Guide: Wie stellt man Wasser-Hasch/Ice-o-lator her?
Das fantastische Titelbild wurde von dem einzig wahren Even Stone geschossen. Folg ihm auf Instagram!
Table of Contents
ToggleWarum Wasser-Hasch?
Wie die Überschrift bereits vermuten lässt, hat diese Methode der Hasch-Herstellung etwas mit Wasser und Eis zu tun. Diese Art der mechanischen Trennung von Trichomen (Harzköpfe) und Pflanze ist laut der meisten Industrieexperten die einfachste Methode. um extrem hochwertiges Wasser-Hasch herzustellen
Zwar sind Dryice-Hasch und Drysift vermeintlich einfacher/simpler herzustellen, da man hier weniger Geräte und Zeit aufwenden muss. Dies ist jedoch bei Betrachtung des großen Ganzen nicht der Fall. Bei Dryice hat man eine extrem schnelle Oxidation des Materials (weniger Terpene/Geruchsstoffe) und eine Verschmutzung des Haschs mit Pflanzenmaterials. Das passiert auf Grund der extrem schnellen Abkühlung durch Trockeneis, welche die Buds/Trim vergleichsweise brüchig macht.
Dann doch lieber Drysift, da braucht man kein Trockeneis! Jein, zwar kann man hier mit wenigen Siftscreens (Nylonsiebe auf einem Rahmen) extrem hochwertiges Hasch herstellen. Jedoch gehört dazu extrem viel Erfahrung (flache Lernkurve), viel Zeit und überragendes Ausgangsmaterial. Wenn man das alles aufwendet, kommt man ungefähr aufs Gleiche raus wie bei Wasser-Hasch, bei dem man viel weniger Aufwand für die gleiche Menge Endprodukt hat.
Deswegen empfehlen Industriegrößen wie Bubbleman (Youtube)Wasser-Hasch für die Herstellung von größeren Mengen an Premium-Harz-Separationen. Hier erhält man die größte Menge an „Fullmelt“ im Vergleich zum Ausgangsmaterial. Was Fullmelt ist und vieles mehr, werden wir uns im folgenden Kapitel nun etwas genauer ansehen, damit ihr relativ einfach Wasser-Hasch wie der gute slite23 (Instagram) aus Barcelona herstellen könnt.
Welche Grundprinzipien stecken hinter der Wasser-Hasch-Herstellung?
Grundlagen Hasch-Terminologie
Zuerst wollen wir uns ein paar essentielle Begriffe fürs Hasch machen anschauen.
- Micron: die verwendeten Siebe, bzw. deren Lochgrößen, werden in Micron (Abkürzung: u/μ) angegeben. Das bezieht sich darauf, wieviele Mikrometer die Sieblöcher im Bag groß sind. Ein menschliches Haar ist z.b 50 Micron dick und alles unter 40 Micron ist mit dem bloßen Auge nicht mehr zu erkennen. Dementsprechend ist es wichtig, einen professionellen Hersteller zu finden, welcher die Bags fachgerecht verpackt um Staubablagerungen und andere Verschmutzungen in den Sieblöchern zu vermeiden. Zudem sollte man, falls die Möglichkeit vorhanden ist, die Bags vorher unter einem Mikroskop anschauen. Hier reicht eine Juwelierlupe oder ein Taschenmikroskop oder auch ein Fadenzähler.
- Terpene: Diese reinen Kohlenwasserstoffe sorgen mitunter für den Entourage-Effekt, welcher von Dr. Ethan Russo in seinem Paper „Taming THC: potential cannabis synergy and phytocannabinoid-terpenoid entourage effects“ (siehe Quelle 1) beschrieben wird. Terpene sollen einen synergetischen Effekt in Kombination mit Cannabinoiden induzieren. Diese Stoffe alleine haben schon einen leicht psychoaktiven Effekt, riecht man z.B an einem puren Limonene-Extrakt, spürt man deutlich wie einen der Geruch erheitert. Sauer macht lustig, ein Zitronensaft alleine kann den Effekt bereits hervorrufen. Einen psychischen Effekt kennt man unter anderem auch von Linalool, welches man im Lavendel findet und was der Grund ist, warum man mit Lavendelkissen besser schlafen kann. Ähnliche Effekte hat es nun beim Gras auch, vorallem in konzentrierter Form. Super Lemon Haze ist dafür bekannt, ein sehr aktives, fröhliches High zu verschaffen. Durch den „Lemon“-Anteil. Wenn man nun einen extrem „gasigen“ Strain wie ChemDawg oder Zkittlez zum Vergleich hernimmt, bekommt man das typische Couchlocklähmungsgefühl. Zwar haben andere Komponenten wie Thiole auch einen Einfluss auf die Wirkung von Cannabis, jedoch wird der Bärenanteil des modulierenden Effekts den Terpenen zugeschrieben. Der Begriff „Terpen“ wird häufig mit Terpenoiden gleich gesetzt, was aus chemischer Sicht allerdings falsch ist. Terpene sind, wie oben erwähnt, reine Kohlenwasserstoffe und haben keine funktionellen Gruppen. Diese haben Terpenoide jedoch und dies gibt ihnen spezielle Eigenschaften auf chemischer Ebene. Linanool ist das bekannteste Beispiel aus dieser Kategorie.
- Fullmelt: Dieser Begriff beschreibt die Königsklasse an Qualität bei Wasser-Hasch. Das „Melt“ beschreibt, wieviel Rückstand im Banger bleibt wenn man dieses Hasch dabbt. Bei Fullmelt bleibt fast kein Rückstand, welchen man mit einem einzigen Q-Tipp wegwischen kann. Das Extrakt ist so rein, dass es wie oben bereits gezeigt, schon bei Raumtemperatur schmilzt und es fast aussieht wie Rosin. Auf die beiden Ratingsysteme zur Beschreibung der Qualität von Eis-Wasser-Hasch werden wir im Verlauf des Artikels noch genauer eingehen
- Cultivar: Jede Pflanze, welche durch sexuelle Reproduktion geschaffen wurde, unterscheidet sich, genau wie beim Menschen. Diese haben jeweilige spezifische Eigenschaften, welche für bestimmte Zwecke von Vorteil oder Nachteil sein können. Je nachdem für welche Merkmale man selektiert bzw was man von einer Pflanze erwartet, kann es schwierig sein, den besten Cultivar zu finden. Der Begriff bezieht hierbei dann genau auf den Genotypen (DNA-Zusammensetzung) der Pflanze und die phenotypische Expression in der Selektionsumwelt (In welcher Umwelt hat die Pflanze die entsprechenden Merkmale gezeigt). Deshalb lohnt es sich, von solchen „Outliern“ (besonderen Exemplaren) Mutterpflanzen zu nehmen, um diesen Cultivar exakt kopieren zu können mithilfe von Stecklingen
- Contaminants: Hierbei handelt sich einfach um den englischen Begriff für Verschmutzungen in unserem Hasch. Der Ausdruck umfasst relativ viele Schmutzarten wie Haare, Hautschuppen und vorallem Pflanzenteile wie Chlorophyll. Diese können von vielen unterschiedlichen Quellen, auch Vektoren genannt, verbreitet werden wie dem Menschen selbst oder unsaubere Arbeitsweise. Wie genau man diese vermeidet, werden wir uns im Kapitel zum Arbeitsvorgang und Hygiene anschauen.
- Flowrate: Wie beim Kaffeebrauen kann man mit der Durchflussrate durch die Bubblebags das Ergebnis beeinflussen. Bei einer zu niedrigen Rate bleibt relativ viel Verschmutzung im Bubblebag liegen, was sich aber mit einem Sprüher beheben lässt, indem man nachspült. Trifft man genau die richtige Geschwindigkeit bzw. Durchflussrate, bleiben alle Trichome erhalten und ein Großteil des Drecks wird durch die Bags gespült. Jagt man jedoch mit zu hohem Druck durch die Bags (mit einer Pumpe bspw.), können Trichome und vor allem Terpene durchgespült bzw. degradiert werden.
- RO-Wasser: Der ein oder andere wird es bereits vom Growen kennen und schätzen. Das Reverse-Osmosis-Wasser, welches das gegenteilige Prinzip zur Osmose darstellt. Hierbei wird mit Druck eine mit Partikeln kontaminierte Lösung (Wasser mit Ionen/Mineralien) durch einen halbdurchlässigen (semipermeablen) Filter gedrückt. Dabei bleiben die Teilchen im Filter hängen und man erhält sehr reines Wasser. Viele Hasch-Maker schwören auf den Einsatz von Osmosewasser während des Prozesses, da das Endprodukt dann einen „reineren“ Geschmack ergibt.
