Abgewöhnungsprozess darstellen. In dieser Studiebeispielsweise haben Nikotin-Abgewöhner durch tägliche CBD-Einnahme 40% weniger Zigaretten am Tag geraucht als die Kontroll-Gruppe, welche kein CBD eingenommen hat.
Wer sich das Rauchen von Tabak erfolgreich abgewöhnt hat, kann innerhalb kurzer Zeit körperliche Verbesserungen an sich feststellen. Nach einem Monat beginnt bereits die Lungen-Regeneration. Nach 10 Jahren ist die Chance, an einem tödlichen Lungenkrebs zu sterben, bereits halbiert. Nach 20 Jahren haben sich alle vom Tabak-Konsum geschädigten Zellen bereits soweit regeneriert, dass die Sterberisiken gleich niedrig sind wie von einem Menschen, der in seinem Leben nie geraucht hat.
ps: Und für alle, die sich das Pur Rauchen "nicht leisten können": Es gibt hervorragende Tabak-Ersatzstoffe oder günstige CBD-Blüten-Mischungen genau für diesen Zweck; Als Ersatz für Tabak.
Plant Tissue Culture - Die Zukunft der Cannabis Stecklingsproduktion
Titelbild vom einzig wahren @Kandidkush
1. Einleitung
In den letzten Jahren gewinnen die Automatisierung und Standardisierung des Pflanzenproduktionsprozesses zunehmend an Bedeutung. Insbesondere bei der Produktion von Cannabis ist es entscheidend, über einheitliches und krankheitsfreies Pflanzmaterial zu verfügen, um jegliche Pflanzenschutzmaßnahmen auf ein Minimum zu reduzieren und ein Endprodukt mit gleichbleibender Qualität zu gewährleisten. Aus diesem Grund entscheiden sich immer mehr Grower dafür, ihre Setzlinge aus in-vitro-vermehrtem oder gezüchtetem Material zu beziehen. Aber was bedeutet In-Vitro-Vermehrung und Gewebekultur überhaupt? Und wie wird es mit Cannabis gemacht? Das wollen wir in diesem Artikel genauer erklären.
In Vitro ist lateinisch und bedeutet "im Glas" oder "im Glas", daher ist es, wenn man es auf die Pflanzenproduktion bezieht, eine Technik, die Glasbehälter wie Petrischalen und Reagenzgläser als kontrollierte künstliche Umgebung für die Vermehrung von Pflänzchen verwendet. Dies steht im Gegensatz zur in-vivo ("im Lebenden") und in-situ ("vor Ort") Produktion, die im Gartenbau üblich sind.
Innerhalb der in-vitro-Produktion gibt es verschiedene Methoden und Wege, den gewünschten Explantattyp zu vermehren. Gewebekultur und Mikrovermehrung sind zwei Begriffe, auf die Sie wahrscheinlich stoßen werden, wenn Sie sich näher mit diesem Thema beschäftigen. Aber was genau ist der Unterschied zwischen diesen Begriffen?
Der Hauptunterschied zwischen Mikrovermehrung und Gewebekultur ist, dass Mikrovermehrung die Produktion einer großen Anzahl von Pflanzen aus einer kleinen Menge Pflanzenmaterial ist, während Gewebekultur der erste Schritt der Mikrovermehrung ist, bei dem Pflanzenzellen in einem künstlichen Medium gezüchtet werden, um sie zu einer großen Anzahl von Pflänzchen zu entwickeln. Darüber hinaus erfordert die Mikrovermehrung eine Gewebekultur für die Vermehrung von Pflänzchen.
Da sich der globale Markt immer mehr auf Pflanzen mit exakten Wirkstoffen verlässt, ist die Lieferung von konsistentem und pathogenfreiem Pflanzenmaterial entscheidend. In der Produktion von medizinischem oder Freizeit-Cannabis ist der Einsatz dieser Techniken ohnehin noch nicht weit verbreitet, da Stecklinge auch über die "normale" vegetative Vermehrung produziert werden können, aber je höher der Automatisierungsgrad und die Anforderungen der Produzenten an die Sauberkeit werden, desto mehr rückt diese Methode in den Fokus. Neben der Möglichkeit, saubere Pflanzen zu produzieren, eignet sich die In-vitro-Kultur auch für eine platzsparende Anzucht, verbesserte Erträge durch wüchsige Pflanzen und zur Einsparung von Produktionskosten.
Die In-vitro-Kultur von Pflanzen eignet sich aber nicht nur für die Vermehrung, sondern ist auch für die Forschung und insbesondere für die Züchtung von großem Interesse. So können z. B. Krankheitserreger aus den Pflanzen eliminiert, Mutationen erzeugt und sterile Backups von seltenen oder schwer zu erhaltenden Pflanzen gesichert werden. Es gibt viele Möglichkeiten, die Gewebekultur und andere biotechnologische Methoden zu nutzen, und es gibt noch mehr zu entdecken.
2. Grundbegriffe der In-Vitro Produktion
2.1 Medium
2.1.1. Was ist Agar Agar?
Einige von Ihnen kennen es vielleicht als Gelatineersatz auf pflanzlicher Basis, und das ist fast derselbe Zweck, für den wir es verwenden werden. Das Verdickungsmittel basiert auf einem Galaktose haltigen Extrakt, der aus rot-violetten Meeresalgen gewonnen wird. Dies bringt die typische Nährlösung auf die richtige Konsistenz, die ein kräftiges Wachstum unterstützt, aber leicht von den Wurzeln durchdrungen wird, um die bestmögliche Entwicklung zu gewährleisten. Um die perfekte Agar-Mischung zu erzeugen, müssen wir sie in einem Verhältnis (je nach Quelle) von 1-2:100 zugeben. Dies führt zu einem nahezu vollständigen Festmedium. Wenn Sie unter anaeroben/flüssigen Bedingungen kultivieren wollen, können Sie die Konzentration einfach halbieren.
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Wieso nicht einfach Gelatine als Substitut verwenden?
Es gibt sie in verschiedenen Formen, aber die gebräuchlichsten sind Flocken, die mit Wasser und konstanter Wärmezufuhr gemischt werden müssen, bis sie vollständig homogenisiert sind. Diese Flocken sind leicht zu lagern und recht günstig zu bekommen. Wenn Sie das nötige Budget haben, gibt es vorgemischte/vorsterilisierte Versionen, meist in Flaschen abgefüllt, die sofort verwendet werden können, ohne dass man warten muss, bis die heiße Agarmischung abgekühlt ist. Der Abkühlungsprozess kann bis zu 30min pro Charge vor der Verwendung dauern.
Nicht nur die Darreichungsform unterscheidet sich, sondern auch die Zusatzstoffe. Viele Agarmischungen haben Zusatzstoffe für bestimmte Zwecke, da diese für alle Arten von Zellkulturen von menschlichen Zellen bis hin zu den Infektionskrankheiten verursachenden Escherichia colie verwendet werden.
Der Kartoffel-Traubenzucker-Agar zum Beispiel ist die am häufigsten verwendete Form für die kultur von Pilzen, insbesondere für Sorten wie Botrytis cinerea, auch bekannt als der gewöhnliche Grauschimmel. Ein anderer ist der Blutagar, der, wie der Name schon sagt, Tierblut enthält, um spezielle Mikroben zu untersuchen. Für die Gewebekultur ist der gängigste Typ der Standard-Galaktose-Agar in Kombination mit einer Nährstoffmatrix und einem Hormon, je nach Phase.
Die Standard-Nährlösung bei fast allen Zellkulturarbeiten ist das Murashige-Skoog-Medium, das einfache Aminosäuren, Nährsalze und Photosynthese Produkte (Saccharose) enthält, da die Pflanze in den meisten Fällen keine Photosynthese betreiben kann. Außerdem wird Inositol zugesetzt, um Pflanzenstress abzumildern, die Zellwände zu stärken und Phosphat zu speichern.
2.2 Hormone für die Pflanzengewebekultur - ist das überhaupt sicher?
Viele Mythen ranken sich um Pflanzenhormone, die meist von der Cannabis-Gemeinschaft "gefürchtet" werden, da sie nur in der großflächigen Landwirtschaft eine echte Anwendung gefunden haben. Sie werden verwechselt und in den gleichen Eimer geworfen wie GVO und Glyphosat. Nicht, dass das schlechte Substanzen wären, aber das soziale Stigma um sie herum ist stark voreingenommen.
Die Hormone auf der anderen Seite sind fast identisch mit ihren natürlichen/pflanzlichen Gegenstücken, die fast alle physiologischen Reaktionen der Pflanze auf äußere Einflüsse wie die Bewegung der Sonne oder die Ausrichtung der Pflanze auf die Schwerkraft steuern
2.2.1 Auxin
Das erste dieser Phytohormone (Hormone in Pflanzen) ist für eine Vielzahl von Reaktionen auf Umweltstress verantwortlich. Die meisten Auxin-Derivate in der Pflanze und vom Menschen hergestellt basieren auf der Indol-3-Essigsäure. Diese Verbindung wird meist in der apikalen Region, die sich auf die Hauptwachstumsspitze der Pflanze bezieht, synthetisiert. Von dort aus wird sie über das Phloem und von Zelle zu Zelle durch das PIN 1-9 Transporter Protein transportiert.
Zu den grundlegenden Effekten gehören Wundreaktion, apikale Dominanz (der Hauptast ist der höchste), Photo-/Gravitropismus und es spielt eine wichtige Rolle bei der Fruchtentwicklung. Aber lassen Sie uns ein wenig tiefer in die Wechselwirkung von Auxin und die Anwendungsfälle eintauchen.
Die erste praktische Anwendung wäre die Induktion und Förderung des Wurzelwachstums. Dies ist der meistgenutzte Zweck und fast alle kommerziellen Bewurzelungsgele enthalten es. Aber nicht nur in der Cannabis-, sondern auch in der Blumenindustrie wird es überwiegend in ihren Bewurzelungs-SOPs verwendet.
Auch wir verwenden es, indem wir unseren Explantaten (Pflanzen unter In-vitro-Bedingungen) eine bestimmte Menge davon geben, um eine möglichst hohe Bewurzelungsrate zu erreichen.
Aber wie bei allem im Leben gibt es eine Grenze für das, was gut für die Pflanze ist. Eine übermäßige Anwendung dieser Substanz kann zu einer Wachstumshemmung und zum Absterben der Pflanze führen. Unkrautvernichtungsmittel wie 2-4-D basieren auf den synthetischen Gegenstücken von Auxin wie Indol-3-Buttersäure. Aber nicht nur schädliche Substanzen, sondern auch "gute", wie z.B. gängige Bewurzelungsgele, basieren auf synthetischem Auxin.
"Natürliches" Auxin findet sich in einer Vielzahl von Pflanzentrieben, insbesondere in denen des Weidenbaums.
2.2.2 Cytokinin
Das nächste Hormon in unserem Repertoire ist das Gegenstück zum bereits erwähnten Auxin. Diese Verbindung konzentriert sich auf das laterale Wachstum sowohl von Wurzeln als auch von Sprossen. Genauer gesagt ist das Verhältnis von Cytokinin zu Auxin der treibende Faktor für die Morphologie der Pflanze. Sie widersprechen sich nicht nur, sondern wirken bei der Beeinflussung der Zellen auch zusammen. Wenn nur Auxin appliziert wird, strecken sich die Zellen und werden groß, aber sie werden sich nicht ausdehnen oder differenzieren. Das Gleiche geschieht, wenn das Verhältnis 1:1 ist. Dies wird für die Kallusvermehrung oder Expansion verwendet.
Komplementär zu Auxin wird es in den Wurzeln synthetisiert und gelangt über Symplast und Apoplast zu den Sprossen. Die Produktion dieser Chemikalie wird durch zwei Arten von Reaktionsregulatoren reguliert. Der eine ist der B-Typ und der andere der A-Typ. Beide werden als Transkriptionsfaktoren angesehen, da sie die Produktion von Cytokinin entweder aktivieren oder stoppen, indem sie die Transkription der entsprechenden Genloci beeinflussen.
Mit diesem Wissen können wir die Morphologie der Pflanze dahingehend steuern, dass sie gedrungener wächst und so die interneodale Stapelung und die Raumnutzung erhöht.
