Gewächshaus Rolltische: Die perfekte Tischbreite für den Cannabis-Anbau
Heute möchte ich über ein Thema schreiben, über das ich in der letzten Zeit sehr viel nachgedacht habe: Die beste Größe für Rolltische.
Rolltische mögen für Sie ein triviales Thema darstellen. Die Entscheidung über die Breite der Rolltische ist jedoch eine wichtige Überlegung bei der Planung einer Cannabisanbau-Anlage in Innenräumen oder im Gewächshaus. Die Größe der Rolltische in Ihrer Einrichtung hat einen großen Einfluss darauf, wie effizient Ihre Anbaufläche genutzt wird und wie leicht Gärtner die Cannabis-Pflanzen zur Entlaubung oder anderen Pflegeaufgaben erreichen können. All dies trägt zu den Produktionskosten Ihrer Cannabisprodukte bei und sollte von Beginn an gut durchdacht sein.
Technische Aspekte von Rolltischen, die die Größe von Rolltischen bestimmen
Kürzlich hatte ich ein Gespräch mit Greenfox, einem führenden Gartenbauunternehmen in der Schweiz, das in vielen CBD- und medizinischen Cannabis-Einrichtungen Rollbänke installiert. Greenfox verfügt über viel Erfahrung mit technischen Lösungen im Bereich Gewächshaus- und Innenanbau und über umfassende Kenntnisse in Bezug auf technische Aspekte von Rolltischen.
Als ich meine erste Indoor-Anbaufläche entwarf, war ich daran interessiert, Rolltische zu bekommen, die nicht breiter als 1,20 m sind. Als ich mich jedoch an Greenfox wandte, um ein Angebot zu erhalten, erhielt ich ein schnelles Feedback: Sie würden breitere Rolltische empfehlen, da die Anbaufläche und die Beleuchtung besser genutzt werden. Ich meine, ich liebe Effizienz, aber damals habe ich mehr über die ergonomischen Aspekte der praktischen Arbeit nachgedacht. Ich dachte, mit 1,2 m breiten Tischen müssen die Arbeiter nur Pflanzen erreichen, die 60 Zentimeter tief auf dem Tisch stehen. Selbst sehr kleine Menschen mit kurzen Armen können die Pflanzen somit bequem erreichen.
Ergonomische Anforderungen im Vergleich zu technischen Anforderungen an Rolltische
Leider bilden nicht nur ergonomische Aspekte die Anforderungen an Rolltische, sondern auch die Schwerkraft und die strukturelle Stabilität. So stellte sich heraus, dass Rollbänke mit einer Breite von 1,20 m auf jeder Seite nur um 12,5 cm bewegt werden können. Das heißt, wenn wir zwei Rollbänke nebeneinander haben und beide so bewegen, dass wir einen Gang zwischen beiden bekommen, bekommen wir nur 25 cm Gangbreite. Dies ist viel zu wenig, als dass die Arbeiter durch diese beiden Rollbänke gehen können, um Entlaubungen oder andere Arbeiten zur Pflanzenpflege durchzuführen.
Aus Statik-Gründen ist es mit herkömmlichen Rolltischen nicht möglich, sie noch weiter zur Seite zu bewegen. Denn dann kann der Tisch entweder über die Kante kippen und herunterfallen oder die strukturelle Stabilität würde darunter leiden. Um eine Gangbreite von ca. 75 cm zu erhalten, was ein empfohlener Arbeitsabstand zwischen zwei Rolltischen ist, benötigen wir zwischen zwei 1,2m breiten Rolltischen also 50 cm "toten Raum".
In diesen 50cm können Sie keine Pflanzen platzieren, um Ihre Miete oder Lichtenergie effizient zu nutzen.
Glücklicherweise kann diese Problem mit breiteren Rolltischen zumindest teilweise gelöst werden. Mit 2m breiten Tischen können Sie jeden Tisch um 35 cm pro Seite bewegen - dies macht 70 cm große Gänge aus, ohne dass zwischen den Rolltischen ein nicht genutzter Raum entsteht. Bei 2m breiten Tischen ist es jedoch besonders für kleine Menschen sehr schwierig, die Pflanzen in der Mitte jedes Tisches zu erreichen. Man muss seine Arme 1 Meter ausstrecken, um die Pflanzen in der Mitte des Tisches zu erreichen. Ich würde also über einen Kompromiss zwischen 1,2 m und 2 m breiten Tischen nachdenken.
Ich kam zum Entschluss, dass 1,6m breite Tische wohl oft der beste Kompromiss für den Cannabis-Anbau darstellt.
2 m sind nach wie vor die beste Wahl für Zierblumen oder Gewächshäuser für niedrig wachsende Kräuter. In diesen Fällen müssen die Arbeiter jedoch auch nicht in eine dichte "Hecke" aus hohen, buschigen Pflanzen greifen, sondern können alle Pflanzen von oben erreichen, da Blumen und Kräuter oft viel niedriger sind als Cannabispflanzen.