Der Separierungsprozess
Wie trennt man nun seine Trichome von der Blüte ohne diese zu beschädigen und das mit ordentlicher Arbeitsgeschwindigkeit? Dazu brauchen wir ein bisschen Physik. Trichome sind Drüsenhaare mit einem „Ölbehälter“ dran. Dieser ist mit einer Lipidschicht/Fettschicht eingeschlossen, sodass nicht alles sofort ausläuft und die Pflanze sich langfristig vor Fressfeinden und abiotischem Stress (UV-Strahlung) schützen kann. Wir wissen aus dem Chemieunterricht von früher, dass Wasser keine lipophile Substanz ist, daraus folgt, dass Trichome sich nicht mit Wasser verbinden und die Trichome im Wasser treiben.
Das Abbrechen der hier dargestellten Trichomköpfe vom Stiel ist eine Aufgabe für sich. Man muss sie brüchig bekommen, aber auch nicht so brüchig, dass die Köpfchen aufreissen. Hier hilft unser Wahlmedium Wasser uns immens, indem es in Verbindung mit Eiswürfeln die Umgebungstemperatur des Pflanzenmaterials bei um die 0°C hält. Hierdurch bleibt die Form der Trichome erhalten und es wird möglichst wenig beschädigt.
Haben wir die Trichome nun brüchig, fangen wir an zu rühren. Der Wasserstrudel und die damit verbundene Reibung löst unsere gewünschten Trichome nun von der Pflanze ab. Durch ihre relativ hohe Dichte sinken die Trichome nun auf den Boden. Wenn wir aufhören zu rühren, kann man die Trichome „ernten“. Wie dieser Prozess im Detail funktioniert und was man alles beachten muss, werden wir jetzt näher beleuchten.
Das Sammeln der Trichome aus dem Eiswasser
Wenn man die Trichome nun weitestgehend vom Pflanzenmaterial getrennt hat, muss man sie aus dem Wasser entfernen. Dies erreicht man, indem man das Mischwasser durch Siebsäcke (Bubblebags) mit verschiedenen Lochgrößen (Mikron) schüttet. So trennt sich das gewünschte reine Hasch vom restlichen, sehr kleinen Pflanzenmaterial.
Bubblebags haben verschiedene Öffnungsgrößen. Da die Trichome unterschiedlich groß sind, kann man in den jeweiligen Säcken verschiedene Qualitäten abschöpfen. Die Crème de la Crème findet man meistens in der Microngröße von 90-120. Jedoch ist dies sehr stark abhängig vom Cultivar und dessen Trichomeigenschaften. Generell gesagt, eignen sich nur wenige Cannabis-Genetiken RICHTIG gut zum Wasser-Hasch machen. Bei einem guten Sour Diesel Cut findet man teilweise sehr gutes Hasch bis in Bereiche über 150 Micron. Neben den normalen Bags gibt es auch noch „Fullmesh-Bags“, welche komplett aus Siebstoff bestehen. Mit diesen hat man eine bessere Durchflussrate des Wassers und muss deshalb nicht so schwer heben beim Abschöpfen des Wassers aus dem Bag.
Eine weitere Möglichkeit zum Trennen von Pflanzenmaterial und Trichomen ist, dass man das zu waschende Material bereits beim Rühren in einen solchen Bag packt. Hierfür verwendet man meist ein 220Micron-Fullmesh-Bag. Für eine bessere Übersicht haben wir euch eine kleine Liste mit den einzelnen Baggrößen aufbereitet:
- 220μ = Filter/Workbag: hier sammelt sich hauptsächlich Pflanzenmaterial und Staub. Der Inhalt sollte analysiert werden ob Wirkstoff enthalten ist aber in 99% der Fälle handelt es sich hier um fast ausschließlich um nicht verwendbares Material
- 190μ = Clean-Bag: diese Größe findet man nicht oft in typischen Bagssets, da sie nicht essentiell ist. Allerdings nimmt diese zweite Filterstufe nochmal ein wenig Verschmutzung aus dem Material. Hier sollte man Versuche machen und gegenrechnen, ob sich der Ertragsverlust mit dem Qualitätsgewinn ausgleicht.
- 160μ = Foodgrade: jetzt kommen wir zu den ersten nutzbaren Siebgrößen fürs Endprodukt. In diesem Bag sammeln sich sehr große Trichomköpfe und Pflanzenmaterial. Dieser Bag eignet sich für kommerzielles Hasch wie man es aus Marokko kennt. Jedoch ist aus Cannasseur-Sicht davon abzuraten, da es nicht besonders gut schmeckt beim rauchen. Für Edibles/RSO eignet es sich hervorragend, da man hier eine gute Menge Wirkstoff bekommt und das Pflanzenmaterial hier keine Qualitätsminderung mit sich bringt.
- 120μ = gute Qualität: hier kommen wir in den lecker rauchbaren Bereich. Abhängig vom Ausgangsmaterial/Verarbeitungsqualität haben wir hier bereits Fullmelt oder zumindest sehr hochwertiges Wasser-Hasch. Dieses Konzentrat kann man entweder direkt dabben oder Rosin daraus herstellen. Dieses hochwertige Material erreicht bei passender Verarbeitung die höchsten Preise auf dem Markt.
- 90μ = überragende Qualität: die beste Siebung ist bei den meisten Cultivaren in diesem Micronbereich zu finden. Reiner Fullmelt, welcher wenig bis gar keine Rückstände im Banger hinterlässt. Pur oder zu Rosin verarbeitet erreicht man mit diesem Produkt astronomische Endverkäuferpreise, welche je nach Gebiet/Haschmaker/Qualität bis zu 150€/G betragen können.
- 70μ: Diese noch feinere Siebung ist optional. Die meisten Hersteller nutzen entweder 90μ oder 70μ. In diese Entscheidung fließen viele Faktoren ein. Man sollte eine Testwaschung mit beiden machen und schauen wie sich der Cultivar verhält. Verwendet wird diese Siebung auch wieder für Hasch Rosin oder direkt Fullmelt. Anzumerken ist, dass viele Trichom-Köpfe Durchmesser grösser 70μ aufweisen und deshalb nicht in dieses Bag durchrutschen.
- 45-25μ: In diesem Bereich finden wir wieder Ediblequalität. Man kann es mit dem 160ger mischen und hat somit ein breiteres Wirkspektrum
- „Full-Spectrum“ = dieser Begriff beschreibt die Mischung von Wasser-Hasch aus verschiedenen Microngrößen-Bags. Dies kann man erreichen, indem man z.b das Hasch aus dem 45μ, 90μ und 120μ mischt oder man nur die Filtersiebe (160μ/220μ) und das 45μ zum Sammeln verwendet. Jedoch ist der Begriff „Full-Spectrum“ nicht wirklich zutreffend, da im Wasser-Hasch technisch bedingt nicht das komplette Spektrum der Wirkstoffe enthalten ist. Wirkliches Full-Spectrum bekommt man nur bei Gasextraktionen.
Was kommt danach?
Hat man nun die Trichome gesammelt, muss man sie trocknen, da sich sonst Schimmel bilden kann. Wie man das macht, beleuchten im Folgenden. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, seine Haschmasse vom Wasser zu trennen. Als günstigste Methode wird das Lufttrocknen gewählt. Hierbei breitet man das Hasch sehr fein auf einer Oberfläche aus und lässt das Wasser evaporieren.
Eine weitere Möglichkeit ist das trocknen bei Raumtemperatur und Vakuumdruck, welcher die Verdunstungstemperatur runtersetzt, wodurch man sich einiges an Zeit spart.
Die in der Profi-Industrie verwendete Variante ist die Trocknung mittels Gefriertrockner. Hierbei wird die Temperatur auf ein sehr niedriges Niveau runtergesetzt und ein starker Unterdruck appliziert. Hierbei befinden wir uns dann an dem Punkt, an dem Wasser direkt von Eis in Gasform übertritt und somit viel weniger Terpene ausgelöst werden. Das ganze dauert auch je nach Füllstand des „Freeze Dryers“ nur 16-24 Stunden, bis man fertigen Ice-o-lator hat. Wie man das ganze aufbaut und wie ein Freeze Dryer genau funktioniert, schauen wir uns im entsprechenden Kapitel auch nochmal genauer an. Für kommerzielle Anwendungen ist dies mittlerweile der Industriestandard und andere Methoden rechnen sich nicht mehr, wenn man größere Mengen absetzt.