Aber nicht nur der Platz kann effizienter genutzt werden, auch die Zeit, die durch das Brechen der Samenruhe eingespart wird, kann Zeit bei der Keimung von Samen für eine Phänohunt sparen. Die Dormanz wird durch Abscisinsäure induziert und durch die Erhöhung der Stoffwechselaktivität senkt das Cytokinin den Gehalt an Abscisinsäure im Samen. Es wird häufig bei Pflanzen eingesetzt, die nur schwer keimen können.
Der nächste Effekt könnte besonders für die Fotografen und Floristen unter euch interessant sein. Cytokinine können die Seneszenz, also den Verfall der Pflanzen, verzögern. Dies wird erreicht, indem die Synthese bestimmter Proteine erhöht und der Zerfall verlangsamt wird. Außerdem werden Nährstoffe aus dem umliegenden Gewebe in den behandelten Bereich gezogen. Es wird vermutet, dass ein Enzym für diese Wirkungen verantwortlich ist, aber ein wissenschaftlicher Konsens wurde noch nicht erreicht.
Bei der Anwendung von Cytokininen muss man zwischen den pflanzeneigenen, adeninbasierten Cytokininen wie Kinetin und Zeatin unterscheiden. Andere sind außerhalb von Pflanzen gefunden worden, basieren aber auf Phenylharnstoff. Diese übertreffen in bestimmten Pflanzen die Wirksamkeit des Cytokinins. Beispiele für diese Sorte sind TDZ und Diphenylharnstoff, die in der Landwirtschaft häufig eingesetzt werden
2.2.3 Gibberellinsäure
Eines der interessantesten Phytohormone ist das Gegenstück zur Abscisinsäure. Exogenes GA3 (Kurzform) ist ebenfalls für das Brechen der Dormanz verantwortlich, indem es die körpereigene Synthese von mehr GA3 aktiviert, was zu den dormanzbrechenden Faktoren beiträgt. Es wird vermutet, dass es sich dabei um eine Kombination aus wachstumsfördernden Hormonen (GA3, Cytokinin, Auxin etc.) und reduzierter Nährstoffeinlagerung im Endosperm handelt. Enzyme, vor allem α-Amylase, sorgen für die Verarbeitung von Zuckern und anderen Speichereinheiten. Ein weiterer einschränkender Faktor ist die Cuticula-Stärke des Samens.
Die Anwendung an einer erwachsenen Pflanze führt zu einer großen Streckung in allen Trieben. Dieses Prinzip wird auch in der Pflanzengewebekultur und bei der Virusreinigung eingesetzt. Dabei muss jedoch auf die Konzentration von GA3 geachtet werden, da eine hohe Menge zu einer unterschiedlichen Geschlechtsausprägung führt. Dieser Mechanismus wird häufig in der feminisierten Saatgutzüchtung verwendet, da er eine weibliche Pflanze in die Produktion von Pollen mit weiblichem Genom "umkehrt". In noch größerer Konzentration kann es zur vollständigen Sterilisation des Exemplars führen. Die meisten Obstbauern, wie z.B. in der Zitrusindustrie, verwenden die Mechanik, um unerwünschte Samenentwicklung zu unterdrücken
Das heißt, wenn ein geschulter Gärtner mit einem strengen, durchdachten Regime GA3 in der Blüte anwendet, kann es die Blütenstandsmasse und die Trichomentwicklung erhöhen. Für Homegrower und Leute, die keinen Zugang zu diesen Chemikalien haben, ist Kelp/Seetang-Extrakt ein perfekter Allrounder, da er eine Vielzahl von Wachstumshormonen sowie Makro-/Mikronährstoffe enthält.
Die Verbindung wurde von japanischen Wissenschaftlern bei der Erforschung des Pilzes Gibberella fujikuroi entdeckt. Cytokinin ist ein sekundärer Metabolit des Pathogenitätsweges der Pilze auf Reispflanzen.
2.3 Grundlegende Werkzeuge für die Vermehrung in der Gewebekultur
2.3.1 Laminar Flow Hood
Sie ist einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Teil eines Kulturlabors. Die Laminar Flow Hood (LFH) stellt sicher, dass alle Schritte in einer sterilen Umgebung durchgeführt werden. Man unterscheidet zwischen normalen Strömungshauben und speziellen Modellen für die Arbeit mit mikrobiologischen Organismen. Die erste filtert die ein- und ausgehende Luft nicht, so dass der Arbeiter Aerosolen und Mikroorganismen ausgesetzt ist.
Deshalb verwenden wir in den meisten Fällen das zweite Modell. Diese LFH hat einen speziellen HEPA-Filter, bevor die Luft in die Haube gelangt. Nachdem sie eingetreten ist, kann sie auf zwei Arten verteilt werden. Vertikale Strömungshauben und horizontale Strömungshauben können leicht unterschieden werden, wie das Wort selbst erklärt
Alle Arbeiten, einschließlich der Anlage, müssen im Innenbereich durchgeführt werden, um mögliche Verunreinigungen fernzuhalten. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, alle Bereiche im Inneren mit Ethanol (70%) abzuwischen und die Kulturgefäße auch außen zu reinigen, wenn sie in die sterile Umgebung eingebracht werden. Handschuhe und Hautschutzmittel sind ein Muss, wenn eine Massenvermehrung geplant ist. Zu Hause können Sie sich mit der Desinfektion Ihrer Hände und Arme bis zum Ellenbogen begnügen. Ein weiteres Problem ist Ihr Atem, da er oft Brotschimmelsporen und eine Vielzahl von Mikroorganismen enthält, die auf Gewebekulturmedium gedeihen.
Wenn es zu einer Infektion kommt und Sie keine Kopie/andere Möglichkeit haben, können Sie dem Medium Antibiotika hinzufügen, aber seien Sie sehr vorsichtig. Die meisten höheren Pflanzen sind resistenter gegen diese Verbindungen als die Mikroorganismen, aber das optimale Gleichgewicht ist sehr schwer zu erreichen. Ein weiterer Faktor ist der Unterschied zwischen den einzelnen Pflanzengenomen/Phänotypen, so dass vor der Zugabe von Antibiotika ein kultivierungsspezifischer Test erforderlich wäre.
2.3.2 Autoklaven
Wenn wir von Sterilisation sprechen, werden wir anschließend zu Autoklaven geführt. Diese laborzertifizierten Druckkocher sind ein unverzichtbares Hilfsmittel für die Reinigung von Glaswaren und gebrauchten Kulturgefäßen. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Formen, die Sie spezifisch für Ihre Anwendung auswählen können.
Trotz der unterschiedlichen Formen ist der Mechanismus derselbe. Die Kammer wird über eine Vakuumpumpe evakuiert, um den Sterilisationsvorgang zu vereinfachen. Sie wird mit heißem Dampf befüllt und somit unter einen hohen Druck gesetzt, um die Reinigungswirkung zu erhöhen. Nach 15-20min ist die optimale Reinigungswirkung erreicht, d.h. der Inhalt kann entnommen werden. Achten Sie darauf, dass Sie ihn nicht mit bloßen Händen berühren, da er noch sehr heiß ist.
Außerdem sollten Sie den Autoklaven groß genug für den Betrieb, aber nicht zu groß für Ihre Chargengrößen dimensionieren, da dies zu unnötigen Kosten für Energie führt.
2.3.3 Magnetrührer
Dieses Gerät ist ziemlich einfach und braucht nicht viel Erklärung, aber es ist trotzdem lebenswichtig, dass wir darüber sprechen. Sie fragen sich wahrscheinlich, warum, und wir werden es in Kürze erklären. Nicht der Rührer an sich ist erklärungsbedürftig, sondern wie man ihn benutzt und wofür. Er ist die Basis eines guten Gewebekulturlabors, da er zum Mischen und Homogenisieren der Medienkomponenten verwendet wird, die wir bereits besprochen haben.
Jede Komponente hat einen spezifischen Siede-/Inaktivierungspunkt, den Sie beim Mischen berücksichtigen müssen.
Das Ziel ist es, den richtigen Kompromiss zwischen Löslichkeitsgeschwindigkeit und Erhalt der Wirksamkeit zu finden. Einige Substanzen, wie z. B. Hormonderivate, müssen nach dem Mischen + Autoklavieren des Mediums zugegeben werden, da sie nicht einmal den Autoklaviervorgang überstehen können.
Für diese Substanzen müssen Sie andere Möglichkeiten der Sterilisation in Betracht ziehen, wie z. B. Spritzenfilter oder spezielle Lösungsmittel.
Er ermöglicht die Herstellung großer Mengen an Medien, da er in Drehzahl und Temperatur voll einstellbar ist, wenn Sie eine beheizte Version haben. Achten Sie darauf, einen Rührstab von angemessener Größe zu wählen, da dieser die Homogenität Ihrer gemischten Substanz bestimmt. Aber auch mit einem großen Rührstab stößt der Rührer an seine Grenzen, wenn das Mischgut zu zähflüssig ist. In diesem Fall würden wir zu einer mechanischen Alternative raten, da diese besser durchpflügen können. Beachten Sie dabei, dass Sie Ihr heißes, gemischtes Medium aus dem Gefäß schütten müssen, bevor es abkühlt, da sich der Rührstab danach nur schwer entfernen lässt.
2.3.3 Verbrauchsmaterialien
In diesem Kapitel geht es um Dinge, die wichtig sind, aber kein eigenes Kapitel bekommen haben, da es den Rahmen dieses Artikels sprengen würde.
Zum einen haben wir Ihre PSA wie Handschuhe, Masken, Laborkittel und Haarnetze. Diese sind besonders wichtig, wenn Sie ein großes Team und damit viele Vektoren von Kontaminationen/Schädlingen haben. Aber denken Sie daran, dass PSA nicht die Notwendigkeit beseitigt, die gesamte Arbeitsumgebung zu desinfizieren, bevor und nachdem Sie darin Explantate durchführen.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Kulturgefäße. Diese sind das neue Zuhause für Ihre kleinen Klone und müssen ein ausreichend großes Volumen haben, um sie unterzubringen. Dies bezieht sich vor allem auf die Menge des Mediums, die eine Pflanze in ihrem Wachstumsstadium benötigt. Da es von Sorte zu Sorte große Unterschiede gibt, ist es am besten, damit zu experimentieren und genaue Tagebücher zu führen, um SOPs zu erstellen. Dies erfordert viel Zeit, Energie und Arbeit, also bedenken Sie das, wenn Sie versuchen, eine Pflanzengewebekulturproduktion zu etablieren.
Unser letzter wichtiger Gegenstand ist das Skalpell. Sie können viele verschiedene Formen davon für spezifische Anwendungen finden, aber wir empfehlen Ihnen, sich für eine umweltfreundlichere Version zu entscheiden, indem Sie einen Skalpellhalter mit austauschbarer Klinge verwenden. Damit sparen Sie Material und Geld, denn die Menge des geschnittenen Pflanzenmaterials in einer TK-Produktion beansprucht die Klinge stark und lässt sie stumpf werden. Die Alternativen wären, ganze Einwegskalpelle zu verwenden, aber die produzieren große Mengen an Plastik, die wir nicht wollen, oder High-End-Versionen. Letztere bleiben länger scharf, aber nicht lange genug, um den großen Preisunterschied auszugleichen.
2.4 Standard Begriffe für die Pflanzenmeristem-Gewebekultur
Um die grundlegende Mechanik des Speicherns von genetischem Material und der Anzucht von Kalluskulturen zu verstehen, müssen wir einen Blick auf die Struktur einer wachsenden Pflanzenspitze werfen. Dies ist der Ort, von dem aus wir ein Meristem explantieren wollen. Aber was ist ein Meristem?
Der Begriff stammt von dem altgriechischen Wort merisein, was soviel wie teilen bedeutet. Es wurde von dem Schweizer Wissenschaftler Carl Wilhelm von Nägeli verwendet, um die undifferenzierten, sich vermehrenden Zellen zu beschreiben, die die wachsenden Spitzen der Pflanze bilden. Das apikale Meristem ist die am höchsten wachsende Spitze der Pflanze und sitzt an der Spitze. Das Gegenstück zu dieser Region ist das Basalmeristem, das, wie Sie vielleicht schon vermutet haben, an der Spitze der Wurzeln sitzt.