Zur Verdeutlichung der eben besprochenen Annahmen habe ich ein paar CAD-Zeichnungen erstellt, um die Problematik mit der Verrollbreite und dem nicht genutzten Gang visuell darzustellen.
Es ist leicht zu erkennen, dass Sie mit den 1,6 m breiten Rolltischen Ihre wertvolle Anbaufläche viel besser nutzen als mit 1,2 breiten Rollbänken. Ich habe eine um 16% bessere Flächennutzung mit 1,6 m breiten Rollbänken berechnet. Insbesondere beim Anbau in Innenräumen macht dies einen großen Unterschied, da die Grundfläche viel teurer ist als im Freien oder in Gewächshäusern. Denken Sie nur an alle Lichter.
Feste Wegbreite für bessere Belüftung
Wenn wir zwischen den Rolltischen 75 cm breite Gänge anstreben, wenn wir sie in die äußersten Positionen rollen, haben wir immer noch diese 25 Zentimeter Totraum zwischen den 1,6 m breiten Rollbänken. Was auf den ersten Blick als stark ineffizient erscheint, erweist sich in großen jedoch Anbauflächen als großer Vorteil. Denn all diese Lücken im Anbau sorgen für eine homogene Belüftung und für ein besseres Mikroklima im Cannabis-Wald. Außerdem werden alle Seitenzweige der Pflanzen, die an den Seiten jedes Tisches positioniert sind, zu den oben montierten Lichtquellen freigelegt, sodass wir zum Zeitpunkt der Ernte mehr Blüten von höherer Qualität ernten können.
Ein weiterer Vorteil der festen Wegbreite für die 1,6 m breiten Rolltische: Sie müssen nicht alle Rollbänke in Ihrem Raum zur Seite schieben, um irgendwo in der Mitte des Raumes einen Gang zu bekommen. Dafür haben wir diese fixe Wegbreite von 25 cm, was genau der Verroll-Strecke zu jeder Seite der 1,6m-Rollbänke entspricht.
Um das Rolltisch-Thema abzurunden:
Am Ende können Sie frei entscheiden, welche Tischbreite am besten zu Ihrem eigenen Anbau-Projekt passt. Jetzt konnten Sie zumindest einige Gedanken nachvollziehen, die bei der Planung und Gestaltung eines Cannabis Anbau-Vorhabens berücksichtigt werden können. Am Ende obliegt es ganz Ihnen, ob Sie größere Toträume, breitere Tische oder schmale Gangbreiten verwenden möchten.
Zögern Sie nicht, sich an info@research-gardens.com zu wenden, wenn Sie Hilfe oder Beratung für Ihr Cannabis Anbauprojekt benötigen. Unser Team von erfahrenen Gartenbauingenieuren hilft Ihnen gern weiter!
Fotostrecke: Kalifornische Cannabis-Farm in riesiger Dimension
Ein Highlight im Leben eines jeden Cannabis Affiniatos sollte definitiv der Besuch einer Cannabis-Farm darstellen. Egal, ob man zu Hause selbst anbaut oder sich eher der Konsumenten-Fraktion zurechnet: Taucht man einmal in solch ein grünes Reich ein, wird man sich in beiden Fällen wie im siebten Himmel fühlen. Während der reine Konsument sich schon allein ob der vielen Pflanzen glücklich wie im deutschen Mischwald fühlen wird, kann der Heimgärtner von Welt auf eingesetzte Technologien, Nährstoffe und Gewächshaus-Management abnerden.
Manch einer wird vielleicht sogar enttäuscht sein über zu rudimentären Technik-Einsatz. Beispielsweise wird man auf der durchschnittlichen Cannabis-Farm in Kalifornien Lampen vermissen – dafür gibt es dort schließlich die Sonne. Doch Bilder sagen an der Stelle wohl mehr als Tausend Worte – deshalb viel Spaß mit unserer nicht enden wollenden Fotostrecke von Paul’s Farm, der Cannafornia Farm bei Salinas in Mittelkalifornien.
Lass uns mit einem Überblick der Cannabis-Farm beginnen
Am Anfang des etwa dreimonatigen Schaffungsprozesses edler Blüten stehen unzählige Stecklinge noch unzähligerer Strains und Sorten.
Meterlang ziehen sich Regale voller Stecklingswächshäuser durch das Dach des klischee-entsprungenen Farmhauses. Hier wachsen unter leichter Beleuchtung unschätzbare Werte zu etwa zehn Zentimeter hohen „Clones“ heran, wie die Amerikaner ihre Stecklinge treffend bezeichnen.