Die Vorbereitung
Jetzt würde man gerne direkt anfangen, seine Buds ins Wasser zu schmeißen und Hasch zu waschen. Davor haben wir jedoch noch einiges zu erledigen. Fangen wir nämlich direkt an, werden wir wahrscheinlich enttäuscht werden, denn abgesehen von der Verarbeitungstechnik gehen noch einige Faktoren mehr mit in Ertrag/Qualität mit ein.
Frische vs. getrocknete Blüten zum Wasser-Hasch machen
Die nächste Wahl, die wir treffen müssen, ist die zwischen Live und Cured Water Hasch. Wie man aus der Überschrift schließen kann, geht es hier darum, ob man die Pflanzen direkt nach der Ernte grob trimmt einfriert und zu Hasch verarbeitet oder ob man die Blüten auf herkömmliche Art erst an der Luft trocknet und danach zu Hasch macht. Bei der ersten Variante ist es extrem wichtig, den Gefrierschrank sauber zu halten, sodass das Material weder beschädigt noch verschmutzt wird. Ich empfehle einen extra Gefrierschrank für diesen Zweck zu nutzen bei entsprechender Aufwandsmenge.
Für den kleinen Haschmaker zuhause reichen große Tupperboxen, in die man die vom Stamm entfernten Buds lagern kann. Luft- und lichtdichte Gefäße sind hier zu bevorzugen, da weniger Sauerstoffeinwirkung (Oxidation) stattfinden kann. Durch den minimierten Zeitraum zwischen Ernte und Verarbeitung gleicht der Geschmack mehr dem Geruch der lebenden Pflanze und ist die beste Repräsentation des Geruchsprofils. „Live Öle“ haben meist ein intensiveres, „stechenderes“ Terpenprofil, da mehr der flüchtigen Stoffe (vorallem Monoterpene) besser erhalten bleiben. Auch die Farbe wird durch den Ernte- bzw Verarbeitungszeitpunkt beeinflusst. Der Begriff, den man oft lesen wird, wenn man solche Konzentrate kauft, ist „Fresh Frozen“, was sich auf den Einfrierungsprozess direkt nach der Ernte bezieht.
Doch was heißt „WPFF“? Das Kürzel steht für „Whole Plant Fresh Frozen“, der kleine Anhängsel zum Fresh Frozen steht nur dafür, dass die Buds nicht weiter verarbeitet wurden vor dem Waschvorgang (drysifting, starkes Trimmen etc). Live Extrakte sind wie oben bereits erwähnt teilweise etwas heller, da weniger Abbauprodukte enthalten sind. Die Farbe des fertigen Extraktes hängt allerdings noch von anderen Faktoren ab, worauf ich im Kapitel „Was sagt Farbe über mein Produkt aus?“ näher eingehen werde.
-
Cured rosin by Mammoth Melts from Rhode Island (Quelle 8) -
Sour Diesel live Rosin
Cured Hasch hat meist eine etwas dunklere Farbe und einen „runderen“ Geschmack, da die kratzenden, sehr schnell lösenden Monoterpene oft bereits „abgedampft“ sind. Dies ist jedoch nicht unbedingt ein Nachteil und kommt auf die persönlichen Präferenzen des Konsumenten an Geschmack und Textur an. Wasser-Hasch Profis wie Frenchy Cannoli argumentieren, dass es sich mit Resin wie mit Wein verhält und der Genussstoff erst reifen muss. Das ist wieder mal eher auf persönlicher Präferenzbasis, da das Live Extrakt, chemisch gesehen, die Pflanze genauer abbildet.
Wie muss mein Ausgangsmaterial aussehen?
Das wichtigste am Hasch machen ist das Ausgangsmaterial. Ohne sind wir nichts und das Endprodukt wird sich weder aus wirtschaftlicher noch aus fachlicher Sicht lohnen. Ein guter Spruch aus den USA ist: „Fire in, Fire out“. Um genug Ertrag zu bekommen, müssen wir uns anschauen was genau wir eigentlich separieren. Wir gehen beim Trichomsammeln auf die mit Öl gefüllten Köpfe, da hier der Großteil der Wirkstoffe erhalten ist. Die Stiele oder reinen Drüßenhaare ohne Kopf sind unerwünscht.
Dementsprechend sollte man seine Ausgangsblüten selektieren. Vorallem Haze Sorten und „Sativas“ (morphologisch betrachtet) eignen sich nicht für Hasch Rosin, da ihre Trichomköpfe relativ klein und mit sehr dicker Cuticula (Trichom-Wachs-Membran) ausgestattet sind. Diese Sorten/Cultivare eignen sich besser für die Extraktion mit Alkanen (BHO) oder Alkohol.
Ein weiteres ungünstiges Merkmal für die Herstellung von Wasserhash sind Sorten mit sehr langen Trichomenstängeln, kleinen Köpfen und einer dicken wachsartigen Kutikula, da sie nicht viele aktive Wirkstoffe enthalten. Auch diese Sorten sind wertvoll, aber nicht für Wasserhash.
Versteht mich nicht falsch, wenn ihr einen guten Cut wählt, kann es klappen, aber ihr müsstet durch eine Menge von Seeds gehen, um eine zu finden. Ich empfehle 20-50 reguläre Samen, je nach Züchter. Man kann auch kleinere Mengen anstreben, aber die Wahrscheinlichkeit, eine Sorte zu finden, die sowohl die qualitativen als auch die quantitativen Aspekte erfüllt, ist ziemlich gering.
.
Welche Sorten und Breeder eignen sich?
Vorallem Linien in die Richtung GMO, Sour Diesel, Chem Dawg, Pie-Strains oder Cookies waschen sich sehr gut. Manche Breeder haben sich sogar auf solche Züchtungen spezialisiert. Einige Beispiele sind unten aufgelistet und bilden ein relativ breites Spektrum ab. Es gibt noch viele weitere, die wir aber nicht alle auflisten konnten. Masonic Smoker, Karma Genetics, Truecannabliss und Cannarado sind auch noch gute Samenbanken für diesen Zweck.
Nun haben wir gute Genetiken und diese nach bestem Wissen und Gewissen ausgegrowt. Doch wie bestimme ich jetzt an echtem Pflanzenmaterial, ob sich das Waschen lohnt? Dieser Skill ist ziemlich wichtig, da man sonst ein böses Erwachen haben kann. Fälle, dass aus einem halben Kilo Material nur ein paar Gramm Hasch rausgekommen sind, sind nicht selten und können nie zu 1000% vermieden werden. Jedoch kann man die Wahrscheinlichkeit deutlich reduzieren, indem man mit einem Mikroskop (über 60x) seine Harzköpfe betrachtet und danach urteilt.
Am besten sind wie vorher besprochen dicke Köpfe mit kleinen/kurzen Stielen geeignet und am besten verengt sich dieser Stiel zum Köpfchen hin ein wenig, wodurch er leichter abbricht. Dadurch brauchen wir weniger Kraft beim Waschen und bekommen dementsprechend weniger Contaminants (Verschmutzungen) in unser Wasser-Hasch. In der Abbildung unten ist eine Gegenüberstellung der Trichomarten zu sehen und welche sich am besten eignen um Hasch daraus herzustellen
Jedoch ist ein Seedpack immer nur ein Startpunkt, denn um jedes mal ein perfektes Ergebnis zu haben, sollte man seine Genetiken stets auf die besten Wasser-Hasch-Eigenschaften selektieren. Diese sind: Ertrag von Blüte zu Hasch bzw Hasch-Rosin, Terpengehalt, Terpenzusammensetzung, Waschverhalten (Wird in Kapitel „Vorgangsweise“ behandelt), Trichomgröße, Harz-Qualität. Der letzte Punkt ist besonders wichtig, da sich hier die Erfahrung des Kosumenten festlegt. Zwar ist der Trend zu sehr hellen/durchsichtigem Rosin mittlerweile auch voll angekommen, allerdings geht das bei manchen Sorten auf Kosten des Wirkstoffs bzw. der Terpene. Denn viele Grower bzw. Haschmaker ernten zu diesem Zweck ihr Material früher als die Trichome voll ausgereift sind (höchster Wirkstoffgehalt), um somit den geringsten Anteil an CBN und anderen „Degrationsprodukten“ zu haben, welcher den Farbgehalt beeinflusst.
Welche Trichomgröße ist am meisten vertreten?
Unter den Begriff Trichomgröße fällt auch das Attribut der Größenverteilung, d.h. wieviel Ertrag im spezifischen Bag (welche Mikron) erreicht wird. Manche Strains wie Sour Diesel können bei richtigem Anbau sogar im 160u Bag Fullmelt geben. Andere haben ihren Hauptanteil im 90u Bag – also relativ unterschiedlich zwischen unterschiedlichen Cultivaren bzw. Strains.