Photomicrograph of a Coleus stem tip. A=Procambium, B=Ground meristem, C=Leaf gap, D=Trichome, E=Apical meristem, F=Developing leaf primordia, G=Leaf Primordium, H=Axillary bud, I=Developing vascular tissue. Scale=0.2mm.
Die Pflanze bildet neue Meristemzellen in den oberen mittleren Teilen, während sich die unteren Teile in die vorgegebenen Funktionsteile differenzieren. Einige werden zu Parchenchymzellen, einige werden Teil des Gefäßsystems der Pflanze. Wenn wir das Wissen, können wir diese Zellen extrahieren, bevor sie differenziert sind, um totipotente Zellen zu erhalten (Zellen, die jeder Teil der Pflanze sein können). Diese sind voller Potenzial und werden in einem Kryo-Gefrierschrank aufbewahrt, um für eine spätere Verwendung, als Backup oder als Basis für die Massenproduktion von Zellen in einem Bioreaktor aufbewahrt zu werden.
3. Mechanik der Massenmikrovermehrung
Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie die Mikrovermehrung für Ihren Anbaubetrieb von Vorteil sein könnte, werden wir einen kleinen Plan zeichnen, wie es aussehen könnte.
Zunächst einmal brauchen wir einen kleinen Mutterstock, von dem wir unsere Mikrostecklinge nehmen können. Diese sind etwa 2,5cm/1 inch lang und werden im besten Fall aus einer meristematischen Region entnommen.
Dann pflanzen wir sie unter sterilen Bedingungen in ein Vermehrungsmedium ein, um eine Kontamination und das anschließende Absterben unseres Pflanzenmaterials zu vermeiden. Nach 2-3 Wochen sollten wir 2-4 neue Triebe aus unserem Gewebe kommen sehen, die wir auch in einzelne Gewebeproben zerschneiden können. Diese setzen wir wieder in einzelne Gefäße mit der gleichen Medium Mischung und wiederholen den zuvor genannten Zyklus. Auch wenn es Verluste durch Verunreinigungen geben wird, ist die Replikationsrate extrem hoch, da sich jedes neue Gewebe 2-4-mal repliziert. Rechnet man dies durch, so kann man sehen, dass bei minimalem Platzbedarf eine enorme Pflanzenzahl in kurzer Zeit erreicht werden kann.
Nachdem wir den Replikationszyklus abgeschlossen haben, können wir zur Bewurzelungsphase übergehen. Hierfür wird ein spezielles Medium verwendet, das Auxin-Derivate enthält, die die Produktion von Wurzeln an unseren zuvor gebildeten Sprossen induzieren. Nach wiederum 2-4 Wochen müssen wir die Pflanzen entsprechend kontrollieren und wenn sie ausreichend entwickelt sind, beginnen wir die Abhärtungsphase.
Für diesen Teil des Produktionszyklus werden die Pflanzen in das Medium der Wahl umgesetzt, dass später in der Produktion verwendet werden soll. Die meisten Gärtner werden Steinwolle verwenden, da sie ein ausgezeichnetes Wasserhaltevermögen hat, aber auch Kokos oder kleine Erdtöpfe können verwendet werden. Das Licht spielt jetzt eine große Rolle und muss erhöht werden, um die Pflanzen an die späteren vegetativen Bedingungen zu akklimatisieren.
Auch die Luftfeuchtigkeit muss von den gemütlichen 80-90% r.F. in den Kisten auf die Werte Ihres Gemüsezimmers heruntergehen.
Dies war ein schneller Überblick über den Prozess und wie Sie sehen konnten, gibt es viele Hindernisse auf dem Weg, aber am Ende ist es nicht so schwer, dies zu Hause zu erreichen. Genau zu diesem Zweck werden wir DIY-Kits, die man online kaufen kann, mit einem selbstgebauten Mikrolabor vergleichen.
4. Was sind fertige DIY-Sets?
Es gibt einige Anbieter im Internet, die Bastelkits für die Mikrovermehrung anbieten. Auch wenn diese Kits zum Experimentieren und für erste Erfahrungen geeignet sind, können sie ein professionelles Labor nicht ersetzen, da ähnlich wie bei der Pilzzucht eine sterile Arbeitsweise und Umgebung gewährleistet sein muss, um Ausfälle zu vermeiden. Die professionelle Anwendung erfordert neben allen Materialien und Geräten auch geschultes Personal und eine ständige Qualitätskontrolle des Arbeitsprozesses.
5. Zukunftsausblick
Da die Cannabisproduktion immer mehr automatisiert wird und die Kosten für Arbeit, Strom und Miete immer weiter steigen, sehen wir bei research gardens die In-vitro-Produktion als einen entscheidenden Vorteil für Unternehmen, die in einer sich schnell entwickelnden Branche nachhaltig bleiben wollen. Durch die Aussicht auf eine langfristige Senkung der Produktionskosten bei gleichzeitiger Steigerung der Produktqualität verschafft sich Ihr Unternehmen einen Vorteil gegenüber Ihren Mitbewerbern. Gerade in pharmazeutischen Betrieben ist eine gleichbleibende Qualität der Pflanzen und Inhaltsstoffe unabdingbar. Für den Freizeitmarkt ist dies jedoch ebenso wichtig, da auch hier ähnliche Anforderungen bestehen.
Interessiert? Dann lassen Sie uns noch heute ein Konzept für ein In-vitro-Labor in Ihrem Unternehmen ausarbeiten! Senden Sie uns eine E-Mail an info@research-gardens.com
Quellen:
- "Communication by Plant Growth Regulators in Roots and Shoots of Horticultural Crops" by Anish Mallad; Jacqueline K. Burns; August 2007; HortScience: a publication of the American Society for Horticultural Science 42(5) (https://www.researchgate.net/publication/237379591_Communication_by_Plant_Growth_Regulators_in_Roots_and_Shoots_of_Horticultural_Crops/figures?lo=1)
- "Hot Plate with Magnetic Stirring: 6.7"x6.7" SS Plate Max.300C - SH3"; MTI Cooperation; (https://www.mtixtl.com/hotplateswithmagnetcstirring67x67stainlesssteelsurfaceupto300c-eq-sh-3.aspx)
- "Sterilization cycle phases for a steam sterilizer"; rsd-engineering.com; (https://www.rsd-engineering.com/steam-sterilization-cycles)
- "Laminar flow hood/cabinet- definition, parts, principle, types, uses"; by Anupama Sapkota; (https://microbenotes.com/laminar-flow-hood/)
- "Baum HD"; Dreamliner (https://wall.alphacoders.com/big.php?i=612687&lang=German)
- "CULTURE MEDIA AND ITS TYPES USED UN MICROBIOLOGY LAB."; milan; (http://biologyofmicroorganisms.blogspot.com/2010/09/culture-media-and-its-types-used-un.html"
-
"[Tuesday Scoop] Puzzlement Between Agar-Agar And Gelatin"; Namrataa Mahalley; (https://bulbandkey.com/blog/tuesday-scoop/puzzlement-between-agar-agar-and-gelatin/)
Der EC-Wert ausführlich erklärt (Cannabis)
Der EC-Wert ist eine physikalische Einheit [1], die die elektrische Leitfähigkeit eines Stoffes angibt.
Mit dem EC-Wert erhalten wir als Gärtner einen Überblick darüber, wie viele Nährsalze in einer Nährlösung gelöst sind.
Dies ist möglich, weil Nährsalze in einer wässrigen Lösung in ihre einzelnen Ionen zerfallen und darin elektrische Leitfähigkeit erzeugen.
Diese Ionen weisen freie Ladungsträger auf. Mehr freie Ladungsträger im Sinne von unbesetzten Elektronenplätzen oder Elektronenüberschuss fernab eines Ladungsgleichgewichts sorgen für eine höhere elektrische Leitfähigkeit und damit höheren EC-Wert einer wässrigen Lösung. Der chemische Hintergrund ist für uns Gärtner jedoch an der Stelle nicht ganz so wichtig, denn für die Praxis gibt es einfach zu handhabende EC-Messgeräte. Später in diesem Artikel werden wir uns eingehender mit den wissenschaftlichen Hintergründen des EC-Werts befassen, aber jetzt ist es Zeit für einige praktische Informationen.
Beim Messen mit einem EC-Messgerät werden Sie höchstwahrscheinlich mit Mikrosiemens pro Zentimeter (1 ms/cm) oder manchmal auch PPM (parts per million) oder tds (total gelöste Feststoffe) konfrontiert. An der Stelle muss gesagt werden, dass die Angabe der elektrischen Leitfähigkeit in ms/cm für Anwendungen im Gartenbau am genauesten ist. Diese Messgröße wird hauptsächlich in Europa verwendet, während tds und PPM in den USA sehr verbreitet sind.
Die wichtigste Anwendung zur Messung des EC-Wertes ist während des Mischprozesses Ihrer Dünger-Stammlösung, die Ihre Pflanzen bewässert. Dies stellt sicher, dass eine konstant optimale Grundlage für die Nährstoffbedürfnisse Ihrer Pflanzen im Prozess verankert ist.
Die zweite wichtige Anwendung der EC-Wert-Messung bezieht sich auf die Überwachung der Gesundheit Ihres Nährmediums. Mit Messungen von Boden-EC, Rockwool EC, Coco EC oder dem EC-Wert einer rezirkulierenden Nährlösung können Sie den "Gesundheitszustand" Ihres Mediums überprüfen. Dies ist entscheidend für einen erfolgreichen Anbau, da die Menge an gelösten Düngesalzen in Ihrem Anbau-Medium die Sauerstoffkonzentration im Medium beeinflusst oder zu Nährstoffverbrennungen führen kann, die das Pflanzenwachstum verlangsamen oder stoppen können. Besonders in der Blütephase sind hohe Sauerstoffmengen in Ihrem Medium sehr wichtig für ein kräftiges Wachstum üppiger Blüten.
Die folgenden EC-Werte sind ein guter Ausgangspunkt für EC-Werte während des Cannabislebenszyklus (basierend auf persönlichen und gemeinsamen Forschungserfahrungen):
Please note that for Indica varieties you can apply even higher EC values depending on the growing style.
With Sativas on the other hand you should be more careful and better apply lower EC values to prevent nutrition burn on your plants.
As you see, it's always a good choice to use lower EC values when working on soil. This is because in opposite to hydroponic media, soil mostly consists of a complex biologic ecosystem with bacteria, fungi and microbes which could be damaged by high nutritional values. ps: Week 1 presupposes rooted clones or already sprouted seedlings. These can be fed with 0,4 - 0,8 EC.
"Crop Steering" durch Messung des Input EC und Drain EC
Die Messung des EC-Wertes hilft zuerst einmal natürlich ungemein beim Mischprozess einer optimalen Düngermischung. Wann immer Sie Ihre Pflanzen bewässern, insbesondere in Hydrokulturen, bietet eine Düngerlösung, die den Bedürfnissen Ihres aktuellen Pflanzenentwicklungsstadiums entspricht, eine hervorragende Grundlage für einen erfolgreichen Anbau. Doch eine gute Stammlösung ist nur eines von vielen Puzzle-Teilen, das für eine optimale Nährsalzversorgung eines Cannabis-Anbaus nötig ist.
Es wird schwieriger, wenn es um den EC-Wert Ihres Mediums geht. Dies liegt daran, dass der EC-Wert im Medium je nach individuellem Nahrungsaufnahmeverhalten einer Pflanze mit der Zeit ansteigen kann, auch wenn Sie jedes Mal die gleiche (niedrig konzentrierte) EC-Düngermischung geben. Aus diesem Grund würde ich empfehlen, auch den EC-Wert des Mediums zu messen. So kann man erst wirklich sicher gehen, dass die Pflanzen auch immer im richtigen Boden stehen und nichts außer Kontrolle gerät.
Wie wird Crop Steering durchgeführt? Die wichtigsten Regeln für die Pflanzenkontrolle mit der Messung des EC-Wertes Ihres Mediums.