Hat sich der Gärtner auf eine Sorte festgelegt, geht es weiter im Veggie-Gewächshaus der Weed-Farm.
Hier wachsen die Stecklinge langsam aber sicher zu wurzelreicheren, Seitentriebe ausbildenden Pflanzen heran. Unter Zugabe von optimalerweise 18 Stunden Licht pro Tageszyklus bilden die juvenilen Pflanzen beabsichtigterweise noch keine Blüten aus und können ihre gesamte Energie für Triebe, Blätter und Höhenwachstum einsetzen. In Kalifornien wachsen die Kleinen natürlich mit viel Sonnenlicht, besonders im Winter muss jedoch mit Kunstlicht ausgeholfen werden, um die 18 Lichtstunden zu erreichen. Würde man dies nicht sicherstellen, bilden die Pflanzen schon viel eher Blüten aus und weniger Seitentriebe. Der Ertrag ist jedoch um einiges höher, wenn man der Pflanze unter 18 täglichen Sonnenstunden zunächst ein adäquates Höhen- und Seitenwachstum spendiert – schließlich bekommen wir so exponentiell mehr Blattachseln, in denen sich später bei Umstellung auf den Blütezyklus saftige Blüten niederlassen werden. Aber erstmal Vorhang auf für die „Veggie-Phase“, wie die Wachstumsphase nicht nur auf amerikanischen Farmen umgangssprachlich genannt wird.
Jetzt kommen wir endlich zum Blüte-Haus der Cannabis-Farm!
Nach etwa einem Monat kommen die Cannabis-Pflanzen vom Wachstumshaus ins Blütehaus. Doch warum können die Pflanzen nicht einfach in ihrem Wachstums-Haus zu Ende wachsen? Das liegt daran, dass der Zyklus einer Pflanze in diesen riesigen Maßstäben unter Einbezug von Personalkosten, Grundstückskosten und Ertrag am wirtschaftlichsten gehalten wird, wenn die Wachstumsphase ca. einen Monat beträgt und die Blütephase ca. 2 Monate. Man muss zum Beispiel bedenken, dass die Pflanze in der Blütephase ihre Höhe verdoppelt. Das führt im Endeffekt dazu, dass mindestens doppelt so viel Fläche für die Blütephase wie für die Wachstumsphase benötigt wird. Pflanzen im Wachstum nehmen schließlich zu Beginn ihres Wuchses deutlich weniger Grundfläche ein als in der Blüte. Das gleicht sich jedoch dadurch aus, dass die ein oder andere Pflanze männlich ist und gar nicht erst ins Blütehaus transportiert wird.
Budporn.
Und wie geht es nach der Ernte weiter mit den Pflanzen?
Nach der Ernte werden die Pflanzen zunächst ziemlich grob zerkleinert, also nur von den Sonnensegeln befreit, und in voller Länge zum Trocknen aufgehangen. Das geschieht ganz umstandslos mittels Kleiderbügeln. Nach einer gewissen Zeit im durchlüfteten Raum auf den Kleiderbügeln und dem ein oder anderen Zwischenschritt landen die Pflanzen dann bei den TrimmerInnen, welche die Blüten genau so zerkleinern, wie wir es am liebsten haben. Anschließend wird noch eine knallgrüne Plastikschachtel etikettiert und der Weg zum Distributor kann beginnen.
So. Und jetzt die wichtigste Frage: Wie schmeckt das Weed von der Cannafornia Farm?
Wir bekamen zwei Packungen Raspberry Cookies als Gastgeschenk. Eine Sorte mit seichten 10% THC, leckerem Himbeergeschmack und angenehmen Sativa-High. Nichts besonderes im Vergleich, aber auch nicht die schlechtesten Blüten unserer Reise. Man schmeckt heraus, dass mit mineralischem Dünger ernährt wurde. Jedoch nur leicht, denn auch bei Cannafornia Farms werden die Pflanzen vor der Ernte noch einmal ein paar Tage nur mit Wasser gespült. Trotzdem, organisch/Bio ist hier nicht gearbeitet worden. Ansonsten dominieren tatsächlich Himbeer- und Keksnoten, wobei ich persönlich als erklärter Cake-Sorten-Fan sofort zufrieden mit Geruch und Geschmack war. Mein spanisches Bio-Weed spielt trotzdem in einer anderen Liga. Was Cannafornia Farms jedoch kann: Die richtige Größe der Blüten. Schön klein, hier zahlt man nicht für Stengel. Schön kompakt, perfekt für einen Blunt und ohne Grinder.
Zu diesem Zeitpunkt haben wir leider bereits das Ende unserer kleinen Exkursion zur großen Cannabisfarm erreicht. Bitte beachten Sie, dass nicht alle Fotos Lorenz Minks gehören und eine Verwendung durch Dritte nicht gestattet ist.