Der wichtigste Punkt bei der Selektion von Haschgeeigneten Pflanzen ist, um kurz darauf einzugehen, dass man ein Datenbuch führt und Vergleiche ziehen kann, um sich kontinuierlich zu verbessern. Ein Eintrag in diesem Buch könnte wie folgt aussehen:
- Gesamtertrag (live vs cured)
- Terpenprofil bevor vs nach dem Waschen
- Pflanzenverhalten (wie leicht/anspruchsvoll war die Kultur)
- Kulturdauer (Wieviel Hasch/Monat Anbauzeit)
- (Rosinertrag)
- Trichomverteilung
Weitere Testmöglichkeiten vor dem Waschen?
Die perfekte Zusammensetzung für unsere Zwecke in einer Pflanze zu finden sind relativ selten. Deshalb lohnt es sich hier besonders den Cultivar zu bewahren und Backup-Pflanzen zu behalten. Hochproduktive Klone werden in legalen Ländern zu hohen Preisen, wenn überhaupt, gehandelt.
Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man sein Ausgangsmaterial in einem Labor auf Cannabinoid/Terpengehalt testen lassen und das Endprodukt auch. So kann man anhand des Hasch-Ertrags messen, ob man alles aus dem Material separiert hat oder ob noch etwas enthalten ist. Dann kann man seinen Waschvorgang verbessern und Material mit Restwirkstoff nochmals waschen oder anders extrahieren, um das volle Potential zu nutzen. Diese Tests bezahlen sich somit selbst und man sollte sie mindestens einmal pro Cultivar durchführen, um einen Benchmarkwert zu haben. Dies gewährt einem auch einen besseren Überblick über zukünftige Gewinne und eventuelle andere Spartenmöglichkeiten, in die man mit Resteverwertung expandieren kann (Edibles, RSO, Distilate) .
Neben den Genetiken hat auch die Anbaumethode einen großen Einfluss auf die zu erreichende Qualität des Wasser-Haschs. Kamen Pflanzenschutzmittel (auch biologische wie Neem!) nach der ersten Blütewoche zum Einsatz oder befinden sich noch Rückstände auf der Pflanze, sollten diese unter keinen Umständen verarbeitet werden. Oft sind PSMs nämlich für Food-Crops ausgelegt, nicht für rauchbare Güter und vorallem nicht für Konzentrate.
Viele amerikanische, kanadische und spanische Größen im Hasch-Game schwören auf organic grown insbesondere true living organics (Living soil/Aquaponic), da diese Methode das volle Potential der Pflanze ausschöpft und bei selektierten Cultivaren nicht selten der 5% Terpengehalt geknackt wird. Allerdings ist ein gut eingestellter Mineralgrow auch nicht zu unterschätzen. Hier ist der Aufwand höher, das Maximale aus der Pflanze zu bekommen, da alle Nährstofflevel genau auf den Verbrauch des Cultivars angepasst sein müssen. Ist dies jedoch der Fall, kommt es nicht selten vor, dass der Cannabinoidgehalt sehr hoch ist oder sogar höher als im biologisch angebauten Pflanzenmaterial.
Welches Equipment brauche ich, um Ice-o-lator Hasch herzustellen?
Bevor wir hier anfangen können mit einer Materialliste, sollte überlegt werden, ob man eine Maschine benutzt oder per Hand wäscht. Damit es euch leichter fällt, diese Entscheidung zu treffen, haben wir hier eine kleine Pro/Contra Liste von beidem aufgestellt. Zuerst betrachten wir die Waschung mit einer Maschine:
Pro Waschmaschine:
- mehrere Maschinen gleichzeitig nutzbar -> mehr Material/Zeit
- körperlich um einiges weniger anstrengend
- einfachere Erstellung von SOPs (standard operating procedure) für Angestellte mit weniger Erfahrung
- Anfängerfreundlich
Contra Waschmaschine:
- hohe Anschaffungskosten
- bei Standardmaschinen (Plastik) muss häufig der Ablassschlauch getauscht werden
- sehr aufwendige Reinigung nach fast jedem Waschgang erforderlich
- leichteres Durchfallen bei microbial tests da immer kleine Nischen vorhanden
- meist nicht einstellbar auf Cultivar
Pro Handwash:
- niedrigere Anschaffungskosten
- leichtere Reinigung, da Edelstahlkessel verwendet werden kann
- individuelle Anpassung der Stärke/Dauer durch Arbeiter
- mehr Material/Durchlauf bei handelsüblichen Mengen
Contra Handwash:
- arbeitsintensiv durch manuelles Rühren
- nur ein Durchlauf gleichzeitig pro Person möglich
- benötigt Erfahrung für maximalen Ertrag
Jetzt haben wir uns für eine der beiden Varianten entschieden und können mit dem Einkauf beginnen. Zwar gibt es noch den Trocknungsaspekt, allerdings gehe ich darauf später noch genauer ein und kann vorab schon sagen, dass ein Gefriertrockner hier mittlerweile Industriestandard ist. Er verringert die Trocknungszeit, die Chance auf Schimmel und erhält mehr Terpene. Der einzige Nachteil ist der hohe Preis für gute Geräte, das ist auch der einzige Grund, warum man Wasser-Hasch in kleinen Mengen lufttrocknen sollte. Das Investment eines Freeze Dryers sollte dann jedoch zum nächsten Durchgang gemacht werden, denn dieses amortisiert sich bereits nach einem Durchgang wegen der höheren Endverkaufspreise, welche zu erreichen sind. Um dieses Kapitel etwas kürzer zu halten habe ich eine kleine Liste mit Sachen aufgeschrieben, die in jedem Hasch-Labor vorhanden sein sollten:
Werkzeugliste zum Wasser-Hasch machen:
- Bubblebag Set
- RO-Wasser (gefiltertes Wasser)
- Eiswürfel (am besten selbstgemacht aus RO-Wasser)
- Waschmaschine bzw Edelstahlbottich/Braukessel (Regentonne)
- Desinfizierbares Rührwerkzeug (Edelstahlpaddel/–> nur bei Handwash)
- Abgießbottich, in den man die Bags einhängen kann
- Thermometer (vorzugsweise Infrarot)
- Trocknungswerkzeug (siehe Luftgetrocknet/Freezedryer Kapitel)
- Extrem saubere Arbeitsumwelt (bestenfalls abkühlbar auf unter 10°C)
- Desinfektionsmittel (Isopropanol >70%vol.)
- Sprühflasche mit Osmosewasser (keine Putzmittelflaschen sondern unbenutzte Gartensprüher mit gewissem Druck)
- Esslöffel zum abkratzen des Haschs aus den Bags (vor Benutzung ins Eisfach legen)
- 220 Fullmesh Workbag ( besteht nur aus Siebfläche/–>optional )
Wie muss ich mein Werkzeug vorbereiten?
Das wichtigste bei konzentrierten Produkten ist Sauberkeit. Denn alles, was sich auf den Werkzeugen befindet, wird sich im Endprodukt potenzieren. Arbeitet man mit Waschmaschinen, muss man diese nach jedem kompletten Durchgang putzen, denn die meisten Verschmutzungsherde sind nicht offen sichtbar. Desweiteren sollten die Abflussschläuche bei Waschmaschinen, welche meist gerippt sind, in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden. Hier lagern sich nämlich auch Unreinheiten an. Am Vorabend wäscht man die Bags (auch wenn sie frisch sind!) mit Iso und Wasser, sodass die Filterwirkung des Netzes nicht gehemmt wird. Das Material an sich sollte man auch 24h vorher geschützt in die Tiefkühltruhe packen und auch die Eiswürfel vorbereiten.
Am besten eignen sich runde Eiswürfel oder halbrunde, da somit die minimale Oberfläche erreicht wird und das Eis nicht so schnell schmilzt. Außerdem hat man weniger harte/scharfe Kanten, wodurch das Blütenmaterial und die Trichome weniger beschädigt werden. Wie vorher erwähnt, sollte man für den ganzen Prozess RO-Wasser (reverse Osmosis) oder destilliertes Wasser verwenden. Als nächstes bereitet man den Abgießbottich mit den Bags vor. Dieser hat vorzugsweise eine mit den Bags übereinstimmende Öffnung, sodass man sie einfach überstülpen kann. Hier geht man von der kleinsten zur größten Microngröße.
Welche Hygienemaßnahmen muss ich treffen?