Wenn Sie Ihre Pflanzen (automatisch oder von Hand) bewässern, sollten Sie nach einigen Bewässerungsereignissen einen kleinen Abfluss (drain) anstreben. Dieses überschüssige Ablaufwasser können Sie in einem kleinen Becherglas auffangen und dann mit Ihrem bevorzugten EC-Messgerät messen. Wenn Sie im Drain höhere EC-Werte als in Ihrer Input-Nährlösung messen, können Sie auf eine Salzakkumulation in Ihrem Medium schließen. Dies gibt Ihnen das nötige Zeichen, die Düngemittelkonzentration in Ihrer Stammnährlösung das nächste Mal zu senken, um den mittleren EC-Wert im Laufe der Zeit langsam zu senken.
Wenn Sie Ihren Abfluss messen und feststellen, dass sein EC-Wert niedriger ist als der Ihrer Stammnährlösung, ist dies ein Zeichen dafür, dass Ihr Medium und Ihre Pflanzen das nächste Mal mit höheren Düngesalzkonzentrationen bewässert werden müssen.
Wenn Sie Ihren Abfluss nie messen, erkennen Sie auch keine Salzablagerungen im Voraus und könnten von Mangel- oder Verbrennungssymptomen überrascht werden, wenn es bereits zu spät ist. Besonders beim biologischen Anbau in Erde sind Sie nicht in der Lage, schnell zu reagieren, um die Bodenbedingungen wieder ins Gleichgewicht zu bringen, und es kann bereits zu spät sein, um den potenziellen Ertrag Ihrer Pflanzen zu retten. [2]
Achtung: Der EC-Wert allein sagt nichts über das Vorkommen bestimmter Salze in der Nährlösung aus
Und es wird noch schwieriger: Je nach Nahrungsaufnahmeverhalten einer Pflanze kann ein Medium auch Nährstoffungleichgewichte entwickeln. Denn da Pflanzen für ein gesundes Wachstum 17 verschiedene Mikro- und Makro-Elemente benötigen, ist die Pflanzenernährung etwas komplexer, als nur den EC-Wert zu messen. Während Sie sicher sein können, dass die Düngerkomponenten-Verhältnisse in einem richtigen Verhältnis stehen, wenn Sie die A + B-Komponenten nach dem Düngeschema mit Ihrem klaren Wasser zur Stammlösung mischen, ist es schwieriger, wenn es um die Verhältnisse dieser 17 Elemente im Medium geht.
Ohne eine aufwändige Laboranalyse Ihres Mediums wissen Sie nicht, welches Salz fehlt oder ob zu viel von einem in Ihrer Lösung enthalten ist. Glücklicherweise kann dies grob analysiert werden, wenn EC-Messungen des Mediums mit pH-Messungen des Mediums kombiniert werden.
Kurzum: Unterschiedliche Nährstoffe haben unterschiedliche pH-Werte. Ammoniak - eine pflanzenverfügbare Form von Stickstoff - hat einen sehr basischen pH-Wert von 11. Ammoniumdihydrogenphosphat (ADP), eine pflanzenverfügbare Form von Phosphor, hat in einer Konzentration von 5 % einen pH-Wert von 4,2. Wenn also beispielsweise der pH-Wert der Nährlösung beim Bewässern 6,0 und der pH-Wert des Abflusses (Drain) 5,5 beträgt, könnten wir annehmen, dass die Pflanzen mehr basische Nährstoffe wie Stickstoff und weniger Phosphor aufgenommen haben, wenn der pH-Wert des Mediums niedriger wurde. Dies rät uns, das nächste Mal bei der Bewässerung mehr Stickstoff und weniger Phosphor zu geben. Aber das sollte es vorerst mit der Exkursion zum pH-Wert sein. Mehr dazu in einem unserer kommenden Artikel.
Nicht alle gelösten Salze in einer wässrigen Lösung helfen den Pflanzen beim Wachstum
Da der EC-Wert nicht nur die benötigten Nährsalze für das Pflanzenwachstum misst, zeigt er uns nur ein vages Bild davon, was in einer Lösung nährstofftechnisch vor sich geht. Ein Teil des gemessenen EC-Werts sind auch andere Salze, die für die Pflanze nicht verwertbar sind, wie Natriumchlorid, das eher als toxisch bzw. zerstörerisch für Pflanzen beschrieben werden kann. Aus diesem Grund arbeiten professionelle Gärtner mit Laboranalysen, um herauszufinden, welche einzelnen Salzarten die gesamten gelösten Salze in einer Lösung oder einem Medium ausmachen. Mit diesem Wissen im Hinterkopf kann man erkennen, welche Nährstoffe fehlen, welche hinzugefügt werden müssen oder welche Salze in einer Mischung zu viel sind. Im High-End-Profibereich kann dies durch einen Düngecomputer und einen geschlossenen Nährlösungskreislauf automatisch gesteuert werden. In den meisten Fällen sind diese Messungen jedoch nicht in Bewässerungscomputer integriert und werden von Zeit zu Zeit im Labor mit Hilfe eines sog photo meter gemessen.
Da sich dieser Artikel auf den EC-Wert und nicht auf die Pflanzenernährung in allen Aspekten konzentriert, werden wir mit diesem Thema einige Zeilen später fortfahren, um Ihnen ein umfassendes Bild über die Thematik zu geben.
Was wir jedoch mitnehmen sollten, ist die Tatsache, dass jedes Mal, wenn Sie den gleichen Eingangs- und Ausgangs-EC messen, das nicht automatisch bedeuten muss, dass mit Ihren Salzkonzentrationen im Medium alles in Ordnung ist. Denn es kann trotzdem sein, dass es für das eine oder andere spezielle Salz gefährliche Spitzen oder Mangelerscheinungen gibt.
Die Bedeutung des Leitungswasser-EC-Wertes
Beim Betrieb mit Leitungswasser sind vor allem die vorherigen Absätze zu beachten. Leitungswasser kann bereits EC-Werte von bis zu 0,9 ms/cm aufweisen - wohlgemerkt sind diese Salze oftmals keine nützlichen sondern für die Pflanze giftigen Nährsalze, die den EC-Wert Ihrer Nährlösung anreichern. Wie die weiter oben dargestellte Tabelle zeigt, benötigen jüngere Pflanzen niedrigere EC-Werte unter 1 ms/cm. 0,9 ms/cm Leitungswasser voller für die Pflanze giftiger Salze wie Natriumchlorid bieten also nicht mehr viel Platz für wertvolle Nährsalze und können zu nachhaltigen Schäden an Ihren Pflanzen führen.
Eine hilfreiche Lösung für genau dieses Problem bieten Umkehrosmose-Filtereinheiten. Am Ende dieses Artikels befindet sich ein Absatz über solche Geräte. Immer wenn Sie an einem neuen Standort mit dem Growen beginnen, empfehle ich dringend, das Leitungswasser dort vorher auszumessen. Wenn der EC-Wert des Leitungswassers über 0,4 ms/cm liegt, ist es für Ihren Erfolg am besten, in eine Umkehrosmoseanlage zu investieren.
Pflanzenphysiologischer Hintergrund zum EC-Wert:
Die Nährstoff- und Wasseraufnahme über die Wurzeln hängt maßgeblich vom EC-Gradienten zwischen Substrat bzw. Nährlösung und Pflanze bzw. Wurzeln ab. Dabei wird ein Gleichgewicht der Nährstoffkonzentrationen zwischen Wurzelzellen und der Nährstofflösung oder dem Substrat angestrebt. Ein Gleichgewicht wäre beispielsweise, wenn beide Lösungen in Wurzel und Nährlösung/ Substrat jeweils aus 99% Wasser und 1% Nährsalzen bestehen würden. Bei Abweichung der Ionen-Konzentrationen zweier durch eine halbdurchlässige, siebartige Membran getrennten Lösungen (Bspw. 98%, 2% zu 95%, 5%) wird ein Ausgleich der Konzentrationen angestrebt, was nicht zu verwechseln mit einem reinen Massen- bzw. Volumenausgleichs auf Grund einfacher Druckunterschiede ist. Das wäre Diffusion.
Osmosis
Die wichtigste Art des Stoffübergangs für den EC-Wert wird Osmose genannt. Dabei wandern zwei wässrige Lösungen nicht volumenproportional von einer Zelle zur anderen, sondern streben immer eine homogen konzentrierte Lösung mit benachbarten Zellen an.
Stellen Sie sich die halbdurchlässigen semipermeable Membranen von Zellen wie ein Sieb vor, das kleine Wassertröpfchen passieren lässt. Da wir wissen, dass zwei benachbarte Zellen die gleichen Salzkonzentrationen anstreben, gibt es zwei Möglichkeiten, dies zu erreichen: Die Zelle mit der niedrigeren Salzkonzentration muss etwas Wasser in die Nachbarzelle fließen lassen, um die Salzkonzentration beider Zellen auf das gleiche Niveau zu bringen. Oder die Zelle mit der höheren Salzkonzentration schickt etwas Wasser in die Zelle mit der niedrigeren Salz-Konzentration. Das alles funktioniert passiv ohne weitere Anstrengungen, denn salziges Wasser kann problemlos durch die semipermeable Zellmembran zur nächsten Zelle fließen. Zur Info: Die semipermeable Membran ist halbdurchlässig, weil sie mit Salz angereichertes Wasser frei passieren lässt, aber keine größeren Moleküle wie bspw. Glukose. Der Transport dieser größeren und komplexeren Moleküle muss aktiv mit Hilfe von Pflanzenenergie in Form von ATP erfolgen. Wassermoleküle hingegen wandern passiv zwischen den Zellen, ohne dass zusätzliche Energie benötigt wird, nur entsprechend unterschiedliche Salzkonzentrationen. Der Motor für den Transport wässriger Lösungen ist letztlich die Transpiration der Blätter.
Auswirkungen hoher Medium-EC-Werte inKombination mit niedrigen Pflanzen-EC-Werten
Hat das Medium eine höhere Salzkonzentration als die Pflanze in ihren Wurzelzellen, dann verlieren die Wurzelzellen durch diesen Zustand bei gleichzeitiger Nährsalzaufnahme Wasser an das Medium und die Zellen können austrocknen. Dies geschieht, weil ein Gleichgewicht der Salzkonzentrationen im Zellsaft und der umgebenden Nährlösung angestrebt wird, wobei Wasser die Wurzelzellen zur Verdünnung des salzigeren Mediums verlässt. Gleichzeitig werden Nährsalze in die Pflanzenzellen gezogen.
Dies führt zu einem Überschuss an Nährstoffen in den Pflanzenzellen und gleichzeitig zu einem Wassermangel in der Zelle. Pflanzen können austrocknen und daran sterben.
In der Pflanze äußert sich ein hoher EC-Wert einer Nährlösung in welken und harten Blättern, verkümmertem Wachstum oder sogar Wachstumsstillstand. Dies ist ein klassischer Fall von Überdüngung.
Auswirkungen eines niedrigen Medium EC-Werts bei hohen EC-Werten der Pflanzen
Ist die Salzkonzentration in den Wurzelzellen etwas höher als in der Nährlösung, ist meist alles in Ordnung. Da mehr Salze in den Wurzelzellen gespeichert werden, ergibt sich ein Gradationsausgleich zugunsten des Wassers in Richtung Wurzel. Dies bedeutet, dass zugunsten eines Ausgleichs die salzigeren Wurzelzellen mit Wasser aus der Nährlösung verdünnt werden, um den Konzentrationsausgleich herzustellen.
Alles in allem sind niedrigere Medium-EC-Werte besser für gesunde Pflanzen. Weil es viel einfacher ist, den Salzgehalt im Pflanzengewebe zu erhöhen, als zu viel Salz in einer Pflanze loszuwerden.
Wenn der EC-Wert im Medium zu lange zu niedrig ist, kann dies jedoch ebenfalls ein Problem werden.
Ist beispielsweise der EC-Wert der Wurzel sehr hoch und der EC-Wert der Nährlösung extrem niedrig, kann die Pflanze zu viel Wasser aufnehmen, während die Aufnahme von Nährsalzen ausbleibt. Dabei können Zellen platzen. Dies äußert sich dann in blassen Blättern, weniger dichten und großen Blüten oder einem zu schlanken Wuchs. Ein klassischer Fall von Unterdüngung.