Ein sehr wichtiger Aspekt bei der Herstellung unserer Medizin ist das saubere Arbeiten. Wie in jedem anderen Beruf muss die Arbeit korrekt und sauber ausgeführt werden, speziell da es sich hier um konsumierbare Produkte handelt. Ich empfehle die standard PPE (Personal protection equipment), wie man sie in den meisten Lebensmittellaboren findet. Hierzu zählen Nitrilhandschuhe, Haarnetze/Bartnetze, Masken um Speichelverschmutzung zu vermeiden und am besten ein Tyvek Anzug um jegliche Staubkontamination zu vermeiden.
Nicht nur um Staub geht es, sondern auch um Schimmelsporen und andere Pilzsporen, welche Mycotoxine enthalten. Diese sind oft giftig, vorallem geraucht. Deshalb sollten Räume in denen Essbares gelagert/zubereitet wird, vermieden werden. Jetzt kann man auch schon das Wasser vorkühlen damit der Eis/Wassermix länger kalt bleibt und man während des Vorgangs kein Eis nachfüllen muss.
Wie muss mein Coldroom fürs Wasser-Hasch machen aufgebaut sein?
Nun haben wir uns selbst und das Hasch vorerst geschützt, doch Schmutz/Staub lauert überall. Es gibt den Ausdruck, dass Grower und vor allem Haschmaker nur glorifizierte Hausmeister sind und da ist was dran. Denn um ein 1a Spitzenprodukt zu erstellen, muss der Verarbeitungsraum penibelst sauber sein.
Um dies zu vereinfachen, kann man entweder einen richtigen Coldroom bauen mit Edelstahlverkleidung und -Oberflächen. Dies ist jedoch sehr kostspielig. Abhilfe hierfür schafft Malerfolie. Dies ist zwar nicht die beste Lösung, aber immernoch um Welten besser als ein normaler unverkleideter Raum. Hierfür klebt man die Malerfolie an die Kante zwischen Wand und Decke (Wände halten auch meist viel Staub, ob mans glaubt oder nicht) und führt diese bis zum Boden, sodass keine Ausbuchtungen vorliegen. Nun noch den Boden bedecken und schon kann das Equipment eingerichtet werden. Diese Version ist auch leichter wieder zu entfernen, falls man einmal Probleme hat und das Labor kurzfristig verschwinden muss.
Jetzt haben wir die Grundlagen durch und können uns mit detaillierten Fragen auseinandersetzen. Der größte Aufwand beim Wasser-Hasch herstellen ist wahrscheinlich der Aufbau und die Konzipierung eines Coldrooms. Hier gibt es viele Sachen zu beachten, um die optimalen Bedingungen herzustellen.
Arbeitsoberflächen zum Wasser-Hasch machen
Beginnen wir mit der am leichtesten umsetzbaren Aktion, der Schaffung von professionellen Arbeitsflächen. Hier tricksen wir ein bisschen und schauen uns was von der Gastro-Branche ab. Wenn man in Großküchen kommt, blitzen einem die Edelstahloberflächen meist schon entgegen. Dies hat viele Gründe, aber vorallem sind sie sehr leicht zu reinigen und man sieht sofort, wenn sich Schmutz darauf befindet. Desweiteren ist es hart für Bakterien und Pilze, sich hierauf festzusetzen. Alle Flächen, welche mit Hasch in Verbindung kommen, sollten somit aus Edelstahl bestehen bzw. verkleidet werden. Am besten wäre es den ganzen Raum auszukleiden. Ein weiterer Vorteil des Edelstahls/Metalls ist, dass es eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit hat. D.h. der Raum wird schneller kalt und bleibt auch länger kalt. Damit spart man sich einiges an Klimaanlagenkosten. Die Wände sollten hinter der Verkleidung außerdem noch gut gedämmt sein, das spart auch wieder Energieaufwand zur Klimatisierung. In diesem kleinen Video zeigen wir einen beispielhaften Aufbau eines Coldrooms:
Im Video sehen wir bereits die eingebaute Klimaanlage, welche eines der wichtigsten Utensilien im Raum ist. Welche man braucht und wie groß diese sein muss, zeigen wir im folgenden Kapitel
Temperaturkontrolle
Eines der wichtigsten Themen bei der Einrichtung eines Raumes ist die Schaffung des richtigen Klimas, denn bei 10°C aufwärts wird das Hasch schmierig (greasy). Dadurch lässt es sich sehr schlecht aufsammeln und generell nutzen. Das ist auch der Grund, warum man alle Werkzeuge vorher kalt stellen sollte. Am besten positioniert ihr den Raum in einem Keller oder an einem Ort der standardmäßig kühler ist. Dann solltet ihr eine Klimaanlage installieren, welche groß genug für den Raum ist. Dies ist meist einer der teureren Punkte für ein Setup zum Wasser-Hasch machen. Doch welche Klima-Anlage nimmt man jetzt? Es gibt hunderte verschiedene Modelle und Varianten auf dem Markt. Deswegen gliedern wir dies wieder in einzelne Schritte auf um die Entscheidung zu erleichtern.
Klimageräte für den kleinen Geldbeutel
Als erstes sollte man sich anschauen, welche verschiedenen Arten es gibt. Es gibt Fenstereinheiten (beginnen bei 200€), Wandeinheiten welche durch die Wand von außen Luft benutzen (ab 500€), Portable Einheiten (ab 500€), die sich vorallem für kleinere Setups eignen und auch gleichzeitig im Grow verwendet werden können.
Große Klimaanlagen für die professionelle Wasser-Hasch-Herstellung
Schlauchlose Minisplits (empfehlenswert), beginnend ab 800€, diese haben die meiste Power und kühlen einen Raum ruckzuck. Allerdings muss hier regelmäßig gewartet werden und die Installation sollte von einem ausgebildeten Techniker durchgeführt werden, da hier große Mengen Strom gebraucht werden. Bei Fehlinstallation kann es zu Kabelbränden und Schmorbränden kommen. Diese Modelle splitten sich in zwei Einheiten auf, einmal die Einheit im Haus in Bild 1, welches den Raum kühlt und in die Außeneinheit.
Zum Schluss gibt es dann noch die richtig großen Einheiten, welche für große kommerzielle Wasser-Hasch-Operationen verwendet werden. Diese zentralen Air Conditioners sind für ganze Häuser gedacht und haben einen dementsprechenden Energiebedarf. Auch hier ist professionelle Installation ein Muss, um eventuelle Fehler zu vermeiden. Wenn man unauffällig bleiben möchte, sollte man sich überlegen, seinen eigenen Strom über Solarpanels für solche Einheiten herzustellen, da sie meist 800 Watt aufwärts verbrauchen und relativ lange am Stück laufen.
Welches Klimageräte brauche ich nun?
Nun, da wir alle Arten beleuchtet haben, sollte man sich auch Gedanken darüber machen, die richtige Größe einer Klimaanlage für den Raum zu kaufen. Denn nicht nur zu schwache, sondern auch zu starke ACs sind problematisch. Bei zu viel Power spart man zwar etwas Strom, bekommt aber eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit als Resultat. Dann wird auch wieder ein Entfeuchter nötig => mehr Kosten. Doch wie wählt man die richtige AC jetzt aus? Das ganze berechnen wir dann entweder in BTU/h oder Watt/std. „BTU“ ist die Abkürzung für British Thermal Unit. Sie beschreibt die Wärmeenergie, die es benötigt, um ein (britisches) Pfund Wasser um ein Grad Fahrenheit zu erhitzen. Allerdings werden die meisten Anlagen in Europa in Watt gemessen, 1.000 BTU/h entsprechen hier 293,71 Watt. Ihr könnt also von den Wattzahlen auf den BTU-Wert – und umgekehrt – schließen.“ (siehe Quelle 6). Hat man allerdings ein Tabellenwerk zur Hand, kann man einfach ablesen, welche Größe benötigt wird.
Raumfläche | Benötigte Wattzahl |
Bis 30m2 | 2350 |
30-37,5m2 | 2500 |
37,5-42,5m2 | 3000 |
42,5-50m2 | 3500 |
50-60m2 | 4000 |
Man sollte für Hasch eher am oberen Ende des angegeben Spektrums kaufen, da man es wirklich kalt braucht. Es gilt auch wieder der Spruch: „Wer billig kauft, kauft doppelt“.
Die Raumeinteilung für ein Wasser-Hasch-Labor
Wir haben oben im Video bereits gesehen, wie der ungefähre Raumaufbau aussehen sollte und müssen ihn nun noch weiter einrichten und unterteilen. Dies variiert je nach Intensität der Produktion (wieviel Hasch pro Tag soll gewaschen werden) und Investitionshöhe. Da dies ein Guide für die kommerzielle Nutzung in legalen Staaten ist, beziehen wir uns hier erstmal auf einen mittelmäßig großen Ausbau. Mit diesem Setup braucht man keine 30kg Blütenmaterial pro Tag waschen, kann aber auch eine kontinuierliche Produktionskette erschaffen und skalieren. Wie man das Packaging am besten in eine „stream-lined-production“ erschafft, behandeln wir in einem kommenden Artikel zur Logistik.
Raumvorbereitung und Arbeitsverteilung
Gehen wir nun davon aus, dass wir einen isolierten, mit Edelstahl verkleideten Raum zur Verfügung haben, der entsprechend klimatisiert ist: Da wir auch schon alle Werkzeuge beisammen haben und uns für den Moment für Handwaschen entschieden haben, können wir einräumen.
Als erstes schalten wir die Klimaanlage und den Luftreiniger ein, bis der Raum auf Arbeitsklima ist. Danach machen wir uns Gedanken, wie wir das ganze hinkriegen, sodass zwei Leute gleichzeitig arbeiten können, ohne sich im Weg zu stehen. Der erste Mitarbeiter hat seinen Arbeitsplatz beginnend an der Kühltruhe und der Materialvorbereitung, während der zweite die Waschbags und das Eis vorbereitet.
Wenn das Material fertig und am Waschen ist, kann der, der grade an der Kühltruhe war, schonmal die Bleche für den Gefriertrockner herrichten, Einstellungen vorbereiten und danach noch Werkzeuge usw. putzen. Ist dieser vor dem Waschgang fertig, kann er weitere Blüten klein machen oder dem Wäscher zur Hand gehen.
Die Tür sollte während des ganzen Prozesses nicht geöffnet werden, da hier Contaminants (Verunreinigungen) und warme Luft eintreten, was für uns kontraproduktiv ist. Des Weiteren blockiert man den Wasch- bzw Materialvorbereitungsbereich. Wenn man nun wirklich auf die optimale Produktivität abzielt, kann man die einzelnen Vorgänge mit einer Stoppuhr messen und das ganze dann auf einen Tag hochrechnen. Somit kann man genauer einkaufen und hat keinen Mangel an Ausgangsmaterial.
Wie sieht mein Arbeitsvorgang beim Wasser-Hasch machen nun aus?
Hat man nun gutes Startmaterial, geht es an die Vorbereitung. Große Blätter und Blätter ohne Harz sollten entfernt werden, da diese nur Verschmutzungen einbringen. Danach sollte man die Blüten in etwas kleinere Stücke als Daumengröße aufbrechen. Dabei sollte man vorsichtig vorgehen und die Berührungen minimieren. Jedes festere Anpacken/Fallenlassen hat zur Folge, dass man Ertrag einbüßt. Stängel und pulvriges/zu kleines Material sollten auch vermieden werden, da diese die Bags verstopfen.
Man befüllt dann seinen Waschbehälter abwechselnd mit Eis und Wasser bis er möglichst voll ist, aber beim rühren kein Wasser überschwappt. Das Verhältnis ist persönliche Präferenz jedoch ist eine Faustregel, dass man so wenig Eis wie möglich aber so viel wie nötig reinpackt. Was heißt das jetzt? Wie im Anfangskapitel bereits beschrieben, ist der tragende Prozess zur Trichomentfernung das Abreiben mithilfe des Wasserstrudels (Vortex), und nicht das Zermalmen mit Eiswürfeln. Deswegen sollte man nach Möglichkeit runde Eiswürfel nehmen, da diese keine „scharfen“ Kanten haben. Da man jedoch auch die Wassertemperatur so gering wie möglich halten sollte, muss ein gewisser Teil Eis mit rein.
Persönlich würde ich mit 40% Eismasse starten, da ein gewisser Teil ohnehin schmilzt. Man füllt den Behälter mit Eis und Wasser, lässt die Mischung abkühlen auf unter 10°C und kann nebenher sein Material vorbereiten. Wenn man ein Fullmesh Workbag nutzt, füllt man diesen nun maximal zur Hälfte mit Material (Blüten/Trimm) und verschließt es mit einem Kabelbinder o.Ä. Bei mehr Material wird dieses zu dicht gepresst und die Trichome können nicht aus dem Sack hinaus. Dabei bekommt man zwar die äußeren am Rande, aber die nichtgelösten Reste in der Mitte des Bags sind noch hochpotent. Man kann diese Reste zwar zu BHO/Edibles/EHO machen, jedoch ist dies weit weniger lukrativ und kann auch mit Trimm gemacht werden anstatt mit guten Ausgangsblüten.
Bevor ihr nun startet solltet ihr das Material erst etwas Wasser ansaugen lassen, um Verschmutzungen durch brüchiges Pflanzenmaterial entgegen zu wirken. Die Einwirkungszeit ist abhängig davon wie trocken euer Ausgangsmaterial ist. Bei frisch gefrorenem empfehle ich 4-5min und bei trockenem 7-10min. Dies ist aber auch Erfahrungs- bzw. Gefühlssache und ihr werdet mit vermehrter Übung besser darin werden den perfekten Punkt zu finden.
Rühren solltet ihr vorsichtig, da wir nur die Trichome wollen. Ihr solltet mit kreisenden Bewegungen starten und dann in „paddel“ Bewegungen übergehen. Bei der ersten Waschung solltet ihr 5-10min rühren je nach Trichomentfernungsgeschwindigkeit. Jetzt geht es an den besten Part, nämlich das Aufsammeln des Hasches. Hat man alles richtig gemacht, kann man bereits teilweise im 160u Bag beginnen, sehr gut schmelzendes/blubberndes Hasch zu sammeln. Das wahre Gold kommt jedoch erst ab 120u, wie hier bei Nikka-T, einem der besten Haschmaker in der Szene sehen kann.
Hierfür nimmt man einen zweiten Eimer, auf den das jeweilige Bag passt und zieht es so weit runter, dass die Siebfläche mit dem Hasch fest gespannt ist. Dies erleichtert das Aufsammeln enorm. Achtet darauf, dies nicht zu ruckartig zu machen, da sich das mühsam gesammelte Hasch überall verteilt. Die allerbeste Methode wäre ein Metallzylinder, der kalt ist und über den man das Bag überstülpen kann. Hierfür kann man einen passenden Topf umdrehen, auf Trockeneis legen und muss gut lüften. Das Hasch sollte aber unter keinen Umständen das Trockeneis berühren, da man sonst wieder die erhöhte Oxidation bei den Terpenen hat – Qualitätsverlust. Nun kann man die Ränder der Bags, an denen noch Trichome kleben, mit dem Sprüher in die Mitte zusammenspülen und 1-2 Mal mit dem Strahl drübergehen. So werden durch den Wasserdruck restliche Contaminants durchgedrückt, wobei die Trichome wegen ihrer Größe nicht durchfallen können (im amerikanischen: „Rinsing“)
Das aufgesammelte Material ist nun fertig zum Trocknen. Wie man effizient die Feuchtigkeit aus dem Hasch entfernt, wird im nächsten Kapitel erklärt. Das gewaschene Material sollte man unter keinen Umständen direkt entsorgen, denn oft hängt noch eine Menge Wirkstoff in der Blütenmasse. Dies kann durch wiederholtes Waschen oder Verarbeitung in andere Medizinalprodukte (RSO; Kokosfett) verwertet werden. Oft macht dieser Restprozentsatz den Unterschied, um seinen Break-Even zu erreichen. Um das Wasser hieraus zu entfernen, kann man die Reste aus dem Wasser sieben, leicht ausdrücken und im Gefriertrockner, wenn noch Platz ist, trocknen. So kann man es direkt für Edibles nutzen, ohne sich über das Wasser Gedanken machen zu müssen.
Wie trockne ich mein nasses Hasch?
Was ist ein Gefriertrockner?
Man hat nun sein nasses Hasch, aber um es konsumierbar und haltbar zu machen, muss noch die Restfeuchte entfernt werden. Es gibt dafür verschiedene Möglichkeiten. Die zwei wichtigsten Arten haben wir hier einmal genauer beleuchtet, um euch die Entscheidung zu vereinfachen. Als erstes betrachten wir den Gefriertrockner, welcher mittlerweile das go-to Werkzeug zum Wasser-Hasch-Trocknen ist. Dafür braucht man das nötige Kleingeld. Diese eigentlich im Pharmabereich verwendete Konstruktion funktioniert über schnelles Abkühlen des Materials (nasses Hasch) auf -40°C, erzeugen eines Vakuums und leichtes Erhitzen der Auflagebleche. Hier das ganze nochmal in etwas anschaulicher von einem der großen Haschmaker dargestellt:
Dieser Prozess sorgt dafür, dass der Großteil der Terpene erhalten bleibt und die Gefahr für Schimmel bzw. „muffigen“ Geruch drastisch reduziert wird. Zudem braucht man nichtmehr einen relativ großen Raum mit Klimasteuerung, um das Produkt in großem Maß zu trockenen. Man benötigt auch nur noch 18-24h für einen kompletten Trocknungsvorgang einer Charge. Das einzige Manko an diesen Geräten ist der hohe Anschaffungspreis. Für ein ordentliches Modell zahlt man oftmals 2500€ aufwärts. Wenn man handwerklich begabt ist, kann man sich ein solches Gerät auch selbst bauen. Dies ist nur für den Heimgebrauch ausreichend, da Hygiene/Verarbeitungsstandards nicht eingehalten werden können.