Rolle des Salz-Gehaltes in der Pflanze für Photosynthese und Zellatmung
Die Herausforderung beim Umgang mit dem EC-Wert ist die langsame, sukzessive Erhöhung des EC-Wertes in der Pflanze – was uns erst erlaubt, den EC-Wert des Mediums schrittweise zu erhöhen, ohne das osmotische Gleichgewicht der Pflanze zu stören. [4]
Der EC-Wert in der Pflanze steigt mit der Zeit an, da Pflanzen Wasser senkrecht durch das Xylem (Wasserrohre) nach oben befördern. Das Wasser trägt die darin gelösten Nährsalze mit nach oben, verdunstet durch die Hitze und lässt die Salze in den Pflanzenzellen zurück, da sie die Pflanze nicht verlassen können wie Wasserdampf. Dies liegt entweder an ihrer Molekülgröße und/oder der relativen Dichte/Gewicht im Vergleich zu Wasserdampf. So bleiben die Nährsalze in den Zellen gespeichert und werden dorthin transportiert, wo sie gebraucht werden. Neben den Xylem-Wasserrohren gibt es in der Pflanze noch weitere Leitbündel, Phloem genannt, die nur Nährsalze und Zucker durch die Pflanze transportieren können. [5]
Grundsätzlich transportiert die Pflanze zunächst Wasser und gelöste Nährstoffe zu den Photosyntheseorganen, hauptsächlich Blättern, um die Photosynthese durchzuführen. Das Hauptprodukt der Photosynthese, die energiereiche Glukose, wird dann über das Phloem von den Blättern zurück zu den Wurzeln transportiert, um den zweiten wichtigen Stoffwechselprozess der Pflanzen durchführen zu können: die Zellatmung.
Die Glukoseproduktion durch Photosynthese ist einer der ersten wichtigen Stoffwechselprozesse in der Energieversorgungskette einer Pflanze und wird aus Lichtenergie, CO2 und H2O. generiert
Glukose wird dann zu den Wurzeln transportiert, um dort gespeichert zu werden und bei der Zellatmung wieder zu Kohlendioxid (CO2) und Wasser (H2O) abgebaut zu werden. Während dieses Prozesses der Zellatmung erhält die Pflanze viel chemisch gebundene Energie, und zwar in Form von "ATP". Zur Info: Die Zellatmung spielt eine wichtige Rolle bei der Produktion von dicken Blüten. Denn während des Blütenaufbaus müssen viele höhere Moleküle wie Glukose durch die Pflanze transportiert werden - dafür wird viel ATP benötigt, das von aktiven Pflanzentransportmechanismen benötigt wird. Im Gegensatz zu Nährsalzen kann Glucose semipermeable Membranen nicht passieren.
Die Quintessenz dieses Absatzes sollte sein, dass die Zellatmung mit den Ergebnissen der Photosynthese arbeitet und umgekehrt.
Schwierigkeit: Beide Prozesse finden an den am weitesten entfernten Organen der Pflanze (Blätter und Wurzeln) statt. [6] Zur Verdeutlichung möchte ich Ihnen eine kleine Skizze zeigen:
Die Anlage erhöht ihren eigenen EC-Wert langsam aber kontinuierlich. Zeit ist der bestimmende Faktor.
Da die Pflanze im Wachstumsstadium noch sehr viel in die Höhe zulegt und viele Zellen anlegt, die für sich und mit ein paar Wochen Zeit noch in die Höhe und Breite wachsen und verholzen können, wird auch kontinuierlich neuer Platz für Nährstoffablagerungen geschaffen. Somit wächst der EC-Wert, also der prozentuale Anteil von Nährsalzen in der Pflanze zu Beginn des Wachstum nicht nennenswert, sondern nur die Anzahl Zellen und die absolute Menge an Nährsalzen in der Pflanze. Später, wenn es dann ins Dicken- und Breitenwachstum geht, werden anteilsmäßig nicht mehr so viele Zellen neu geschaffen, dafür werden sie mit Nährstoffen und Komplexmolekülen aufgepumpt. In dem Stadium kann die Pflanze dann natürlich viele Nährsalze gebrauchen, da die Pflanze ihre Energie nicht mehr auf das Höhenwachstum und Zellteilung, sondern das reine Anreichern von Blüten konzentriert, um die eigene Fortpflanzungsfähigkeit zu steigern. Das alles geschieht stufenlos und ziemlich linear steigend.
Später in der Blütephase, wenn die Pflanze an Dicke und Breite zu wachsen beginnt, werden nicht mehr so viele neue "Strukturen" wie zuvor geschaffen, sondern die bestehenden Zellen werden mit Nährstoffen und wichtigeren höheren Molekülen wie Glukose aufgepumpt. In diesem Stadium kann die Pflanze natürlich viele Nährsalze verbrauchen, da die Pflanze ihre Energie nicht mehr auf das Höhenwachstum und die Zellteilung konzentriert, sondern auf die reine Ansammlung von Blütenmasse und dicht gepackten Zellen, um die eigene Fortpflanzungswahrscheinlichkeit zu erhöhen.
Eine Pflanze wächst, wenn die Photosyntheseaktivität höher ist als ihre Zellatmung
Zellatmung betreiben Wurzeln im Dunkeln mit Hilfe von Sauerstoff. Eine Pflanze wächst, wenn sie Zellteilung [3] betreibt und die einzelnen Organe der Pflanze wie Blätter und Spross sich entwickeln. Dies ist wichtig, um genügend Photosyntheseorgane (Blätter) auszubilden, die einerseits den nötigen Transpirationssog aufbringen, um Wasser über die Wurzeln aufzunehmen, andererseits aber vor allem für die Umwandlung von Sonnenlicht und Wasser in Glucose, Sauerstoff und ganz wichtig ATP (chemisch gebundene Energie, Molekül). Proportional dazu wachsen dann auch die Wurzeln. Wurzeln bilden so von den Blättern abhängig immer größere Oberflächen für die Wasser- und Nährstoffaufnahme (Wurzeln), während durch die verbesserte Nährstoffversorgung wiederum die Blätter ihre Biomasse und damit Photosynthese-Aktivität erweitern können. Der wichtige Zusammenhang an der Stelle ist: Je mehr photosynthetisch aktive Organe eine Pflanze aufweist, desto mehr Nährstoffe können auch innerhalb der Photosynthese in chemisch gebundene und für die Pflanze nutzbare Energie umgewandelt werden. Wurzeln und Blätter schwingen sich in ihrem Wachstum aufeinander ein und bedingen sich gegenseitig in ihrer Entwicklung, wobei es vielmehr eine Kooperation denn Wettbewerb ist.
Wie sich der Bedarf an Stickstoff, Phosphor und Kalium über den Lebenszyklus einer Pflanze ändert
Möglicherweise haben Sie festgestellt, dass die meisten kommerziellen Pflanzendünger höhere Mengen an Stickstoff in den vegetativen Formeln und mehr Phosphor für blühende Mischungen enthalten ("N-P-K" - das N steht für Stickstoff und das P für Phosphor. K ist Kalium).
Stickstoff
Die Priorisierung des Energieverbrauchs in den frühen Stadien eines Pflanzenlebens liegt eindeutig auf der Produktion von DNA, Chromosomen, Zellkernen - also der Grundstruktur einer Pflanze, bei der bspw. Aminosäuren eine große Rolle spielen. Dabei werden viele Aminosäuren benötigt, um die auf der DNA gespeicherten Informationen in echte Pflanzenstrukturen zu übersetzen. Für die Photosynthese müssen außerdem Chloroplasten in Blattstrukturen aufgebaut werden. Stickstoff spielt eine große Rolle bei der Synthese von Chlorophyll und Aminosäuren sowie beim Aufbau von Zellwänden. Aminosäuren benötigen beispielsweise nur Stickstoff von all den Nährstoffen, die in einer Düngerflasche enthalten sind. Super vereinfacht gesagt spielt Stickstoff also eine große Rolle beim Aufbau des Grundgerüsts einer Pflanze, die später mit anderen Molekülen gefüllt wird. [7]
Phosphor
Später während der Blütephase wird in der Pflanze mehr Phosphor benötigt. In diesem Stadium ist bereits viel beweglicher Stickstoff in den Blättern gespeichert, um das Wachstum neuer Zellen zu unterstützen, das in den Blütestadien auftritt, wenn viele neue Zellen für dicht gestapelte Knospen und Strukturelemente wie Trichome und komplexe Flavonoide wie Terpene aufgebaut werden. Zusätzlich benötigen die Pflanzen jetzt viel Energie, um komplexe Moleküle aktiv durch die Pflanzenzellen zu transportieren. Dazu benötigt die Pflanze in kurzer Zeit viel Energie in Form von ATP, welches Phosphor zum Aufbau benötigt - Phosphor ist das einzige Mineral aus einer Düngerflasche, das Pflanzen zur Herstellung von ATP benötigen. Bei der Zellatmung wird übrigens viel mehr ATP aufgebaut als bei der Photosynthese. Pflanzen müssen also viele Blätter bilden, um zuerst Glukose zu produzieren, die dann zu den Wurzeln transportiert wird, wo Glukose in reichliche Mengen ATP umgewandelt werden kann. Damit möchte ich nur einen weiteren Grund aufzeigen, warum Pflanzen in späteren Stadien mehr Phosphor benötigen. Denn gerade dann sind die Grundvoraussetzungen für die Synthese riesiger Mengen an ATP (-> Glukose) erfüllt.
Da die Zellreplikationsraten während der Blütephase exponentiell ansteigen, muss in diesem Stadium auch mehr DNA synthetisiert werden. Auch hierfür wird von allen Mineralien, die in einer Düngerflasche enthalten sind, nur Phosphor benötigt. [8]
Kalium
Kalium (K) wird in allen Lebensphasen einer Pflanze gleichermaßen benötigt, da dieser Makronährstoff in erster Linie für Regulationsmechanismen der Pflanze, für Stoffwechselprozesse und Stützfunktionen verantwortlich ist. Ein bekannter pflanzlicher Prozess, der durch Kalium gesteuert wird, ist die Transpiration durch Öffnen und Schließen der Spaltöffnungen an der Unterseite aller Blätter. [9]
Ich hoffe, dieser etwas umfassendere Exkurs in die Welt einzelner Nährstoffe hat die Rolle unterschiedlicher Verhältnisse von Düngemittelkomponenten in verschiedenen Stadien eines Pflanzenlebens in diesem Kontext ausreichend erklärt.
Je mehr Photosyntheseorgane zur Verfügung stehen, desto mehr ATP kann im Laufe der Zeit für verschiedene Prozesse verwendet werden, desto mehr Nährstoffe können prozentual in der Pflanze umgewandelt, bewegt und gespeichert werden. Es ist wie beim Bauen einer Stadt: Zuerst wird eine Infrastruktur benötigt, die mit viel Beton gebaut wird (Stickstoff) und dann werden viele Güter des täglichen Bedarfs (Phosphor) benötigt. Sowohl im Bau- als auch im Betriebszustand einer Stadt werden Menschen benötigt, die alles betreiben (Kalium). Hoffe, dieser Vergleich funktioniert :D.
Also, warum die ganze Wissenschaft um den EC-Wert?
Ich möchte mit den Details aufzeigen, dass der EC-Wert allein noch nicht sehr aussagekräftig ist. Am wichtigsten ist der Gradient zwischen Salzkonzentration in der Pflanze und der Salzkonzentration im Medium, der durch die Messung von Eingangs-EC und Abfluss-EC analysiert werden kann. Mit Geräten wie dem Bluelab Pulsemeter können Sie sogar die EC-Werte des Mediums messen, indem Sie Mess-Sonden in das Medium stecken.