Wie benutzt man einen Gefriertrockner?
Hat man sich nun den Luxus eines solchen Gerät gegönnt, sollte man vor Benutzung einmal komplett durchchecken. Die Maschine sollte erhöht aufgestellt werden, da man nach jedem Durchgang sein gesammeltes Wasser ablassen sollte. Dies bringt uns auch zum ersten Punkt der vor der Inbetriebnahme jedes mal überprüft werden sollte. Der Verschlusshahn beim Ablassschlauch sollte stets geschlossen bleiben, um die Vakuumleistung zu gewährleisten. Als nächstes schließt man die mitgelieferte Pumpe am entsprechenden Anschluss an der Seite des Geräts an. Die Wartung der Vakuumpumpe unterscheidet sich zwischen einer ölbetriebenen und einer öllosen Variante. Bei der ölnutzenden Pumpe muss man das Öl alle 2-3 Zyklen austauschen, damit sich hier keine Ablagerungen bilden. Die öllose Version macht es deutlich einfacher, da man nur darauf achten muss die Pumpe sauber zu halten und keine Flüssigkeiten drüber zu schütten. Allerdings ist diese auch um das 4-5fache teurer als die ölbetriebene Pumpe
-
Ölfreie Vakuumpumpe von Harvestright -
Öl-Vakuumpumpe von Harvestright
Nun können wir die Maschine einschalten, dafür brauchen wir noch Strom, welcher aber einfach mithilfe eines Kabels bereitgestellt werden kann. Danach sollte der Bildschirm aufleuchten und die Einstellungsoptionen erscheinen. Man kann hier für Wasser-Hasch die Standardeinstellung ohne Probleme nutzen, wenn man sein Material gleichmäßig vorbereitet hat. Doch was heißt das jetzt? Ihr solltet die Schalen, welche man mitgeliefert bekommt, gleichmäßig passend mit Backpapier auskleiden und diese 1-2cm hoch mit nassem Hasch beladen. Bedenkt jedoch, dass je mehr Material und vorallem je dicker eure Schicht ist, die Trocknungsdauer zunimmt. D.h wenn ihr eueren Trockner überladet kann es sein, dass die Standardeinstellung nichtmehr ausreichend sind.
Nach dem Einlegen in den Gefriertrockner schließen wir die Tür und schauen, ob diese gleichmäßig an der Maschine anliegt. Ist dies nicht der Fall, kann man es an den Befestigungsschrauben der Tür nachjustieren. Dann ist man eigentlich auch schon fertig, nur noch start drücken und warten. Nach der Wartezeit von ca 24-32std, bei einer vollgeladenen Maschine, kann man das trockene Hasch rausnehmen und überprüfen. Es sollte eine sandige Struktur ohne feste, größere Stücke sein, welche man leicht mit einer Karte ausstreichen kann.
Wie trockne ich mein Wasser-Hasch ohne Gefriertrockner?
Es gibt es eine günstigere, aber riskantere Variante, zum Gefriertrockner, nämlich das Lufttrocknen. Die noch nasse Trichommasse wird erst mit einem 25Micron Siebsack so gut wie möglich „ausgedrückt“, um einen Großteil des Wassers zu entfernen. Nach diesem Vorgang wird es an einem kühlen, dunklen Ort 12h zwischengelagert.
Dies sorgt für eine optimale Verteilung der Feuchte, da das Hasch sonst „caked“ und man es nicht ordentlich aufreiben kann. Die 12h sind eine ungefähre Angabe und sind Material/Feuchte abhängig. Danach wird es in einer sauberen Verpackung (Glasschale mit Verschluss z.B.) gefroren, bis es ein fester Block ist. Nun kann man entweder mit einer Käsereibe (Microplaning) oder einem robusten Küchensieb (Sieving) die Masse auf Backpapier zu einem feinen Pulver zerreiben. Diese sollte so dünn wie möglich verteilt werden und das Papier auf einer festen Oberfläche (Blech) befestigt werden .
View this post on InstagramA post shared by Trichome Heavy Extracts (@trichomeheavyextracts1) on May 26, 2017 at 8:47am PDT
Jetzt heißt es vorsichtig sein. Die größte Gefahr ist, dass sich Schimmelsporen auf dem Material absetzen und sich Schimmel bildet. Diese Sporen sind fast überall, wo Lebensmittel verarbeitet/gegessen werden. Ein Luftreiniger lohnt sich hier definitiv. Hat man nun seine Bleche fertig, stellt man sie in einen Raum mit guter Umluft, niedrigen Temperaturen (10-15°C) und einer möglichst geringen Luftfeuchte. Das Ganze lässt man dann mindestens 3-4 Tage trocknen, bevor man es in einem Glas „cured“. Bei jeder Ladung sollte nochmal überprüft werden, ob das Wasser-Hasch wirklich trocken ist. Schon geringe Restfeuchte kann bereits zu Schimmel und somit Microbialtestversagen führen.
Die Pizzaschachtel Technik
Eine weitere Technik ist, dass man eine Kartonschachtel (unbenutzte Pizzakartons eignen sich hierfür besonders gut) mit Backpapier auskleidet. Man macht sich die wassersaugenden Eigenschaft des Kartons zu nutze, jedoch sollte man keinen Karton zwei mal benutzen, da diese sonst auch Schimmelrisiko bergen. Ist das Wasser-Hasch trocken und „gecured“, ist es bereit zum Rauchen. Wenn man einen guten Job gemacht hat und ausreichend getrocknet hat, erhält man diese wunderschöne, fast weiße Fullmeltkonsistenz. Diese kann teilweise schon, ohne es zu pressen, aussehen wie hochwertiges Hasch-Rosin. Wenn man genauer hinsieht, kann man auch die granularen Trichomköpfe in der Masse erkennen. Diese sind jedoch so fein, dass sie beim dabben mit im Banger schmelzen.
TIPP: Fullmelt (generell Hasch) sollte nie auf sehr heißen Temperaturen gedabbt werden, da dies den kompletten Geschmack, noch stärker als bei Rosin, zerstört
Wer sich noch tiefergehend für die Herstellung bzw Verarbeitung und deren einzelne Schritte interessiert, sollte bei unserem guten Freund TheHashishInn vorbeischauen. Hier werden die Stars der Szene interviewt und geben tiefe Einblicke in sowohl Technik als auch die Kultur der Hasch-Szene
Wie berechne ich meinen Ertrag?
Je nachdem, mit welchem Ausgangsmaterial ihr gestartet habt (frisch/trocken), gibt es ungefähre Richtwerte an denen man die Produktivität eines Cultivars berechnen kann. Da bei frischen Blüten noch das Wassergewicht am Anfang mit eingerechnet ist, startet man mit diesem Gewicht und vergleicht ihn mit seinem Wasser-Hasch-Gewicht am Ende. Typische Werte bei sehr produktiven Phänotypen belaufen sich auf 5-8%, wobei dies nur durch speziell auf diesen Zweck selektierte Pflanzen zu erreichen ist. Man kann zwar Glück haben mit einem Winner-Phänotypen, der diese Zahlen erreicht, jedoch ist dies recht ungewöhnlich. Zuhause bei Standardgenetiken werdet ihr wahrscheinlich auf 3-4% kommen, wenn ihr alles richtig macht. Fassen wir das in einer kleinen Rechnung nun zusammen: Wenn wir mit 1kg frischer Blütenmasse (200-250g trocken) beginnen und einen Ertrag von 4% erwarten, kommen wir auf: 1000g x 0,04 = 40g reine Haschmasse
Man kann zwar mit mehr Bearbeitung „noch was rausholen“, dies trägt allerdings meist nur zur Verschmutzung bei.