Für weniger technisch versierte kann jedoch auch gesagt werden, dass die Tabelle am Anfang des Artikels als solide Orientierungshilfe dienen kann, wenn Sie nicht die Möglichkeit haben, alles zu messen. Es ist leicht zu erkennen, dass der EC-Wert der Pflanze, und analog auch der Zielwert der Nährlösung, langsam aber stetig im Laufe eines Pflanzenlebens ansteigt. Es ist nur wichtig, keine großen Sprünge von niedrigen zu hohen EC-Werten zu machen, da dies einer Pflanze stark schaden kann. Aber bei einer gleichmäßigen Steigerung können manche Gärtner sogar auf EC-Werte von 5 und höher kommen und trotzdem gesunde Pflanzen haben. Für solche Ergebnisse sollten alle Parameter während des Anbaus jedoch in jedem Detail optimiert sein.
Mit diesem Wissen können wir nun auch erklären, warum der EC-Wert der Lösung zur Blütezeit höher sein sollte, als im Jugendstadium der Pflanzen. Cannabispflanzen benötigen während der Blüte mehr Nährstoffe, die sie über weitere Transportprozesse von der Wurzel zu den Blüten transportieren, um sie schön und üppig zu formen. Sie werden auch für die Nährstoffspeicherung, biochemische Prozesse und die Verdichtung benötigt. Es sei jedoch noch dazugesagt, dass in den letzten 3-4 Wochen eines Grows die EC-Werte wieder sinken sollten, da die Pflanzen während der Reifung nicht mehr viel Struktur aufbaut.
Junge Pflanzen hingegen, die hauptsächlich Photosynthese betreiben, konzentrieren sich auf den Struktur-Aufbau und sind aufgrund ihrer Unterpriorisierung der Fortpflanzung noch nicht wirklich daran interessiert, komplexere Stoffwechselprozesse für dicke Blüten durchzuführen und sind auch physiologisch durch kleine Wurzeln und wenig Blattflöhe eingeschränkt. So können sie mit niedrigeren EC-Werten perfekt wachsen.
Die Umkehrosmoseanlage
Wie ich bereits zu Beginn des Artikels erwähnt habe, sagt der EC-Wert einer Lösung an sich nichts über die Anzahl oder den Anteil der relevanten Nährsalze in der Nährlösung aus. Leitungswasser enthält beispielsweise gelöste Natrium- und Chlorid-Ionen, die sowohl in der Nährlösung als auch nach Aufnahme in die Wurzel den EC-Wert beeinflussen, aber in der Pflanze keine Funktion erfüllen und sogar Schaden anrichten.
Zum Beispiel führt ein hoher Anteil an Natrium Chlorid dazu, dass insgesamt weniger der verwendbaren Nährstoffe zugunsten von Natrium und Chlorid absorbiert werden kann. Ein hoher EC-Wert in der Pflanze durch unbrauchbare Salze führt zu Wassermangel und damit zu Symptomen wie weichen, welken Blättern, Wachstumshemmung etc.
Um alle ungewollten Salze aus dem Leitungswasser zu entfernen und diese relativ saubere Lösung mit den gewünschten Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kalium in einem geschlossenen System anzureichern, sollte das Wasser für die Basis einer Nährlösung zuerst durch eine Umkehrosmoseanlage geleitet werden. Es ist besser, die gewünschten EC-Werte gezielt mit Nährstoffen zu erreichen, als mit Substanzen, die unserem Projekt keinen Nutzen bringen und sogar schaden.
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrische_Leitfähigkeit
[2] http://www.hortipendium.de/Salzgehalt
[3] https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/osmose/48395
[4] https://www.pflanzenforschung.de/de/themen/lexikon/naehrstoff-wasseraufnahme-und-transport-347
[5] https://link.springer.com/article/10.1007/BF00010968
[6] http://nawi.naturundbildung.at/wp/?page_id=3128
[8] https://ag.umass.edu/cafe/fact-sheets/fertilizing-flower-gardens-avoid-too-much-phosphorus
[9] https://extension.umn.edu/phosphorus-and-potassium/potassium-crop-production
Gewächshaus Rolltische: Die perfekte Tischbreite für den Cannabis-Anbau
Heute möchte ich über ein Thema schreiben, über das ich in der letzten Zeit sehr viel nachgedacht habe: Die beste Größe für Rolltische.
Rolltische mögen für Sie ein triviales Thema darstellen. Die Entscheidung über die Breite der Rolltische ist jedoch eine wichtige Überlegung bei der Planung einer Cannabisanbau-Anlage in Innenräumen oder im Gewächshaus. Die Größe der Rolltische in Ihrer Einrichtung hat einen großen Einfluss darauf, wie effizient Ihre Anbaufläche genutzt wird und wie leicht Gärtner die Cannabis-Pflanzen zur Entlaubung oder anderen Pflegeaufgaben erreichen können. All dies trägt zu den Produktionskosten Ihrer Cannabisprodukte bei und sollte von Beginn an gut durchdacht sein.
Technische Aspekte von Rolltischen, die die Größe von Rolltischen bestimmen
Kürzlich hatte ich ein Gespräch mit Greenfox, einem führenden Gartenbauunternehmen in der Schweiz, das in vielen CBD- und medizinischen Cannabis-Einrichtungen Rollbänke installiert. Greenfox verfügt über viel Erfahrung mit technischen Lösungen im Bereich Gewächshaus- und Innenanbau und über umfassende Kenntnisse in Bezug auf technische Aspekte von Rolltischen.
Als ich meine erste Indoor-Anbaufläche entwarf, war ich daran interessiert, Rolltische zu bekommen, die nicht breiter als 1,20 m sind. Als ich mich jedoch an Greenfox wandte, um ein Angebot zu erhalten, erhielt ich ein schnelles Feedback: Sie würden breitere Rolltische empfehlen, da die Anbaufläche und die Beleuchtung besser genutzt werden. Ich meine, ich liebe Effizienz, aber damals habe ich mehr über die ergonomischen Aspekte der praktischen Arbeit nachgedacht. Ich dachte, mit 1,2 m breiten Tischen müssen die Arbeiter nur Pflanzen erreichen, die 60 Zentimeter tief auf dem Tisch stehen. Selbst sehr kleine Menschen mit kurzen Armen können die Pflanzen somit bequem erreichen.
Ergonomische Anforderungen im Vergleich zu technischen Anforderungen an Rolltische
Leider bilden nicht nur ergonomische Aspekte die Anforderungen an Rolltische, sondern auch die Schwerkraft und die strukturelle Stabilität. So stellte sich heraus, dass Rollbänke mit einer Breite von 1,20 m auf jeder Seite nur um 12,5 cm bewegt werden können. Das heißt, wenn wir zwei Rollbänke nebeneinander haben und beide so bewegen, dass wir einen Gang zwischen beiden bekommen, bekommen wir nur 25 cm Gangbreite. Dies ist viel zu wenig, als dass die Arbeiter durch diese beiden Rollbänke gehen können, um Entlaubungen oder andere Arbeiten zur Pflanzenpflege durchzuführen.
Aus Statik-Gründen ist es mit herkömmlichen Rolltischen nicht möglich, sie noch weiter zur Seite zu bewegen. Denn dann kann der Tisch entweder über die Kante kippen und herunterfallen oder die strukturelle Stabilität würde darunter leiden. Um eine Gangbreite von ca. 75 cm zu erhalten, was ein empfohlener Arbeitsabstand zwischen zwei Rolltischen ist, benötigen wir zwischen zwei 1,2m breiten Rolltischen also 50 cm "toten Raum".
In diesen 50cm können Sie keine Pflanzen platzieren, um Ihre Miete oder Lichtenergie effizient zu nutzen.
Glücklicherweise kann diese Problem mit breiteren Rolltischen zumindest teilweise gelöst werden. Mit 2m breiten Tischen können Sie jeden Tisch um 35 cm pro Seite bewegen - dies macht 70 cm große Gänge aus, ohne dass zwischen den Rolltischen ein nicht genutzter Raum entsteht. Bei 2m breiten Tischen ist es jedoch besonders für kleine Menschen sehr schwierig, die Pflanzen in der Mitte jedes Tisches zu erreichen. Man muss seine Arme 1 Meter ausstrecken, um die Pflanzen in der Mitte des Tisches zu erreichen. Ich würde also über einen Kompromiss zwischen 1,2 m und 2 m breiten Tischen nachdenken.
Ich kam zum Entschluss, dass 1,6m breite Tische wohl oft der beste Kompromiss für den Cannabis-Anbau darstellt.
2 m sind nach wie vor die beste Wahl für Zierblumen oder Gewächshäuser für niedrig wachsende Kräuter. In diesen Fällen müssen die Arbeiter jedoch auch nicht in eine dichte "Hecke" aus hohen, buschigen Pflanzen greifen, sondern können alle Pflanzen von oben erreichen, da Blumen und Kräuter oft viel niedriger sind als Cannabispflanzen.
Zur Verdeutlichung der eben besprochenen Annahmen habe ich ein paar CAD-Zeichnungen erstellt, um die Problematik mit der Verrollbreite und dem nicht genutzten Gang visuell darzustellen.
Oben: 1,6 m breite Rolltische
Unten: 1,2 m breite Rolltische
Oben: 1,6 m breite Rolltische
Unten: 1,2 m breite Rolltische
Es ist leicht zu erkennen, dass Sie mit den 1,6 m breiten Rolltischen Ihre wertvolle Anbaufläche viel besser nutzen als mit 1,2 breiten Rollbänken. Ich habe eine um 16% bessere Flächennutzung mit 1,6 m breiten Rollbänken berechnet. Insbesondere beim Anbau in Innenräumen macht dies einen großen Unterschied, da die Grundfläche viel teurer ist als im Freien oder in Gewächshäusern. Denken Sie nur an alle Lichter.
Feste Wegbreite für bessere Belüftung
Wenn wir zwischen den Rolltischen 75 cm breite Gänge anstreben, wenn wir sie in die äußersten Positionen rollen, haben wir immer noch diese 25 Zentimeter Totraum zwischen den 1,6 m breiten Rollbänken. Was auf den ersten Blick als stark ineffizient erscheint, erweist sich in großen jedoch Anbauflächen als großer Vorteil. Denn all diese Lücken im Anbau sorgen für eine homogene Belüftung und für ein besseres Mikroklima im Cannabis-Wald. Außerdem werden alle Seitenzweige der Pflanzen, die an den Seiten jedes Tisches positioniert sind, zu den oben montierten Lichtquellen freigelegt, sodass wir zum Zeitpunkt der Ernte mehr Blüten von höherer Qualität ernten können.
Ein weiterer Vorteil der festen Wegbreite für die 1,6 m breiten Rolltische: Sie müssen nicht alle Rollbänke in Ihrem Raum zur Seite schieben, um irgendwo in der Mitte des Raumes einen Gang zu bekommen. Dafür haben wir diese fixe Wegbreite von 25 cm, was genau der Verroll-Strecke zu jeder Seite der 1,6m-Rollbänke entspricht.
Um das Rolltisch-Thema abzurunden:
Am Ende können Sie frei entscheiden, welche Tischbreite am besten zu Ihrem eigenen Anbau-Projekt passt. Jetzt konnten Sie zumindest einige Gedanken nachvollziehen, die bei der Planung und Gestaltung eines Cannabis Anbau-Vorhabens berücksichtigt werden können. Am Ende obliegt es ganz Ihnen, ob Sie größere Toträume, breitere Tische oder schmale Gangbreiten verwenden möchten.
Zögern Sie nicht, sich an info@research-gardens.com zu wenden, wenn Sie Hilfe oder Beratung für Ihr Cannabis Anbauprojekt benötigen. Unser Team von erfahrenen Gartenbauingenieuren hilft Ihnen gern weiter!
Fotostrecke: Kalifornische Cannabis-Farm in riesiger Dimension
Ein Highlight im Leben eines jeden Cannabis Affiniatos sollte definitiv der Besuch einer Cannabis-Farm darstellen. Egal, ob man zu Hause selbst anbaut oder sich eher der Konsumenten-Fraktion zurechnet: Taucht man einmal in solch ein grünes Reich ein, wird man sich in beiden Fällen wie im siebten Himmel fühlen. Während der reine Konsument sich schon allein ob der vielen Pflanzen glücklich wie im deutschen Mischwald fühlen wird, kann der Heimgärtner von Welt auf eingesetzte Technologien, Nährstoffe und Gewächshaus-Management abnerden.