Da trockene Blüten ungefähr 75-80% Wasser verloren haben, bekommt man hier relativ gesehen mehr Ertrag pro eingesetzter Menge. Typische Werte reichen hier von 15-25% des Ausgangswertes, also bei 1kg Blüten sind das ca. 200g Hasch-Ertrag. Manchmal können die Werte auch höher sein, allerdings liegt dies dann entweder an sehr aussergewöhnlichem Material, oder Verunreinigungen die durch unsachgemäßes Waschen entstehen.
Im Gegensatz dazu kann es sein, dass wenn die Menge des Wasser-Haschs nicht den Laborwerten bzw. Schätzwerten entspricht, und man auch mit mehreren Waschgängen den Rest nicht rausholen kann, dass die Trichome bzw. das Öl in der Blüte „feststecken“. Hier sollte man das Material trocknen (Luft/Gefriertrockner) und es dann weiter verwerten. Typische Anwendungen wären hier Edibles, RSO und BHO, da diese jeden Rest Wirkstoff aus dem Pflanzenmaterial herausholen. Bei BHO sollte man jedoch auf einen sicheren Arbeitsplatz bzw hochwertiges Equipment achten, da man sich hier leicht verletzen kann.
Was sagt die Farbe über mein Produkt aus?
Eine populäre Diskussion rankt sich um die Farbe des Wasser-Haschs. Doch an was liegt es, dass manch dunkles Hasch, trotz der Anfangsvermutung der Verschmutzung, sich als wahres Geschmackserlebnis entpuppt?
Hier spielen sehr viele Faktoren eine Rolle, jedoch sind die zwei Hauptursachen beim Erntezeitpunkt und der Beleuchtung zu finden. Oxidierte Komponenten, seien es Terpene oder Cannabinoide, haben meist eine leichte Braunfärbung. Insbesondere das Zerfallsprodukt von THC(A) – CBN – ist relativ dunkel. Allerdings ist dies nicht wie die meisten behaupten, der einzige Grund oder etwas schlechtes, denn es gibt unterschiedliche Stoffe, die zerfallen. Dieser Vorgang wird durch starkes UV-Licht zusätzlich verstärkt, wodurch man bei Full-Term-Outdoor-Cannabis meist ein dunkleres Hasch herausbekommt.
Lufttrocknen sorgt außerdem durch eine erhöhte Oberfläche/Expositionszeit für mehr Wirkungsfläche des Sauerstoffs, was auch zu einer Einfärbung führt Diese bernsteinartige Farbe ist jedoch nicht mit Kontaminationen zu verwechseln, bei denen es sich um Pflanzenmaterial handelt. Hier bekommt es eher schon ein fast schwarz/undurchsichtiges Aussehen. Das schmeckt man dann aber auch gleich, wenn man bei einem Low-Temp-Dab sehr stark husten muss. Dieser Test kann aber nur bei erfahrenen Dabbern verwendet werden und man sollte nicht zu viele verschiedene Samples auf einmal testen.
Was ist das Star Rating System?
Je nachdem, wie gut das Ausgangsmaterial und der Haschmaker sind, kann man das Endprodukt in verschiedene Kategorien einstufen. Dieses Rating System basiert auf Sternbewertung von 1-6 und soll das gesamte Spektrum abbilden. Viele kritisieren es allerdings, da es eine relativ subjektive Einteilung ist
1-2 Star
Hier finden wir Hasch was fast nicht schmilzt und relativ „dreckig“ ist. Dieses wird für Edibles und RSO verwendet. Erkennbar ist es anhand seiner sehr dunklen/grünen Färbung.
3-4 Star
Das Mittelfeld ist sehr solide, um Rosin daraus zu machen für den mittelpreisigen Markt. Auch hochklassige Edibles können hiermit gemacht werden
5-6 Star
Der Premiumbereich ist ausschließlich für rauchbares Wasser-Hasch reserviert, da es ein Frevel wäre, es zu Edibles zu verarbeiten. Dies ist eine persönliche Meinung, welche sich aber alleine aus den Preisunterschieden und höheren Margen bei Fullmelt/Hasch-Rosin ergibt. Viele sagen des Weiteren, dass es ein Sakrileg sei, seinen Fullmelt zu pressen. Das ist aber jedem selbst überlassen und man sollte sich hier an den Kundenwünschen orientieren
Melt-Test als alternatives Wasser-Hasch-Rating?
Der Melttest, der von Flechter von Archive Seedbank eingeführt wurde, ist hier etwas genauer und lässt einen die Qualität des Material quantifizieren.
Hierfür nimmt man ein 10-20 micron weites Sieb, wiegt es und platziert genau 0,1g des gewünschten Materials darauf. Danach schmilzt man das ganze bei ca 300 Grad und lässt es so lange blubbern, bis nur noch Reststoffe und kein Öl mehr übrig sind. Danach wiegt man nochmal und berechnet die Differenz.. Hiermit kann der Melt-%-Satz gut quantifiziert werden
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram anEin Beitrag geteilt von Archive Seed Bank (@archiveseedbank) am Apr 19, 2020 um 6:09 PDT
Was mache ich jetzt mit meinem Wasser-Hasch?
Das schöne am Hasch ist die vielseitige Einsetzbarkeit. Man kann durch seine konzentrierte Form und die Absenz von Pflanzenmaterial jegliche Form von Edibles damit machen. Dies eignet sich besonders gut, da sich eine sehr homogene Butter/Öl etc. machen lässt. Für diese Zwecke würde ich das 180ger und das 45ger Sieb verwenden. Den 3-4 Star Wasser-Hasch würde ich zu Rosin pressen, um den Wert um das 2-3 fache zu steigern und einfach ein reineres Produkt zu bekommen. Die höchste Qualität, also den Fullmelt, sollte man so belassen, wie er ist. Man kann ihn zwar zu Rosin verwenden, dies wird von vielen jedoch als Frevel gewertet, da er auch so dabbar ist und weitere Exposition gegenüber Hitze/Oxidation nicht nötig ist.
Damit sollte fast alles zum Thema professionelles Wasser-Hasch herstellen zusammengefasst sein. Falls Fragen bestehen, könnt ihr diese gerne in die Kommentare schreiben.
Quellen
- Dr. Ethan B Russo; „Taming THC: potential cannabis synergy and phytocannabinoid-terpenoid entourage effects“; (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3165946/)
- Analytical 360; „Bubble Gum Hash Rosin“ 16.06.2016 http://archive.analytical360.com/m/concentrates/565901I
- Iceextract; ICExtract Bag Singles and Kits 5Gal V3 https://icextract.com/icextract-bag-singles-and-kits-5gal-v3/
- Pollonator/Mila Jansen; MEDIUM ICE-O-LATOR® 7 BAG SET; https://pollinator.nl/product/medium-ice-o-lator-7-bag-set/
- GoPurePressure; Bubble Now 220 Micron Work Bag https://gopurepressure.com/collections/bubble-bags-machines-bubblehash/products/bubble-hash-bubble-now-220-micron-work-bag
- homeairguides.com; How To Choose An Air Conditioner (Step-By-Step Guide On Picking The Right AC Unit; https://homeairguides.com/air-cooling/how-to-choose-an-air-conditioner-guide-on-picking-the-right-ac-unit/
- Deborah Hucht; Kühlleistung berechnen: Welche Klimaanlage eignet sich für welche Raumgröße?; Kühlleistung berechnen: Welche Klimaanlage eignet sich für welche Raumgröße?
- Ab Hanna; „Hash Rosin 101: Lessons from Experienced Solventless Extractors“; https://hightimes.com/guides/hash-rosin-101-lessons-from-experienced-solventless-extractors/
- PurePressure; Andrew Ward; „How Bubble Hash is Rated (1* to 6*)“; https://gopurepressure.com/blogs/rosin-education/how-bubble-hash-is-rated-1-to-6
- Titelbild: CubanGrower/https://www.instagram.com/cubangrower/ / https://www.instagram.com/_thevillage/
- „HOW DO REVERSE OSMOSIS SYSTEMS WORK?“; (https://kraaiwelldrilling.com/how-do-reverse-osmosis-systems-work/)
- „Different Types of Terpenes in Cannabis“; (https://tetrahorizon.com/2020/07/10/different-types-of-terpenes-in-cannabis/), TheProfessor
Disclaimer: Dieser Artikel ist für meine deutschsprachigen Kollegen in Ländern in denen Cannabis legal ist gedacht. Wir unterstützen keinerlei illegale Aktivitäten in Deutschland oder anderen Staaten, in denen Cannabis illegal ist.
1 Comment
Add comment Antworten abbrechen
Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.
Hi! I could have sworn I’ve visited your blog before but after browsing through a few
of the posts I realized it’s new to me. Anyways, I’m certainly pleased I came across it and
I’ll be book-marking it and checking back often!