Manch einer wird vielleicht sogar enttäuscht sein über zu rudimentären Technik-Einsatz. Beispielsweise wird man auf der durchschnittlichen Cannabis-Farm in Kalifornien Lampen vermissen – dafür gibt es dort schließlich die Sonne. Doch Bilder sagen an der Stelle wohl mehr als Tausend Worte – deshalb viel Spaß mit unserer nicht enden wollenden Fotostrecke von Paul’s Farm, der Cannafornia Farm bei Salinas in Mittelkalifornien.
Lass uns mit einem Überblick der Cannabis-Farm beginnen
Am Anfang des etwa dreimonatigen Schaffungsprozesses edler Blüten stehen unzählige Stecklinge noch unzähligerer Strains und Sorten.
Meterlang ziehen sich Regale voller Stecklingswächshäuser durch das Dach des klischee-entsprungenen Farmhauses. Hier wachsen unter leichter Beleuchtung unschätzbare Werte zu etwa zehn Zentimeter hohen „Clones“ heran, wie die Amerikaner ihre Stecklinge treffend bezeichnen.
Hat sich der Gärtner auf eine Sorte festgelegt, geht es weiter im Veggie-Gewächshaus der Weed-Farm.
Hier wachsen die Stecklinge langsam aber sicher zu wurzelreicheren, Seitentriebe ausbildenden Pflanzen heran. Unter Zugabe von optimalerweise 18 Stunden Licht pro Tageszyklus bilden die juvenilen Pflanzen beabsichtigterweise noch keine Blüten aus und können ihre gesamte Energie für Triebe, Blätter und Höhenwachstum einsetzen. In Kalifornien wachsen die Kleinen natürlich mit viel Sonnenlicht, besonders im Winter muss jedoch mit Kunstlicht ausgeholfen werden, um die 18 Lichtstunden zu erreichen. Würde man dies nicht sicherstellen, bilden die Pflanzen schon viel eher Blüten aus und weniger Seitentriebe. Der Ertrag ist jedoch um einiges höher, wenn man der Pflanze unter 18 täglichen Sonnenstunden zunächst ein adäquates Höhen- und Seitenwachstum spendiert – schließlich bekommen wir so exponentiell mehr Blattachseln, in denen sich später bei Umstellung auf den Blütezyklus saftige Blüten niederlassen werden. Aber erstmal Vorhang auf für die „Veggie-Phase“, wie die Wachstumsphase nicht nur auf amerikanischen Farmen umgangssprachlich genannt wird.
Jetzt kommen wir endlich zum Blüte-Haus der Cannabis-Farm!
Nach etwa einem Monat kommen die Cannabis-Pflanzen vom Wachstumshaus ins Blütehaus. Doch warum können die Pflanzen nicht einfach in ihrem Wachstums-Haus zu Ende wachsen? Das liegt daran, dass der Zyklus einer Pflanze in diesen riesigen Maßstäben unter Einbezug von Personalkosten, Grundstückskosten und Ertrag am wirtschaftlichsten gehalten wird, wenn die Wachstumsphase ca. einen Monat beträgt und die Blütephase ca. 2 Monate. Man muss zum Beispiel bedenken, dass die Pflanze in der Blütephase ihre Höhe verdoppelt. Das führt im Endeffekt dazu, dass mindestens doppelt so viel Fläche für die Blütephase wie für die Wachstumsphase benötigt wird. Pflanzen im Wachstum nehmen schließlich zu Beginn ihres Wuchses deutlich weniger Grundfläche ein als in der Blüte. Das gleicht sich jedoch dadurch aus, dass die ein oder andere Pflanze männlich ist und gar nicht erst ins Blütehaus transportiert wird.
Budporn.
Und wie geht es nach der Ernte weiter mit den Pflanzen?
Nach der Ernte werden die Pflanzen zunächst ziemlich grob zerkleinert, also nur von den Sonnensegeln befreit, und in voller Länge zum Trocknen aufgehangen. Das geschieht ganz umstandslos mittels Kleiderbügeln. Nach einer gewissen Zeit im durchlüfteten Raum auf den Kleiderbügeln und dem ein oder anderen Zwischenschritt landen die Pflanzen dann bei den TrimmerInnen, welche die Blüten genau so zerkleinern, wie wir es am liebsten haben. Anschließend wird noch eine knallgrüne Plastikschachtel etikettiert und der Weg zum Distributor kann beginnen.
So. Und jetzt die wichtigste Frage: Wie schmeckt das Weed von der Cannafornia Farm?
Wir bekamen zwei Packungen Raspberry Cookies als Gastgeschenk. Eine Sorte mit seichten 10% THC, leckerem Himbeergeschmack und angenehmen Sativa-High. Nichts besonderes im Vergleich, aber auch nicht die schlechtesten Blüten unserer Reise. Man schmeckt heraus, dass mit mineralischem Dünger ernährt wurde. Jedoch nur leicht, denn auch bei Cannafornia Farms werden die Pflanzen vor der Ernte noch einmal ein paar Tage nur mit Wasser gespült. Trotzdem, organisch/Bio ist hier nicht gearbeitet worden. Ansonsten dominieren tatsächlich Himbeer- und Keksnoten, wobei ich persönlich als erklärter Cake-Sorten-Fan sofort zufrieden mit Geruch und Geschmack war. Mein spanisches Bio-Weed spielt trotzdem in einer anderen Liga. Was Cannafornia Farms jedoch kann: Die richtige Größe der Blüten. Schön klein, hier zahlt man nicht für Stengel. Schön kompakt, perfekt für einen Blunt und ohne Grinder.
Zu diesem Zeitpunkt haben wir leider bereits das Ende unserer kleinen Exkursion zur großen Cannabisfarm erreicht. Bitte beachten Sie, dass nicht alle Fotos Lorenz Minks gehören und eine Verwendung durch Dritte nicht gestattet ist.
Is it already too late to enter the CBD and cannabis market in 2021?
As an entrepreneur and consultant in the cannabis industry, this question often comes to my mind: Have we already missed the right time to enter the cannabis market with new companies? Is the CBD and medical cannabis market possibly already saturated? Today I wanna follow some economic thoughts about the development of the cannabis market from the beginning to the current state and wanna share some balanced evaluations to the main question of this article: Is it already too late to enter the CBD and Cannabis market in 2021 - And if not, from which directions is it recommended to dive into the market as an entrepreneur?
In professional and business circles with points of contact with cannabis, it is difficult to escape the competitive struggles and mergers of the world's largest cannabis companies. The world's largest stock companies have grown steeply for some time, more precisely until the end of 2018. But share prices have been tumbling since then. The 2018 legalization in Canada couldn't catch up with high expectations from investors worldwide. The fourth largest cannabis company by sales, Tilray, has even been in a permanent decline since then - despite innovative ready-to-use medicinal products for pharmacies and patients. It seems like a smart move, that Tilray announced some days ago to merge with Aphria - together they form the biggest cannabis company of the world measured by revenue.
Even broad diversified companies such as Canopy Growth, which are active in all imaginable market segments, were unable to match the highs of 2018. To illustrate how broadly Canopy Growth is positioned, and how little this broad positioning has pushed the share price, I listed a few of their companies with a brief description:
- Tweed: THC-containing cannabis flowers and soft drinks and vape carts
- Martha Stewart: THC gummies and softgels
- BioSteel: Nutritional supplements and beverages for athletes
- Houseplant: "Premium" cannabis flowers and pre-rolled joints
- Tokyo Smoke: Specialty cannabis stores in Canada
- DNA Genetics: A seed bank
- plus many more CBD and THC brands in all kinds of variations
One factor really stands out in my two initial examples: They are both Canadian companies! And it's not only them, 8 of the world's nine largest cannabis companies are based in Canada - the first G7 nation, that approved cannabis for medical and recreational use in 2018. Canadas step also includes legal money processing through the official banks, which is still not possible in the USA - a big push for Canadian cannabis companies.
But the world with more than 7.7 billion people does not only consist of Canada, a country of 37.59 million people. Canada, the second largest country in the world in terms of area, is inhabited by just under 0.4% of all people on earth. But, as a G7 country, Canada has a huge gross domestic product (GDP in relation to its population).
- GDP Canada 2020: 1,64 Trillion US-Dollar.
- GDP worldwide 2020: 83,8 Trillion US-Dollar.
Canada generates around 2% of global GDP with 0.4% of the world's population: These figures speak for a strong economic power. To open up opportunities for new cannabis markets, we could of course now simply look at which countries have high GDPs. But just because a country has a strong overall economic output does not mean that a cannabis market can also establish itself locally. The base condition for establishing new cannabis markets is of course first of all local legislation, but also international framework agreements. But:
Purchasing power as an indicator of growth and target markets for the cannabis industry
In my opinion, however, to assess new CBD markets it's way more important to look at a country's purchasing power instead of just the current legal status. Because cannabis legislation can change much faster than the economic upswing of a country, when we take a look on the development of both economy and legalization events over the last few years. One big step for example was the reclassification of Cannabis by the UN in the end of 2020, when the therapeutic use of Cannabis got finally recognized.
So we can expect a general growth of the cannabis industry for the future, as it's likely that more and more countries will legalize the use of CBD or medical cannabis use over the next decades. And when this all happens, we really should be prepared and have a basic understanding of which countries have the best starting positions for a successful cannabis industry. Of course I cannot say this guaranteed, but I set up the brave thesis that countries with bigger purchasing power are more likely to become attractive markets for cannabis products.
I write from Germany and Switzerland and took a look at the purchasing power of different countries in relation to Germany. I sourced the data from Länderdaten.info: This page explains very well for all interested readers, what purchasing power actually is:
Cost of living and purchasing power in relation to income
We have set the cost of living in Germany from 2019 and 2020 as a basis with an index of 100 and then adjusted the other countries relative to Germany. With an index of 80, the usual costs of daily needs are 20% lower than in Germany.
The monthly income (please do not confuse it with a wage or salary) is calculated from the gross national income per inhabitant.
The calculated purchasing power index is again based on a value of 100 for Germany. If it is higher, you can afford more based on the cost of living in relation to income. If it is lower, the population is also less prosperous.
Using the example of Switzerland in relation to Germany:
With a cost of living index of 153, all goods are on average around 53 percent more expensive than in Germany. However, at 6364 euros, the income in Switzerland is also 76 percent higher than in Germany, which means that the average citizen can again afford more. If you now calculate the 53% higher costs against the 76% higher income, a Swiss can still afford about 15 percent more than a German. So the purchasing power of Switzerland is 15% higher than the purchasing power of Germany.
We see, that Canada is in 21st place. Canada has a purchasing power index of 112.6% in relation to Germany, so Canadians can afford more products of the “good life” after deducting all fixed costs. By products of "good life" I mean, for example, expensive cosmetic and lifestyle products, such as CBD oils or cannabis flowers. Both are quite elaborately produced products with a long value chain and therefore automatically more expensive than staple food or toilet paper. In addition, cannabis products have not yet been classified as essential for survival, which is why cannabis products have to be paid for with money that is left in the consumer's wallet after all basic needs have been met.
Industrial nations as strong target markets for cannabis products
What is striking when looking at the purchasing power ranking: Many of the countries shown with higher purchasing power than Germany are among the economically strong industrial nations. We see many European countries, the USA, Japan and Australia: All of these countries have dominated the economic markets of our world for the past 70 years. In developing countries such as China and India, on the other hand, there is currently rapid economic growth, but purchasing power remains far behind at 71% and 35% compared to Germany. This means that the residents of these countries tend to have less money left over for the regular consumption of CBD and cannabis products - even if the cannabis products were allowed in these 1.5 Billion citizens countries.
But let's take a look at the countries with higher purchasing power: In countries such as the USA and Israel, the business with medical cannabis and CBD is already booming, and there, like in Switzerland, the market is more likely to be saturated at the moment. In general, entering the market seems unattractive. But countries like Switzerland show that new markets are constantly forming and opening up around the world. “Little” Switzerland with only 8 million inhabitants has developed into the most important CBD producer in Europe within four years and now supplies almost all European CBD markets with high quality CBD flowers and oils: Despite the higher permitted concentration of active ingredients and dizzyingly high levels of minimum wages!
And there are not only chances in expanding existing markets with exports, but also a still increasing demand for cannabis products in already existing markets.
Lately I read about the 36.6 % stakes of Constellation Brands in Canopy Growth. Constellation Brands also owns the beer brand "Corona". Now as international respected Institutions like the United Nations recognize the medical benefits of cannabis, and companies like Canopy Growth want to distribute THC beer, that makes similar effects to a bottle of normal beer, it's likely that over the time the market share of cannabis beer in relation to alcohol sales will increase. Fingers crossed, but it's known that many people worldwide drink beer instead of cannabis, because with drinking beer they cannot loose their drivers license that easy or get into other kinds of legal trouble. But that doesn't mean, that they wouldn't switch to an alternative, that has less longterm side effects and gets more and more legal around the globe. I think it will be special products like cannabis beverages or cosmetics, that will be accepted from the mass of the potential consumers. According to Wikipedia, 1 Billion people worldwide smoke and 2 Billion people drink alcohol - so it's more common to drink than to smoke. But back to our established cannabis markets, that expand their markets by exporting their goods and knowledge regarding smokeable and vapeable cannabis flowers.
The Canadian cannabis companies already have large market shares worldwide
Meanwhile, other European countries with a higher purchasing power than Germany were targeted at an early stage by the stumbling Canadian companies; investments in Denmark, for example, were placed by the fifth largest cannabis company in the world - Aurora from Canada. While Aurora's share price stumbled due to the oversaturation of the Canadian medical cannabis market and exports to medical cannabis markets abroad developed slower than expected, many experiments were initiated straight on locations abroad. In Denmark, for example, a “Sky Class” greenhouse of almost 10,000m2 was built to supply the Central European medical cannabis market. Aurora's strategy of gaining an early mover advantage in countries with emerging markets for medical cannabis was particularly pushed in Europe. Aurora acquired medical cannabis production companies in Portugal and founded medical cannabis distribution companies in Poland, Germany, Great Britain and Italy, among others.
In Italy, the second largest medical cannabis market in Europe emerges
In Europe, the medical cannabis market is growing these days. Investor groups and Entrepreneurs from the pharmaceutical industry compete with established medical cannabis companies such as Aurora or Aphria for the few slots for growing and selling medical cannabis. The established companies are often awarded the contracts, because they can best convince the European authorities that they can comply with European GMP and GACP requirements with established concepts. European start-ups usually do not have the opportunity to present their best practices and existing greenhouses (like I visited in 2018 in California, here's the photo story), because most of them simply don't have established these structures for now.
In addition, foreign production companies are pushing prices for medical cannabis down enormously: According to marketrealist, Aurora has guaranteed a sales price of € 1.73 per gram for the guaranteed delivery quantity of at least 400kg per year for the Italian market. These prices are only possible when running huge, sophisticated and process optimized cannabis production facilities. To do this, land prices, rents, labor costs and electricity tariffs at the place of cultivation must be very low and subsidies high - a advantage for companies like Aurora, which do not always grow medical cannabis in the target markets but import it from other countries. Local farmers and nurseries cannot keep up with such prices in initial stages. Added to this, in the medical sector only CBD and THC active ingredient contents has to be constant by law and, for example, terpene values don't have to be constant yet: This means that medical cannabis can be produced at even lower prices and still fully meets the official requirements for quality - even if the patient at the end of the value chain sees it very different, because the medical cannabis don't catch up with their expectations of a high quality medical product.
Germany currently has allowed three medical cannabis producers to produce in Germany
Market observations of medical cannabis worldwide suggests, that this market is tightly controlled by the major Canadian companies at the moment. The demand for medical cannabis is also still starting to increase and at the moment the demand is still not that big. So in the medical sector there's no space for many competing production companies at the moment.
In Germany, for example, three medical cannabis production companies have so far won the sought-after medical cannabis production contracts: two of them Aphria and Aurora. The third company for the production of medical cannabis is Demecan, which for once comes from Germany. The only downer: Demecan is only allowed, to produce and sell about half as much medical cannabis per year from the German BfArM as its two competitors from Canada are allowed each.
And even if it sounds unfair, that out of over 180 applicants, just three got a contract, it matches the current market realities. According to prohibitionpartners.com, Germany imported only 9,249kg of medical cannabis in 2020. In comparison to 2018-2019, the growth rate for the demand of medical cannabis even decreased by 63% in the 2019-2020 period.
The focus should be on the patient and consumer - market niche high quality medical cannabis?
However, for entrepreneurs and investors there is some light at the end of the tunnel: The feedback from German cannabis patients shows that the quality of medical cannabis does not yet meet their expectations. This opens opportunities for new medical cannabis producers. Let's check out, why there are some niches opening. First of all, let's hear the patients. The Vice writes in this article:
Germany's handling of medical cannabis is above all confusing, say those affected. Medical Cannabis is difficult to obtain and talks with doctors are still burdened with prejudice. The quantities available in Germany are too small, doctors lack expertise and health insurance companies regularly refuse to pay. Those who have to pay for their medical cannabis say it's overpriced and of poor quality. Quite a few therefore continue to try the black market or cultivate their needed medicine illegally themselves.
It is frightening to read that some patients value the unregulated quality of the black market more than the strictly state-controlled medical cannabis from the pharmacy. It becomes clear that the focus on requirements for medical cannabis products vary widely from producers, governmental agencies, wholesalers, pharmacies and patients.
- The production companies want to manufacture at the lowest possible cost.
- The authorities want compliance with all required limits of pesticides and consistent active ingredient concentrations of THC and CBD.
- The wholesalers want to deliver as many varieties as possible to as many pharmacies as possible.
- The pharmacies want the most stable range possible on their shelves.
- And most important: The patient wants a delicious, terpene-rich, consistent product - preferably even different varieties with different terpenes for morning and evening applications.
Cheapest production processes for the established producers of medical cannabis
Companies like Tilray communicate their production process transparently to the outside world. It is noticeable that the Canadians only allow four to eight days of drying time for their medicinal cannabis flowers of the highest quality. Cannaisseurs know, however: 10-14 days of air drying and subsequent hand trimming lead to really tasty cannabis flowers. We don't even want to start with a two to three month curing process - hardly any producer of medical cannabis spends resources on a decent curing process.
In addition, after harvesting and drying, cannabis flowers are often radioactively irradiated with gamma radiation in order to then guarantee to pass all limit value tests for fungi, mold, insects and pathogens. They have implemented processes that make the production of large quantities of medicinal cannabis flowers especially cheap.
All these observations show that although the required quantities of medicinal cannabis flowers can be already covered by overproduction in certain countries through exports worldwide, the quality is still well below the expectations of patients. In the medical cannabis market, there is still room for new companies, especially in the high-quality market niche.
Market niches as a great opportunity for the cannabis market - let's have a look on CBD
Because the CBD market is (still) significantly less regulated than the market for medical cannabis, the discrepancies in the expectations for the quality of CBD products between consumers, producers and wholesalers are, in my opinion, smaller than on the market for medical cannabis. This means that the producers are more likely to place those qualities on the market that are ultimately well acknowledged by consumers. But even in the CBD market, many companies are subject to subjective assessments and are currently still producing for past demand and requirements.
In Switzerland, for example, there is a certain overproduction in lower and middle grades, but very high quality CBD flowers are offered by too few companies. The market for CBD biomass (low, cheap quality) is hardly worthwhile in countries like Switzerland due to the costs of rent, energy and work, when countries like China offer CBD biomass for EUR 3.50 per kilogram. Cosmetics manufacturers who are interested in the pure CBD raw material, of course, prefer to buy the basic substances for their products abroad because of the cost savings. The end consumer, on the other hand, prefers to buy a high end quality plant product, that has been lovingly dried, is based on good genetics and brings the expected effect when smoked. As a small but fine craft cannabis brand, you can definitely establish yourself almost anywhere - you should just keep your expectations of the company's scaling low. Just to give my end consumer assumptions some credibility: I can evaluate the end consumers perspective in such a specific way, because I worked in a Swiss retail store for CBD over the last year from time to time.
Economy of scale vs. market niches
A friend of mine who advises medical cannabis companies in Great Britain once told me a funny anecdote: A customer calculated how much acreage he would need for so and so many millions of profit a year. With his thinking, he would have produced ten times the needs of medicinal cannabis in the UK per year. You can safely imagine what the consultants first piece of advice was.
Anyone who observes the CBD industry will notice one thing: There are hundreds of brands and thousands of products and every company that can assert itself in the market in the long term will sooner or later find its own market niche. Some CBD brands can make a living from working with just one big influencer. Other CBD brands rely on a mix of influencers - without having to activate a single marketing tool. I'll give you an impression on how several German CBD Brands found their really own powerful market niches.
Great realized niches from German CBD brands
The German cosmetics startup J’tanicals from Dusseldorf, for example, successfully placed its three CBD cosmetic products at Europe's largest perfumery retail chain Douglas. Apparently the brand is really serious about its niches, because J’tanicals has also been able to position itself successfully at Aboutyou, Germany's fourth largest online shop for fashion.
Also the consortium around MyWeedo and Hempgroup has found exciting niches: Together with the Süddeutsche Zeitung, which counts over 100 million! unique visits each month, they have published a guide to CBD on the Süddeutsche's website, where their CBD oil is prominently advertised. It should be mentioned at this point that the Süddeutsche Zeitung not only has a high number of visitors, but is also regarded as the leading news and publishing medium in Germany that is perceived very seriously. So the Süddeutsche creates trust, which I find very important for a product as new as CBD. Well played, MyWeedo and Hempgroup.
Tom Hemp's from Berlin, on the other hand, was one of the first CBD companies to launch a pop-up store - in the much-visited East Side Gallery in Berlin, a shopping gallery. In addition, Tom Hemp’s has placed his CBD products at Europe's ninth largest online shop, Zalando - Congratulations!
Even more classic distribution models can be successfully occupied as niches. Nutree, for example, has placed its CBD oil at Rossmann - one of the largest drugstore chains in Europe. And that's just one of many retail chains. As CBD becomes more popular in society, other retail chains will also want to sell CBD products. Just imagine when CBD oils are available in most grocery stores like Lidl, REWE, Kaufland or EDEKA in Germany. Same goes for Wal-Mart, Tesco and other international retail companies.
And now comes the punch line: Aurora and other Canadian public companies have no participation in all of these promising cannabis product placements in powerful market niches.
market niches ≠ Aurora and sons
So you can see very well that there are still numerous options on how to successfully produce and sell CBD and cannabis products without having to fear the stock giants from Canada. While these companies have quickly ripped off the mass market, they are still a long way from the holy grail of quality. These Companies would also need thousands of sales employees to open up to all the possible sales channels - most important for the less regulated CBD market. Just think of "Bunte Blume", a CBD startup that sells its products through the Berlin “Späti” network - small, independent shops that sell drinks, cigarettes and snacks around the clock in the smallest of stores. And since 2020 also CBD flowers! And "Bunte Blüte" holds a large stake on this attractive market niche.
Countries as market niches that offer cannabis business opportunities
But a lot can still be achieved in the cannabis market not only in a vertical orientation, there are also still many possibilities in the horizontal direction. The CBD trend has only just nudged the world markets and billions of people still have no access to a regulated market for cannabis and CBD.
Countries that are dependent on particularly good economic ideas due to their location factors such as size, climatic zone, relief and lack of fossil resources, are able to influence their entire surrounding regions or even entire continents in the near future influence, like Switzerland influenced Europe - although Switzerland is not even a member of the EU! But it's one of the most central located countries in Europe.
Similar to Switzerland, other states with a special status could develop in their regions. These countries include, economy-wise, for example Qatar, Singapore or Japan. Or in Europe Luxembourg - the country is one of the first countries to legalize THC-containing cannabis for recreational purposes in Europe.
So it is definitely worth taking a closer look over the next 10 years to see where international markets are opening up and how you can best establish entrepreneurial roots in these markets. But one is for sure: The Cannabis market is still growing long term and if you didn't start you cannabis company till now, today is the best time to get in.
As a last note, please don't hesitate to reach out to info@research-gardens.com with all your questions, as we have a bunch of qualified consultants for several cannabis related questions and ideas. May it be marketing, production or compliance related - we're here for you to help you getting your company started in a structured, data based way.